Hi, ich reihe mich mal in die Gruppe derjenigen ein, die nicht ganz grundlos hier eine Latex-Frage loswerden: kann jemand einen Editor für Latex empfehlen, der zwar komfortabel ist, aber nicht allzusehr abschreckt? Folgende Situation: wahrscheinlich steht eine (juristische) Promotion ins Haus, und die betroffene Dame hat sich für diesen Fall nach dem lezten Kampf mit OOo vorgenommen, es mit Latex zu versuchen. Meine Diplomarbeit und meine schicken Bewerbungen haben sie einfach zu neidisch gemacht. :) Zur Person: überhaupt nicht Computer-affin, kommt leidlich gut mit OOu zurecht (hat immer eine fertige Vorlage benutzt, die sie von der Uni bekam). Hat von mir einen Gnome-Desktop vorgesetzt bekommen. Kennt eigentlich nur OOo, Thunderb^Icedove (iieh, häßliches Icon!) und Iceweasel (dito). Meint es zwar ernst mit Latex, läßt sich aber voraussichtlich leicht abschrecken von zuviel Technikschnickschnack, Kommandozeilen und englischsprachigen Oberflächen. Meine Vorstellungen: - Ich werde das sowieso begleiten, daher sind Wizards und Templates nicht soo wichtig. Auftretende Fehler, Probleme usw. kann ich im Zweifel auch allein beheben. Wär aber schon schön, wenn auch sie hilfreiche Angaben bekommt, ohne sie aus Logfiles herauslesen zu müssen. - Unterstützung von \includes bzw. \inputs, also so eine Art "Projektansicht", mit der man durch die Dokumentstruktur navigieren kann. - Kompilieren und Anschauen vom ganzen Dokument oder möglichst auch Teilen davon (so eine Doktorarbeit kann ja lang werden). - Übersichtliche Oberfläche auf deutsch. Idealerweise werden auch Latex-Meldungen auf deutsch angezeigt (auch wenn mir das evtl. Kopfschmerzen machen wird). - Formatierungsbuttons für \emph, Dokumentstruktur, Zitate. - Bibtex-Unterstützung, idealerweise auch jurabib, oder was Juristen auch immer gern verwenden. - Evtl. leicht erreichbare Latex-Referenz auf deutsch. Was ich mir bisher (oberflächlich) angeschaut habe: Kile: auf den ersten Blick sehr überfrachtet. Das kann man wohl größtenteils zurückschrauben, aber die Menüs sind wirklich schlimm. Hab auch ein bißchen Angst, dass sie sich da ständig irgendwo verklickt und dann Sachen nicht mehr wiederfindet. Sieht aber feature-complete aus und gibt es auf deutsch (kile-i18n). Schade, dass es so KDE-like ist. ;-) texmaker: eigentlich schicker als kile, gibt es aber nicht auf deutsch. Speichert keine "Sessions" und scheint auch sonst Einstellungen zu vergessen (z.B. log window anzeigen/nicht anzeigen). Man kann die ganzen Symbolreiter nicht ausblenden. Scheint die KOMA-Klassen nicht zu kennen. Was ich auch nicht gut finde: die Buttons für /kursiv/ erzeugen bspw. \textit statt \emph. Wirkt aber wie gesagt im ganzen Handling deutlich einfacher als Kile. gedit mit Latex-Plugin: zwar Gnome-kompatibel, aber doch arg spartanisch. Auch nur englisch, soweit ich das sehe. Lyx: Wird ja auch gern genannt, aber damit habe ich selbst keine Erfahrung und ich hab auch das Gefühl, mich/sie da in den Möglichkeiten zu beschneiden. Juristen haben ja auch einige besondere Anforderungen, was die Numerierung der Gliederung, Zitierweisen und wasweißich betrifft. (Hm, dazu gibt's was im Wiki.) Außerdem ist das ziemlich häßlich. ;-) Also, um zum Schluß zu kommen: kann jemand mit Praxiserfahrung etwas empfehlen? J. -- If I could have anything in the world it would have to be more money. [Agree] [Disagree] <http://www.slowlydownward.com/NODATA/data_enter2.html>
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