[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: Squeeze und Gnome-Benutzer... das Leben ist schön!



Am Sonntag, 25. November 2012 schrieb Michael Schmitt:
> Hallo Liste! :)

Hallo Michael!
 
> Angeregt durch so ne kleine Diskussion und nen paar Gedanken die ich
> mir zu dem Thema gemacht habe... mal direkt die GNU/Linux-Desktop
> Benutzer hier gefragt was ihr so benutzt und speziell an die
> Gnome-Benutzer (die ja sicherlich schon den einen oder anderen Blick
> auf Gnome3 hatten) was ihr bei Wheezy nun benutzen werdet und
> natürlich, ob ihr gerne Gnome2 weiterbenutzen würdet, falls es noch
> unterstützt werden würde. Oder würden es einige sogar weiterverwenden
> wollen, auch wenn es nicht mehr unterstützt wird?

Also ich bin die ganze Zeit über bei KDE geblieben. Da ich auch die ganze 
Zeit über bei Debian geblieben bin und KDE 4 nicht aus den Quellen 
installierte, war KDE 4.2 meine erste neue KDE 4-Version. Und die war… 
erträglich.

Viele neue Dinge gefielen mir gut und die gröbsten Kracher waren raus. 
Dennoch gab es vieles, was noch nicht rund war und was teilweise die 
Entwickler erst jetzt rund machen.

Mittlerweile mit KDE SC 4.8.4 habe ich für mich bislang keinen Bedarf 
gesehen, mir GNOME 3 überhaupt anzuschauen. Was ich las überraschte mich 
allerdings und daher dachte ich, ich schaue es mir doch mal an. Bin ich 
aber bislang nicht zu gekommen. Das Feedback auf GNOME 3 schien mir um 
einige Stufen heftiger ausgefallen zu sein als die Kritik an KDE 4. Ich 
fragte mich ehrlich: Funktioniert das Teil überhaupt noch?

So oder so habe ich es bislang nicht angeschaut und halte mich deshalb mit 
einer Antwort zurück. Erstaunt war ich jedoch über eine Releasenotes-
Einträge, wo dann auch in GNOME 3.x mal ein Feature rein kam, das in KDE 
schon seit ich weiß nicht mehr ab wann wie selbstverständlich vorhanden 
ist.

Und das ist es dann auch: KDE läßt mich meinen Desktop so verwenden, wie 
*ich* es möchte.

Punkt.

Ich passe nicht viel an, aber einige Dinge möchte ich nicht missen:

1) Doppelklick zum Öffnen von Dateien etc. pp.

2) Fensterrahmen dicker machen.

3) Fenster kommen auf meinen Wunsch beim Klick nicht gleich in den 
Vordergrund, es sei denn ich visiere mit dem Klick die Titelleiste an. So 
kann ich nett mit sich teilweise überlappenden Fenster Ziehen&Fallenlassen 
machen.

4) Die Aktivitäten passen für meinen Workflow, nachdem ich kapierte, wie 
ich damit umgehe, ziemlich gut. Einzig ein netter Tastatur-Shortcut zum 
Wechseln fehlt noch, das geht aber wahrscheinlich auch irgendwie.

5) Alt-F2 "irgendetwas" tut in der Regel, was ich möchte. Und ein Menü 
habe ich aber auch noch, falls ich mal schauen möchte, was ich alles so 
installiert hab.

6) Ich hab ein Panel mit den offenen Fenstern usw.

7) Und ja, bestimmte Plasmoiden habe ich mittlerweile doch im Einsatz. Auf 
der "System"-Aktivität z. B. CPU-, Speicher- und Platten-Platz Auslastung, 
nett um 90 Grad gedreht, damit ich die an den Rand des Breitbild-Displays 
dieses ThinkPad T520 klatschen kann.


Es gibt bestimmte Dinge, die ich dennoch nicht ganz verstehe.

1) Wieso kann ich ein in den Vordergrund gebrachtes Plasma-Dashboard nur 
mit Escape oder den Klick auf ein kleines X wieder in den Hintergrund 
bringen? Was ist überhaupt der Unterschied zum Desktop in den Hintergrund 
bringen.

