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Re: [OT] Antworttöne in Emails (was: Re: [postfix] "To:" wird umgeschrieben)



Am Sat, 22. July 2006 00:20 schrieb Udo Mueller:
> Hallo Wolfgang,
>
> * Wolfgang Lasch schrieb [21-07-06 16:46]:
> > Weil man auf derlei Art und Weise sein eigenes Ego Pflegen kann und sich
> > gleichzeitig dem Frage-Steller gegenüber in eine Position stellt die der
> > eines dominanten Oberlehrers entspricht dem man gefälligst mit Respekt
> > und Ehrfurcht zu begegnen hat. Ersteres liegt manchmal an der
> > Persönlichkeit des Anwortenden, zweites liegt innerhalb von Gruppen wie
> > dieser oft in einem unreflektiert nachgeahmten Verhalten anderer die
> > einen Platzhirsch Status einnehmen. Wenn man so will das typische in
> > sozialen Gruppen oft zu beobachtende gruppendynamische Verhalten.
>
> Wie man an deiner Ausführung erkennen kann, interpretierst du das
> Verhalten der Antworter. Dies ist somit eine rein subjektive
> Auffassung und spiegelt nur das wieder, wie der Lesende die
> Antworten sehen möchte.
Wenn du den Absatz vorher mit zitiert hättest wäre dir bestimmt aufgefallen 
das ich hier nicht meine subjektive Interpretation gegeben habe sondern 
stellvertretend den Eindruck wiedergegeben habe den ich von einer grossen 
Zahl von Leuten, Privat Anwender wie Umsteiger aus Firmen wieder gegeben 
habe.


> Das Verhalten ist aber nicht bijektiv, lässt also keinen Rückschluss
> auf die Intention des Antworters zu.
>
> > Argumente wie jenes von Matthias Haegele, 'dass Menschen ihre (Frei)-Zeit
> > kostenlos zur Problemlösung zur Verfügung stellen' sind meiner Meinung
> > nach ebenfalls wenig hilfreich. Wenn man wenig Zeit hat dann soll man
> > sich besser auf wenige Antworten beschränken und die dann besser
> > formulieren.
>
> Eben das sehe ich anders. Deine obige Aussage stellt die Sichtweise
> des Fragestellers schön dar. Aber: Der Antworter nimmt sich vllt die
> Zeit, um mehreren Hilfe zu geben, anstatt nur wenigen.
Das kennt man auch unter dem Motto "Viel hilft Viel". 
Im übrigen ein Spruch mit dem oftmals ironisch ausgedrückt wird, dass dem 
gerade nicht so ist.

>
> Die Hilfe, die mit Zaunpfählen gegeben wird, ist nachhaltiger, als
> diejenige, die eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand gibt.
> Wie schon geschrieben, wird diese einfach nachvollzogen ohne sich
> das nötige Hintergrundwissen anzueignen.
Das klingt aber stark nach der überholten Dr. Prügelpeitsch Pädagogik.
Und die ist meines erachtens seit kurz nach der Adolfinischen Ära mehr als 
überholt.

Ich würde, "Der Kluge lernt aus seinen FRehlern. Der Weise aus den Fehlern der 
anderen." bevorzugen, prosaisch gesprochen.


>
> Wenn du tauchen willst, hälst du ja nicht die Luft an, weil andere
> dir das gesagt haben. Spätestens, wenn du einmal unter Wasser Luft
> holen willst, wirst du dahinterkommen und/oder dich schlau machen,
> waren es besser gewesen wäre, sich darüber vorher Gedanken zu
> machen.
Wenn wir einmal beim Aufenthalt unterhalb der Wasserlinie bleiben, dann kann 
es auch fix das letzte mal sein, dass der 'neu'-Taucher dies versucht hat, 
Luft zu holen. Solcherlei tun hat ab einer bestimmten Tiefe oftmals lethale 
Folgen. Ich könnte als ehemaliger Berufstaucher auch noch andere Beispiel aus 
der Praxis anführen, denn gerade beim Tauchen gilt, "Es gibt Fehler die macht 
man nur einmal im Leben."

