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Re: Altes System auf neue Platte



Mechtilde - 22.05.18, 06:20:
> So oder so ähnlich werde ich es ausprobieren. Eine weitere Recherche
> mit "Suchmaschine" hat mich auch zu Clonezilla geführt.
> 
> Ich werde dazu auf jeden Fall eine Dokumentatin veröffentlichen.

Ich habe es bislang so gemacht:

- Festplatte oder SSD in ein externes Gehäuse.

- Via Live CD, in der Regel GRML, gebootet.

- Neues Laufwerk partitioniert und ggf. mit LVM konfiguriert.

- Dateisysteme auf dem neuen Laufwerk angelegt und entsprechend unter /
mnt/install gemountet. Zuerst das neue /, dann darunter Verzeichnisse 
für die anderen Mount-Punkte angelegt und die Dateisysteme dafür 
gemountet.

- Dateisysteme auf dem alten Laufwerk gemountet, z.B. unterhalb von /
mnt/quelle.

- Via rsync -aAHXS alle Dateien rüber kopiert.

- mount -o bind /dev /mnt/install/dev, das gleiche mit /dev/pts, /proc 
und /sys

- chroot /mnt/install

- grub-install


Ich hab das teilweise auch mal via externer Backup-Platte gemacht. Das 
Vorgehen ist ganz ähnlich, jedoch sicherer bei etwaigen Fehlern mit den 
Befehlen, da es dann 2 Backups gibt :), das alte Laufwerk und auf der 
Backup-Platte. Backup erstellen. Altes Laufwerk raus, neues Laufwerk 
rein, mit GRML booten. Von Backup-Laufwerk oder altem Laufwerk rüber 
kopieren.

Nachteil ist: Es sind so einige Schritte und es ist auch eher nichts für 
einen Einsteiger. Vorteil: Ich lerne dabei, wie das funktioniert, und 
wenn ich das einmal begriffen habe, dann kann ich Daten quasi von 
überall nach überall kopieren. Ich hab dieses Laptop ausnahmsweise mal 
neu installiert damals, da ich von 32 auf 64 Bit wechselte. Sonst habe 
ich immer nur kopiert. Oder Festplatten umgebaut. Wie schon zu Amiga-
Zeiten.

Bei SSD´s bin ich kein Freund von blockbasierten Ansätzen, weder für die 
Verschlüsselung, noch fürs Kopieren. Denn diese schreiben oft auf 
sämtliche Blöcke der SSDs. Es gibt Ausnahmen wie Dump/Restore (so ein 
Mittelding), xfs_copy, ntfsclone. Dadurch belasten sie den Flashspeicher 
stärker. Für eine einmalige Aktion beim Kopieren sehe ich da nicht so 
das Thema, da sich via fstrim die nutzlos kopierten unbelegten Blöcke 
nachträglich wieder freigeben lassen.

Dauerhaft wie LUKS verschlüsseln, das mache ich immer noch nicht. Ich 
denke aber, dass SSDs auch damit zurecht kommen. Es wird aber die Dauer, 
die eine SSD performant arbeitet reduzieren, es sei denn ich nutze für 
dm-crypt auch Discard / Trimming und offenbare damit, wo die 
verschlüsselten Daten liegen und wo nicht.

Eine Möglichkeit ist natürlich, bei Nutzung von LVM, einfach anfänglich 
nicht den kompletten Speicherplatz für LUKS zu verwenden. Dann hat die 
SSD einfach noch eine zusätzliche Reserve.

Ich nutze derzeit ecryptfs und erwäge einzelne Verzeichnisse mit Plasma 
Vault und cryfs zusätzlich nochmal getrennt verschlüsseln. Wie aktiv 
ecryptfs weiterentwickelt wird, weiß ich nicht. Hier funktioniert es 
gut, ist aber etwas komplex. Das Passwort ändern ist kein Spaß. Ich 
würde an sich mit fscrypt gehen, das in Ext4 und F2FS nativ eingebaut 
ist. Aber für BTRFS gibt es weder fscrypt noch ein anderes Verfahren.

cryfs ist an sich super, hat aber den Nachteil via FUSE zu 
funktionieren. ecryptfs ist hier gefühlt etwa doppelt so schnell wie 
EncFS, das ich vorher nutzte und das via FUSE geht. Wie das mit cryfs 
ist, weiß ich nicht.

Ciao,
-- 
Martin



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