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Re: Datensicherheit von XFS erhöhen?



Elias Oltmanns wrote:

Das erstaunt mich allerdings sehr. Die Dokumentation zu ext3 und xfs
im kernel-Archiv verstehe ich so, dass die Option data=ordered bei
ext3 gerade den Vorteil gegenüber xfs darstellt. Wenn hier die
Metadaten ins Journal geschrieben werden, ist bereits sichergestellt,
dass die eigentlichen Daten ins Dateisystem geschrieben wurden.

Vielleicht irre ich mich auch, war der Meinung das die Optionen wie folgt sind:

ordered - Die Metadaten wandern ins Journal und werden dort als 'committed' markiert, nachdem die Dateien wirklich auf die Platte geschrieben wurden. Damit lassen sich nach einem unsauberen Neustart alle nicht korrekt geschriebenen Dateien finden, wie die dann aussehen ist ein anderes Thema, weil die Schreiboperation ja noch nicht abgeschlossen war, es können also Daten fehlen.

writeback - arbeitet wie ordered, nur mit dem Unterschied dass der 'commit' nicht auf das Ende des realen Schreibens auf die Platte wartet, was etwas schneller sein soll. Hier können nach einem unsauberen Neustart in einer Datei z.B. alte Daten auftauchen, wie das auch bei ext2 der Fall ist (nur ist das fsck wesentlich schneller).

journal - schreibt sowohl Metadaten als auch Dateiinhalte ins Journal (und ist deswegen deutlich langsamer). Hier kann nach einem Neustart alles wieder so hergestellt werden, wie es schon im Journal steht.

erscheinen, mit der Option data=ordered auszuschließen sein. Bitte
sagt Bescheid, wenn ich das falsch verstanden haben sollte.

Es sollte so sein, richtig. Kommt aber auf die Schreiboperation an, die gerade stattgefunden (Anhängen ist freundlicher als Änderungen mittendrin) und wann der Strom ausfiel. Beispiel: eine 100 MB grosse Datei wird binär geöffnet und im ersten MB geändert. Das Journal vermerkt das, die Daten werden geschrieben *zack* Strom weg. Jetzt steht im Journal der Eintrag ohne commit - aber auf der Platte sind die Daten schon geändert.

So erkläre ich mir das Verhalten was ich beobachten konnte - sollte ich da auf de, Holzweg sein, lass ich mich aber gerne korrigieren.

auf den Unterschied zwischen ordered und writeback war ja oben nicht
explizit eingegangen worden.

Jetzt aber :-)

Das ist in der Tat ein starkes Argument für xfs. Trotzdem ist mir auch
bei dem Gedanken an ein scheinbar heiles Dateisystem nicht wohl, in
welchem ich mit einzelnen Dateien rechnen muss, die von vornherein gar
nicht den Inhalt irgend einer vorherigen Version dieser Dateien
widerspiegeln können, weil einfach mit beliebigem Inhalt aufgefüllt wurde.

Sicherlich ein gutes Argument, aber es wird auch genauso viele Leute geben die mit ext3 besser gefahren sind. Mein persönliches Fazit ist daher unabhängig vom nun verwendetem Dateisystem, dass nach einem solchen GAU immer(!) Vorsicht geboten ist. Egal ob ext3, xfs, reiserfs oder was auch immer. Auf der einen Seite ist das Auftauchen von Nullen nicht so besonders auffällig und unschön - auf der anderen Seite ist der Verlust eines Dateisystems auch nicht besser.

Daher (es ist mal wieder an der Zeit es zu erwähnen) mache man Backups.


Genau hier sollte ext3 / data=ordered eben xfs überlegen sein, wenn
ich das richtig verstehe. Hast Du bei deinen Tests auch darauf
geachtet?

Richtig, zumindest beschränkt sich der Rahmen für mögliche Probleme auf 15 Minuten (oder entsprechend kürzer). Ich habe mein xfs damals nicht dazu gezwungen, aber auch selten die 15 Minuten gewartet bis zum 'Steckerziehen'.

Letztlich ist es Geschmackssache und Glaubensfrage, welches Dateisystem man nimmt, auch ist nicht jedes für jeden Fall brauchbar. Wie gesagt, ich hatte mit xfs bisher die besten Erfahrungen (trotz seiner Schwäche bei einem Stromausfall Dateien zu beschädigen). Andere haben genau das Gegenteil berichten können, wieder andere waren begeistert von ReiserFS. Also hat noch keiner DAS Dateisystem gefunden :-)

Cheers,
Jan



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