>
> > Das Argument von Frank Küster, "wenn es um einen Mailserver geht, also
> > eine potentiell 'gefährliche Waffe'". sehe ich nicht als statthafte
> > Begründung einer für den Fragesteller abschreckende und arrogant wirkende
> > Antwort an.
>
> Dann sollte der Fragesteller einfach mit der Einstellung an die
> Antwort gehen, daß sich, unter Berücksichtigung weiteren Aufwandes,
> ihm der Hinweis auf Doku, das Problem lösen lässt.
>
> So wie du es beschreibst, hat der Fragesteller den Anspruch, den
> Fisch bereits filettiert und gebraten auf den Teller zu bekommen und
> will es nicht selber machen. Ich persönlich lehne eine solche
> Einstellung ab.
Nein, du verstehst mich miss.
Was ich deutlich machen wollte war wie abschreckend solcherlei RTFM Antworten 
vom Fragenden oftmals verstanden werden und auch das dererlei für Debian nur 
von Nachteil sein kann.

>
> > Gerade _weil_ es sich bei einem Mailserver um eine potentiell gefährliche
> > Waffe handelt wäre in diesem Fall eine ausführlichere und konkretere
> > Antwort sicherlich besonders angebracht gewesen.
>
> Ja und nein. Ausführlicher, was falsch gemacht werden kann: Ja.
> Ausführlicher, was die Problemlösung angeht: Nein!
Kann man drüber streiten.
SUSE zum Beispiel hat eine recht lange Tradition aus (öfter) gestellten Fragen 
einen SDB Artikel zu erstellen. Im Gegensatz zu einem HowTo das allgemeine 
Hilfestellung geben soll ist ein SDB Artikel nach SUSEs Definition eine 
Schritt für Schritt Anleitung zur Lösung eines bestimmten Problemes, einer 
bestimmten Aufgabe. Und die SDB Artikel der SUSE werden von vielen als recht 
Hilfreich bewertet.

Da man davon ausgehen muss das immer mehr Leute GNU/Linux einfach nur benutzen 
wollen ohne tief in die Materie einsteigen zu wollen wäre überlegenswert ob 
es nicht sinnvoll sein könnte für derlei zu erwartende 'Trivialfragen' so 
etwas wie die SDBs von SUSE auch für Debian auf zu bauen. Dann würde 
zumindestens für diese Art von Fragen ein einfacher Hinweis auf die 
entsprechende URL bereits ausreichend, villeicht noch ergänzt mit dem 
freundlichen Angebot nochmal nachzufragen wenn man damit Probleme hat.

Das wäre aber wirklich ein neuer Thread oder wohlmöglich sogar mehrere...

- Sammlung immer wiederkehrender Fragen. 
  Ein Tel steht ja bereits in der FAQ der Liste, wenn sie denn noch an der von
  SUSE angelehnt ist wie sie es glaube ich in der Vergangenheit einmal war.

>
> > > Die Umgangsformen die auf dieser Liste zeitweise an den Tag gelegt
> > > werden sind wirklich erschreckend, ich kann oft nur den Kopf schütteln
> >
> > Du hast meine 100%ige Zustimmung.
>
> Und von mir gibt ein klares Nein zu obigem. Der Ton dieser Liste ist
> konstant. 
Leider...
Würden jetzt viele sagen die sich bei mir in der Vergangenheit genau darüber 
mokiert haben.

> Was zunimmt, sind die OT-Postings und überflüssige Postings, 
> die mit $Suchmaschine und  /usr/share/doc leicht lösbar sind.
Das ist ein Umstand der bei einer zu erwartenden stärkeren Verbreitung von 
GNU/Linux Systemen sicherlich noch weiter zunehmen wird. Ein Umstand den 
Betreiber von kommerziellem GNU/Linux Support wie z.B. SUSE, RedHat und 
andere bereits vor einiger Zeit im Privatkundenbereich bemerkt haben und wo 
bereits über zukünftigen Strategien nachgedacht wird da sich dieser Trend 
auch immer mehr im Bereich der komerziellen Kunden (KMU mit Betonung auf 
klein K) abzeigt.

>
> Aber Faulheit setzt sich durch.
Radio Eriwan Antwort, "Im Prinzip ja, aber..."

Ich denke dieser Eindruck entsteht hauptsächlich dadurch das immer mehr Leute 
ohne die geringste Affinität zu Technik, zu technischen Zusammenhängen und 
ohne jedwedes technisches Grundverständnis GNU/Linux auf ihren Rechnern 
einsetzen. 

Die Zeiten da ein GNU/Linux Nutzer sein System überwiegend als Pendant der 
klassischen Modelleisenbahn als Feierabendliche Speil und Bastelwiese 
betrachtet hat sind so gut wie vorbei. 

Heute fragen mich Omas, Tanen und Onkels woher sie den so ein Linux bekommen 
können. Und denen wird im wahren Leben auch kaum jemand abverlangen sie 
sollen sich gefälligst erst einam eingehend mit der Materie Rundfunk- und 
Fernsehtechnik beschäftigen wenn sie ein Unterhaltungsgerät wie einen 
Fernseher einsetzen respektive die Kanäle 'einprogrammieren ' wollen. 

Zumindest tue ich dies nicht bei meiner Oma, die ist nämlich unwahrscheinlich 
lieb und nett und kann obwohl sie nicht die geringste Ahnung von 
der 'Programmierung' ihres Fernsehers geschweige denn von Rundfunk- und 
Fernsehtechnik im beruflichen Sinne hat hervorragende Kuchen backen. Mit 
solchen Leuten verscherze ich es mir nicht gerne, alleine schon weil sie so 
lieb und nett sind unbd natürlich auch wegen der leckeren Kuchen. :)

>
> Damit will ich niemandem, gerade Neulingen, vorschreiben, wie er
> sich zu verhalten hat. Ich persönlich habe aber die Erfahrung
> gemacht, daß eine Problemlösung nachhaltig im Hirn bleibt, wenn man
> sie selbsterarbeitet hat als eine Lösung, die man abgeschrieben hat.
Erst mal können ohne Arme...
Tschuldigung war jetzt nicht als Verballhornung von an den Extremitäten 
gehandicapter Leute gemeint, diente eher zur Selbst-Definition solcher 
Fragesteller.

>
> > Ich habe mir von einer vielzahl von Leuten, Privat-Anwender und
> > Firmenvertreter, immer wieder anhören müssen wie abschreckend der Tenor
> > von Antworten wie diese auf sie wirken.
>
> Ist doch klar, woran das liegt: Falsche Grundeinstellung.
Die Frage ist wer definiert hier die diesbezüglich nötige Grundeinstellung. 
Das sehen Fragende und du sicherlich oftmals stark unterschiedlich.

>
> > Ich würde jetzt gerne ein Beispiel auf die ursprüngliche Frage von Daniel
> > Musketa geben wie eine gute Antwort aussehen sollte aber leider sind
> > meine Postfix Kenntnisse dafür nicht ausreichend.
>
> Ändere beim nächsten Mal nur bitte gleich das Subjekt der Mail, da
> sie mit dem ursprünglichen Postings ja nichts mehr zu tun hat.
Hatte ich vergessen, sorry.

Zur Ehrenrettung vom Thomas Kosch muss man sagen das seine Mail nicht zu den 
wirklich abschreckenden Musterbeispielen gehört. Und Daniel Muska hat 
wahrscheinlich eher der abschweifende Thread zu seiner einfachen Frage 
abgeschreckt als die Antwort vom Thomas. Daniels Antwort, "Danke, ich schau's 
mir mal an (wenn hier alle weg sind) ..." auf Thomas Hinweis auf die 
Dokumentation zeigt aber glaube ich das er das eher belustigt wahrgenommen 
hat als verärgert.


regards,
wolfgang



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