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Re: 700 € für Lenny



Am 24.04.2011 19:39, schrieb Bjoern Meier:
Ein Protokoll zu nutzen, dass das
leider derart in Verruf geraten ist, dass es eine Angriffsfläche
bietet ist taktisch unklug. Es schwächt Resourcen und ist
Marketingtechnisch der Supergau.

Nicht nur Bittorrent ist in Verruf geraten. Ich höre immer wieder, dass das Internet ein rechtsfreier Raum sei, in dem fast nur Kriminelle und Kinderschänder unterwegs seien. Würdest Du Deinen PC abschalten, wenn jemand aus dieser Mailingliste wegen der Nutzung des Internets eine Abmahnung erhält?

Bittorrent ist ein effizientes Werkzeug, das zur Verteilung großer Datenmengen an eine Vielzahl von Interessenten hervorragend geeignet ist. In Verruf geraten ist lediglich eine Anwendungsmöglichkeit dieses Werkzeugs.

Ein hervorragendes Werkzeug nicht zu nutzen zeugt von mangelndem technischen Sachverstand.

Wieso erweitert man Bittorrent nicht um eine Maßnahme die
protokolliert? Die die Musik saugen suchen sich dann was anderes und
alle anderen hätten ein Mittel in der Hand um ein rechtmäßiges Handeln
dokumentieren zu können. Doch nein, man versteckt sich lieber hinter
dem Datenschutzt und pocht auf seine eigene Freiheit, anstatt etwas
ein für allemal zu lösen.

Liest Du Dir manchmal durch, was Du schreibst? Oder denkst Du vielleicht auch ein zweites Mal über Deine Ideen nach?

Mein Bittorrent-Client (transmission) legt ein log an, in dem steht, wann ich welche torrents gestartet habe (ok, ich muß das Log manuell speichern, aber es wird protokolliert). Und nein, ein Logfile kann kein rechtmäßiges Handeln nachweisen, Du kannst anhand des Logfiles allenfalls für Dich selbst nachvollziehen, ob zu dem reklamierten Zeitpunkt tatsächlich das beanstandete File heruntergeladen wurde, oder nicht. Mein Router protokolliert zudem, ob ich zum fraglichen Zeitpunkt mit der entsprechenden IP online war. Zum Mitdenken: Die Frage nach der Rechtmäßigkeit eines Downloads (oder eine beliebigen anderen Tätigkeit) ist protokoll-unabhängig. Ein Log ändert nichts. Wer entscheidet, ob die Datei X, die ich herunterladen möchte (ob über Bittorrent, http, usenet oder was auch immer), rechtlich sauber ist? Derjenige, der sie hochgeladen hat? - Der lebt möglicherweise in einem anderen Land und damit unter anderen Rechtsbedingungen. Ich, der ich sie herunterlade? - Ich kann lediglich mehr oder weniger zutreffende Vermutungen über die Rechtslage treffen. Ich bin kein Jurist. Und selbst als Jurist kann man irren. Letztlich liegt die Entscheidung bei dem Richter, der im Falle einer Klage darüber zu entscheiden hat.

Und dieses Geseiere vom Verstecken hinter dem Datenschutz verstehe ich ehrlich nicht. Wenn ein Programm, das auf meinem PC läuft auch auf diesem ein Logfile anlegt, hat das mit Datenschutz nichts zu tun. An welcher Stelle soll bitte in diesem Zusammenhang eine Verbindung zur Datenschutz-Thematik bestehen?

So, um noch auf das ursprüngliche Posting zurück zu kommen: Wenn ich per Bittorrent ein Debian-Image lade, das auch noch mit dem offiziellen Torrent, und dafür eine kostenpflichtige Abmahnung kassiere, dann lasse ich prüfen, inwieweit das den Tatbestand des Betrugs und der Beihilfe zum Betrug erfüllt.

Gruß
Horst


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