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Re: [OT] USV



Moin,

Am 13.08.2015 um 10:45 schrieb Christoph Schmees:
> Am 13.08.2015 um 10:05 schrieb Christian Knoke:
>> ...
>> Zum Thema: Die NAS basieren häufig auf diesen kleinen ARM-Platinen, die mit
>> einer einzigen Niedervoltspannung versorgt werden. Könnte man sich auf der
>> Basis nicht die USV selber stricken? Mit einer Powerbank dazwischenschalten.
>>
> klar kann man. Du brauchst nur
>
> 1. einen geeigneten Akku. Geeignet heißt: für dauerhaften
> stationären Pufferbetrieb ausgelegt. Es gibt spezielle Blei-Akkus
> dafür; der normale Auto-Akku braucht die Bewegung, die immer wieder
> den Elektrolyt durchmischt. Ansonsten verschlammt der Akku sehr
> schnell. Die Akkus sind ohnehin Verschleißteile; alle paar Jahre
> will der in meiner USV ausgetauscht werden.

Das beim Auto hat mit dem Durchmischen aber nichts zu tun. Durch den
chemischen Prozess zersetzen sich mit der Zeit die Elektroden aus Blei,
diese Reaktionsprodukte setzen sich als Schlamm unten ab. Irgendwann
steht der Schlamm so hoch im Akku drin, das er Platten kurzschließt und
das war es dann für die Zelle.
Ich meine, in USV und Alarmanlagen und solchen Anwendungen werden
Bleigel-Akkus verwendet. Die sind wartungsfrei und können in beliebiger
Lage eingebaut werden. Nagelt mich nicht auf solche Aussagen fest, ich
bin kein Spezialist für Batterie-Chemie :-)
Das die Akkus alle paar Jahre ausgetauscht werden müssen, liegt
einerseits an der Forderung der Versicherung, andererseits an den
begrenzten Lade/Entlade-Zyklen der Akkus. Damit die Teile nicht zu
schnell altern (durch Selbstentladung), werden meist mindestens zwei
verbaut und abwechselnd benutzt, geladen und entladen. Das hängt dann
auch noch davon ab, ob es eine Online- oder Offline-USV ist.

> 2. eine geeignete Ladeschaltung für diesen Akku.
>
> Wenn du dann noch einen Wechselrichter hinzu fügst, hast du? Genau,
> eine USV.

Wozu brauchst Du den bei dem genannten NAS? Es hieß, diese würden aus
einer Gleichspannung meist um 12 V gespeist, da braucht man den
Wechselrichter nicht.
Trotzdem ist so eine Schaltung nicht ganz simpel.
Ich meine mal gelesen zu haben, das es zum Beispiel für den Raspberry Pi
eine solche Platine gibt. Für meinen kleinen Server hatte ich das mal
überlegt, weil die Platine mit 12 V versorgt wird. Der Wirkungsgrad
eines 12-V-Netzteils und der des Step-Down-Wandlers auf 5 V (für die
Versorgung der 2,5"-Platten) sind aber sehr schlecht, weshalb ich nun
ein Industrienetzteil für 5 V und 12 V verwende.

> Langer Rede kurzer Sinn: Wenn du irgendeinen Vorteil in Richtung
> dauerhafte Zuverlässigkeit haben willst, dann lohnt sich eine
> Bastellösung schwerlich.

Das sehe ich anders. Wer beruflich damit arbeitet, sollte eine fertige
USV kaufen, da eine Versicherung sicherlich keine Bastellösung
akzeptiert. Es kommt darauf an, ob die im Fall der Fälle (Ausfall der
USV) auch zahlt. Im privaten Bereich kann das ausreichend sein.

> Herzliche Grüße,
> Christoph
> (der Router, Telefonanlage und NAS natürlich an einer
> professionellen USV hängen hat)

Wozu, wenn ich fragen darf? Für beruflichen Einsatz - okay, im privaten
Umfeld ist mir das nicht so wichtig. Fall der Strom ausfällt, dürfte das
nicht sehr lange dauern und zudem wahrscheinlich die Infrastruktur eines
Telekom-Anbieters ebenso betreffen. Ob dann überhaupt DSL+Telefon
verfügbar ist... (Ich hab keine Ahnung, inwiefern die örtliche Technik
separat versorgt wird.)

Vor längerer Zeit habe ich auch mal eine USV verwendet. Letztlich ist
die dann mal ausgestiegen, ohne das Stromausfall war. Das Problem:
Privat hat man keine Erfahrungen damit und verlässt sich gern "ewig" auf
die Technik. Wer kennt schon die Festlegungen oder Empfehlungen, in
welchem Turnus die Akkus getauscht werden sollten/müssen?

Eine USV ist meiner Ansicht nach privat eine teure Spielerei. Klar, das
hängt natürlich auch davon ab, wo man wohnt. In den meisten Gebieten in
Deutschland sollte ein Stromausfall aber nicht die Regel sein.
Übrigens hängt die Notwendigkeit auch von der Empfindlichkeit des
Rechners ab. Ich hatte mal einen Desktop, der bei jeder kleinen
Schwankung der Netzspannung neu gebootet hat. Ein neues (besseres)
Netzteil brachte Abhilfe. Andere Rechner waren deutlich toleranter.

-- 


Mit freundlichem Gruß
Jan Kappler


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