2) Was soll das mit den Plasmoiden eigentlich, wenn sowieso in der Regel 
Anwendungsfenster davor liegen? Ja, für Tablets, wo Plasmoiden dann 
mitunter sogar Anwendungen ersetzen… aber für einen Desktop. So oder so, 
ich kanns ja handhaben, wie ich will.

3) Die Qualität mancher Plasmoiden ist oder war zumindest, gelinde gesagt, 
durchwachsen. Ich verwende nur wenig davon.


Und es gibt auch noch einige Problem-Bereiche:

1) Nepomuk-Desktopsuche geht an sich schon. Ist aber in bestimmten Fällen 
doch immer noch ein Resourcenfresser. Gestern konnte der Kernel meiner 
Workstation auf der Arbeit nach einem Neustart aufgrund von "/run/do-not-
hibernate", ohne Angaben von Gründen wieso, nicht tiefschlafen, da er 
einige Nepomuk-Prozesse nicht einfrieren konnten, die fleißig auf der 
Festplatte rumtrümmerten. Nun, dieser initiale Scan nach dem Anmelden hat 
ein Entwickler mittlerweile ausgeschaltet.

2) KDEPIM 2 und Akonadi. Wheezy wird mit KDEPIM 1 kommen, bei dem nur 
KAddressBook auf Akonadi aufsetzt. Und ich denke, aus gutem Grund, nachdem 
was ich auf kdepim und kde-pim-users las. Ich weiß nicht, wie oft ich es 
schon sagte, doch mit KDE 4.9.3 besser noch dem kommenden KDE 4.10 wird es 
dann hoffentlich auch mit Volltext-Mail-Suche und vielen Filtern, Spam-
Filter-Integration und Adreßvervollständigung wieder einsetzbar sein. Ich 
sehe den Grund für diesen heftigen Umbau und ich verbinde große Hoffnungen 
damit, doch KDEPIM 2 war nun schon lange nach dem, was ich las, teilweise 
für relativ grundlegende Aufgaben nicht sonderlich gut zu gebrauchen.


Ansonsten kann ich auch von den Anwendungen her sagen: Das taugt.

Seit Okular wüsste ich nicht mehr, was ich mit den Adobe Reader anfangen 
wollte, Marble ist Klasse. Die KDE Konsole passt. Dolphin ist mit dem 
neuen Verzeichnisansicht-Darstelltungs-Routinen wirklich einsame Spitze.

Und als ich mit Calligra Suite mal ein Microsoft Powerpoint anzeigen 
konnte, bei dem sich LibreOffice grobe Schnitzer erlaubte, und ich auch 
sonst so Einiges Calligra sah, dachte ich "Holla, das wird gut".

Und das war es auch, weshalb ich bei KDE 4 blieb, während mir der Desktop 
teilweise doch noch etwas zerpflückt und unfertig erschien: Die 
Anwendungen. Ich weiß, die laufen auch unter einem anderen Desktop. Und 
ist einmal eine geladen, läuft eh ein Großteil von KDE im Hintergrund. 
Doch nur mit KDE auch als Desktop fühlt sich alles so einheitlich an, wie 
ich es gewohnt bin. Zumal ich KWin auch für einen der besten Fenster-
Manager halte, die mir je untergekommen sind. Wobei ich offen zugebe, dass 
ich mich mit Tiling-Fenster-Managern bislang nicht wirklich beschäftigt 
habe.

Alleine KWin, mit der neuen Möglichkeit, Fenster in Tabs zu gruppieren, 
ja, auch den Fenstereffekten, ich mag das, dem mittlerweile butterweichem 
Compositing, der vertikalen Synchronisation. Ja, ich möchte dieses 
Compositing nutzen, denn es flickert und flackert nichts mehr und diese 
fließenden Übergänge wirken natürlicher als das "Ist gleich da, flackert 
dabei vielleicht kurz und dazwischen ist nichts" ohne.

Ich schließe mit einer klaren Empfehlung für alle, die KDE ausprobieren 
möchten: Nehmt (mindestens) Wheezy :)

Ciao,
-- 
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
GPG: 03B0 0D6C 0040 0710 4AFA  B82F 991B EAAC A599 84C7


Reply to: