Re: OT: Kaputte und Legacyhardware
Am 27.11.2011 22:37, schrieb Tobias Nissen:
Michael Schmitt wrote:
Das Topic bitte nicht überbewerten und mit nem leichten Zwinkerer
verstehen. ;)
Na irgendwas wirst Du Dir ja dabei gedacht haben, daher: Kaputte
Hardware gibt es, aber das meinst Du glaube ich nicht. Was Du meinst
ist nicht-unterstützte Hardware.
So wahnsinnig viel hatte ich mir da nicht bei gedacht, wirklich nicht.
In der Essenz ging es mir einfach um nicht so übliche Hardware, mit nem
Seiten-Verweis auf definitiv broken-by.design-Hardware (diverse BIOS /
ACPI Problemchen seien da mal in Erinnerung gerufen) oder auch mal
unabsichtlich defekt implementierter Hardware die dann eben nen
Treiber-fix braucht um zu tun. Dabei auch ältere Hardware, Regressions
machens möglich.
Und gerade mit Legacy-Hardware
sprichst Du den Bereich an, der von fast keinem Betriebssystem so gut
unterstützt wird, wie von Linux. Verdeutlichen kann man sich das am
besten, wenn man mal einen Kernel baut und konfiguriert. Da sind Dinge
bei, die man mit modernen Windosen schon seit Jahren nicht mehr
benutzen kann -- community sei Dank.
Oft, aber nicht immer. Aktuell habe ich z.B. nen BluetoothStick der mit
neueren Kernels nicht mehr tut. Kommt vor, habs auch schon upstream
gemeldet, die grübeln wohl grad wie sie am besten mit der "Regression"
umgehen. Sowas passiert alle naslang mal und wenns keinem auffällt / es
keiner meldet, bleibts eben kaputt. Sicher habe ich da jetzt keine super
Statistik, aber so rein vom Gefühl gehe ich mal davon aus, daß
mindestens 10% der ollen hardware-Treiber im aktuellen Linux-Kernel
nicht mehr funktionieren.
Es is halt mal so und mal so... ne Pauschalaussage is da schwierig. Aber
grob haut natürlich hin, das ältere Hardware generell besser ootb tut
wie neuere. Aber das Zeitfenster wie lange z.B. nen Grafikchip ohne
Treibersupport auskommen muß, hängt auch stark davon ab ob es nun nen
Intel, Radeon oder Nvidia Chip is und im Falle der letzten beiden ob man
da nun die freien oder die binary Treiber als Maßstab zählen will. Im
Detail könnte es alleine in dem Bereich kaum unterschiedlicher sein wie
es de facto ist.
Am 27.11.2011 21:23, schrieb Dirk Wernien:
Am Sonntag, 27. November 2011, 21:13:48 schrieb Jan Kappler:
ich muss Michael leider widersprechen. Offenbar bin ich nämlich
einer dieser "wenigen" Fälle, bei dem die Automatik in nahezu
allen Fällen _nicht_ funktioniert hat!
Ich kann diese Erlebnisse nur bestätigen. Seit der Einführung der
"Halb"-Automatik habe ich auch diese Probleme. Gut, wenn man immer
das /etc Verzeichnis der Vorgängerversion aufhebt. ;-)
Ich frage mich wirklich was manche für komische Hardware haben.
[...]
Mit Deinem Beitrag verkennst Du die Natur von Linux und freier Software
(hier X.Org) im Allgemeinen. Selbst Hersteller wie Intel, die Leute zur
Treiberprogrammierung für Linux beschäftigen, schaffen es bis heute
nicht, mit dem Erscheinen neuer Hardware funktionierende Treiber
mitzuliefern. Das letzte Beispiel war Sandy Bridge.
"Ein Fehler in der Planung der Roadmap, gibt Intel mittlerweile zu." so
zum Thema Sandy Bridge und Linux, was ich spontan fand. Fehler
passieren, Menschen verplanen was, nie ist die Welt so perfekt wie sie
sein könnte. Aber man kann durchaus versuchen mal das grobe Gesamtbild
zu betrachten. Was da mit Sandy Bridge passiert is, ist ein
(unrühmlicher) Einzelfall. Ja, aber selbst bei den ollen GMA-Chips gabs
hier und da mal xv, dri, kms, exa, xaa, you name it Probleme in Form von
Regressions oder schlicht Bugs. Was für den einen tat, oopste bei jemand
anderem. Sowas passiert, überall, immer. Das alles ändert aber nichts an
der generellen Aussage, ältere Hardware wird generell besser unterstützt
wie neuere, wobei sich der Abstand in den letzten 10 Jahren *extrem*
verringert hat.
Linux und freie Software hängt prinzipbedingt fast immer hinterher.
Wenn Du da so komplett andere Erfahrungen gemacht hast, hattest Du Glück
oder Du warst so klug und hast Dir vor der Anschaffung angelesen, ob die
Hardware mit Debian funktioniert.
Ob sie mit Debian funktioniert ist im Zweifel zweitrangig, sie muß mit
dem (jeweils aktuellen stable) Linux-Kernel tun. Aber ja, auch heute tut
man noch gut daran nen bissl drauf zu achten was man kauft. So z.B. beim
Thema Wireless-USB: Vor nem halben Jahr oder so wollte ich mir mal nen
aktuellen WLAN-Chip zulegen der zur Not an allem was nach Rechner
ausschaut (Router, Desktop, Laptop) tut. Also geguckt was der
Hardware-Verchecker meiner Wahl so im Regal stehen hat und nen bissl
gegoogelt. Bei Unsicherheiten ausgepackt, reingesteckt und geguckt:
ath9k, tut, wunderbar, gekauft. Das is aber heute lange nicht mehr so
wild wie "damals", aber sicher auch noch lange nicht so wie wir uns das
wünschen würden: 100% Linux-Support, direkt vom Hersteller und natürlich
freie unter der GPL freigegebenen Treibern.
Aber bei den "Erbstücken" kann ich sicher nicht so wählerisch sein, aber
ich nehm auch nicht alles an, bin ja kein Schrotthändler. ;) Nen bissl
Glück mag ich da aber sicherlich auch nicht absprechen... aber ich kenne
ja auch durchaus noch andere Leute die GNU/Linux einsetzen, bei denen is
das auch nicht so wild und läuft idR ootb.
Zum Glück ist es heute absolut nicht mehr so schlimm wie früher. Und
manchmal gibt es auch Gegenbeispiele: WIMRE hatte Linux vor allen
anderen Betriebssystemen USB 3.0-Unterstützung.
Ack! Wie gesagt, mal isses so und mal ganz anders. Erfahrungen mögen da
jeweils etwas anders aussehen, aber für nen Gesamtbild... na, wollen wa
mal hier ne Umfrage machen? ;)
Grüße
Michael
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