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Re: [OT] USV



Am 14.08.2015 um 03:27 schrieb Jan Kappler:
> Moin,
> 
> Am 13.08.2015 um 10:45 schrieb Christoph Schmees:
>> ...
>> 1. einen geeigneten Akku. Geeignet heißt: für dauerhaften
>> stationären Pufferbetrieb ausgelegt. Es gibt spezielle Blei-Akkus
>> dafür; der normale Auto-Akku braucht die Bewegung, die immer wieder
>> den Elektrolyt durchmischt. Ansonsten verschlammt der Akku sehr
>> schnell. Die Akkus sind ohnehin Verschleißteile; alle paar Jahre
>> will der in meiner USV ausgetauscht werden.
> 
> Das beim Auto hat mit dem Durchmischen aber nichts zu tun. Durch den
> chemischen Prozess zersetzen sich mit der Zeit die Elektroden aus Blei,
> diese Reaktionsprodukte setzen sich als Schlamm unten ab. Irgendwann
> steht der Schlamm so hoch im Akku drin, das er Platten kurzschließt und
> das war es dann für die Zelle.

doch, hat es. Es geht um die so genannte Säureschichtung. Durch
mehrere physikalische Effekte bildet sich - wenn man keine
Gegenmaßnahmen ergreift - ein Säuregradient, welcher die Kapazität
und die Lebensdauer verringert. Siehe
<https://de.wikipedia.org/wiki/Bleiakkumulator#Station.C3.A4re_Anwendung>
oder <http://www.dvddemystifiziert.de/batterien/carfaq4.html>.
Irgendwo habe ich mal gelesen (finde die Quelle gerade nicht), dass
im beweglichen Einsatz (Auto, Baumaschinen etc.) glücklicherweise
die Beschleunigungskräfte zu einer Durchmischung des Elektrolyten
führen, weshalb man sich dort weniger Sorgen über die
Säureschichtung machen muss als im stationären Betrieb.

> Ich meine, in USV und Alarmanlagen und solchen Anwendungen werden
> Bleigel-Akkus verwendet. Die sind wartungsfrei und können in beliebiger
> Lage eingebaut werden. 

... und Gel verringert die Säureschichtung.

Nagelt mich nicht auf solche Aussagen fest, ich
> bin kein Spezialist für Batterie-Chemie :-)
> Das die Akkus alle paar Jahre ausgetauscht werden müssen, liegt
> einerseits an der Forderung der Versicherung, andererseits an den
> begrenzten Lade/Entlade-Zyklen der Akkus. Damit die Teile nicht zu
> schnell altern (durch Selbstentladung), werden meist mindestens zwei
> verbaut und abwechselnd benutzt, geladen und entladen. Das hängt dann
> auch noch davon ab, ob es eine Online- oder Offline-USV ist.

in meiner USV sind zwei verbaut, aber nicht aus den von dir
spekulierten Gründen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Hast du
dafür ein Beispiel? Meine sind schlicht in Reihe geschaltet, um mit
Standard-Akkus eine doppelt so hohe Systemspannung zu erreichen.

> 
>> 2. eine geeignete Ladeschaltung für diesen Akku.
>>
>> Wenn du dann noch einen Wechselrichter hinzu fügst, hast du? Genau,
>> eine USV.
> 
> Wozu brauchst Du den bei dem genannten NAS? Es hieß, diese würden aus
> einer Gleichspannung meist um 12 V gespeist, da braucht man den
> Wechselrichter nicht.

ebend. Aber mit Ladeschaltung und geeigneten Akkus hast du ohnehin
schon mindestens zwei Drittel einer USV, das wollte ich andeuten. :-)

> ...
>> Langer Rede kurzer Sinn: Wenn du irgendeinen Vorteil in Richtung
>> dauerhafte Zuverlässigkeit haben willst, dann lohnt sich eine
>> Bastellösung schwerlich.
> 
> Das sehe ich anders. 

gut, du hast deine Meinung, ich die meine.

Wer beruflich damit arbeitet, sollte eine fertige
> USV kaufen, da eine Versicherung sicherlich keine Bastellösung
> akzeptiert. Es kommt darauf an, ob die im Fall der Fälle (Ausfall der
> USV) auch zahlt. Im privaten Bereich kann das ausreichend sein.
> 
>> Herzliche Grüße,
>> Christoph
>> (der Router, Telefonanlage und NAS natürlich an einer
>> professionellen USV hängen hat)
> 
> Wozu, wenn ich fragen darf? Für beruflichen Einsatz - okay, im privaten
> Umfeld ist mir das nicht so wichtig. 

tatsächlich nutze ich mein NAS (Selbstbau mit NAS4free) auch
beruflich (selbständig).

Fall der Strom ausfällt, dürfte das
> nicht sehr lange dauern und zudem wahrscheinlich die Infrastruktur eines
> Telekom-Anbieters ebenso betreffen. Ob dann überhaupt DSL+Telefon
> verfügbar ist... (Ich hab keine Ahnung, inwiefern die örtliche Technik
> separat versorgt wird.)

sie wird. Wenn ich meinen Router und meine Telefonanlage per USV
weiter betreiben kann, habe ich auch bei einem Stromausfall Telefon
und DSL. Mit Laptop (eigener Akku) oder meinem Büro-Rechner (USV)
kann ich weiter in vollem Umfang arbeiten.

> ... Wer kennt schon die Festlegungen oder Empfehlungen, in
> welchem Turnus die Akkus getauscht werden sollten/müssen?

brauchst du nicht. Die USV überwacht den Akku-Zustand und meldet,
wenn er ausgetauscht werden möchte. Das ist einer der Gründe, warum
ich für fertige Geräte und gegen Bastellösungen argumentiere.

> 
> Eine USV ist meiner Ansicht nach privat eine teure Spielerei. ...

teuer kann ich nicht verstehen. Wer sehr dreistellige Beträge für
ein NAS ausgibt, wird das bisschen für die USV auch noch erübrigen
können. Gebrauchte Profi-Geräte gibt es schon für zweistellige
Euro-Beträge; neue(n) Akku(s) rein und fertig.

Herzliche Grüße,
Christoph

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