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Re: Grub -> Grub2



Am Sat, 22 May 2010 08:28:00 +0200
schrieb Heiko Schlittermann <hs@schlittermann.de>:

> Michael Strauss <debiana-ea@lists.mszet.de> (Sa 22 Mai 2010 01:55:13 CEST):
> > Der Umstellungsaufwand kommt hauptsächlich wegen der mangelhaften bzw. kaum vorhandenen Dokumentation,
> > sowie der Fehlerhaftigkeit des Programms und seiner Debianintegration (update-grub2) zustande.
> > 
> > Da ist es kein Wunder, wenn dieser Aufwand nicht nur mir zu groß ist ...
> > Meine Erfahrungen sind nun 3/4-Jahr alt, aber ich habe keine Lust das nochmal zu versuchen.
> 
> Was genau sind Deine Probleme?
Ich habe keine Probleme mehr, seit ich Grub2 nicht mehr benutze.

> Auf einigen Systemen habe ich das jetzt durch und es hat einfach
> funktioniert (Lenny).

Die Dokumentation für etwas exotische Fälle (hier: Betrieb über
serielle Schnittstelle, statt Grafikkarte ) war alles andere als 
vollständig und schlüssig. Bugs (Oder korrektes Verhalten) des
Programms waren so kaum identifizierbar und man hat außer "Versuch und 
Irrtum" kaum andere Möglichkeiten gehabt. Insbesondere wenn man sich
nicht näher mit den Interna beschäftigen wollte, sondern dies 
debianmäßig mit  /etc/default/grub erledigen mochte. Jedenfalls
scheiterte die Ein- und Ausgabe über die serielle Schnittstelle. 
Der letzte Versuch war:

GRUB_TERMINAL=serial
GRUB_SERIAL_COMMAND="serial --unit=0 --speed=38400 --word=8 --parity=no
--stop=1" GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="console=ttyS0,38400n8"

Weiter wollte update-grub2 das Bootlaufwerk/Partition feststellen und
brach ab, wenn dies verständlicherweise scheiterte. Nicht nur, dass mir
der Grund dieses Verhaltens völlig entging: Update-grub2 sollte die
Grub-Konfiguration anhand /etc/default/grub aktualisieren und nicht auf
irgendwelchen Partitionen herumlesen und sich wundern wenn dies
scheitern muss. Es ist auch nicht notwendig, da der installierte Grub
in der Lage ist, seine Konfiguation selbstständig einzulesen. Es war
auch nicht möglich dieses Verhalten abzustellen. Hier tut update-grub
von grub-legacy einfach seinen Job.

Im dem Zusammenhang war es besonders störend, dass die Grub.cfg nicht
mehr direkt editierbar war, ohne dass grub-update2 dazwischen funkt. In
Grub-Legacy war es z.B. immerhin noch möglich den Boot-Default ohne
Mitarbeit von update-grub zu in der menu.cfg ändern, ohne befürchten zu
müssen, dass dies demnächst überschrieben wird. Leider muss man auch
sagen, dass dies in Grub2 ein bisschen Sinn macht, da die
Konfigurationsdateien im Vergleich zu Grub-Legacy reichlich unleserlich
sind. 

Allerdings stellte sich dann die Frage, weshalb ich dann einen
Bootloader einsetzen sollte, der in der Lage ist selbstständig seine 
Konfiguration aus dem Dateisystem zu lesen, wenn ich ohne 
Änderungsprogramm und Partitionslesen die Konfiguration nicht ändern kann.

Ich fühlte mich deutlich an LILO erinnert und diesen Rückschritt wollte
ich nicht hinnehmen.

Grüße
Michael

-- 


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