Michelle Konzack wrote:
diesem Effekt als dem eines sich auflösenden Dateisystems (ext3 mit journal ist im Vergleich doch deutlich langsamer - und ähnliche Effekte entstehen bei Stromausfall dennoch).
Wie meinst Du denn das?
So wie geschrieben. Ich habe seinerzeit einige Tests gemacht und mehrere Dateisysteme im laufenden Zugriff 'abgeklemmt' um das Verhalten bei Stromausfall zu simulieren, Kandidaten waren ext2, ext3, reiserfs und xfs (und noch ein paar Exoten). Das ganze unter vielen parallelen Schreib- und Lesezugriffen.
Ein ext2 ohne Journal kommt ja ohne langwieriges fsck ohnehin nicht wieder in den Betrieb und wies eindeutig die meisten Fehler auf, bis hin zum total unbrauchbaren Dateisystem. ReiserFS war (damals) nicht nennenswert besser, zwar stabiler, aber wenn es einen Fehler gab, dann war meist ein sehr großer Teil des Dateisystem und das auch sehr gründlich betroffen, soll ja heute besser sein.
In der Hinsicht verhielten sich ext3 und xfs doch schon wesentlich besser. Nur ein Stromausfall ist und bleibt der Alptraum für jedes Dateisystem, denn alles was heute auf Leistung optimiert ist, nutzt Puffer und Caches massiv und die Daten die dort drin sind gehen verloren. Was ext3 mit data=ordered oder data=writeback und xfs treiben ist ein Journaling der Metadaten, sprich das soll sicherstellen, dass das Dateisystem selbst heile bleibt, von den selbst Daten ist keine Rede. Meine Tests haben das auch bestätigt, in der Regel bleibt das Dateisystem selbst heil, nur fehlerhafte Daten treten auf. Und das bei mir mit xfs deutlich seltener als bei ext3 (und wenn dann offensichtlicher). Bei ext3 habe ich es dennoch geschafft, das Dateisystem selbst zu zerlegen, bei xfs nur ein einziges Mal bisher.
Ich weiss auch, dass ext3 auch data=journal anbietet, was sowohl Metadaten als auch Dateidaten ins Journal schreibt - das war bisher das stabilste Szenario, aber leider grauenhaft langsam, weil ja alles doppelt geschrieben werden muss - keine Option.
Daher bin ich 'offizieller XFS Fan' :-) Mal sehen wie lange noch... was ich bisher von ZFS gesehen hab begeistert mich schon, nur vom Linux Port hab ich wenig gehört bisher und ausserdem zielt es auch auf einen anderen Einsatzbereich ab.
Also ext3 wird spätestens alle 15 minuten geflushed und ich habe hier in Strasbourg regelmäßig Stromausfälle, so das ich pro Monat mindestens einen Reboot hatte... Also Daten habe ich so gut wie nie unter ext3
Sicher, und man kann ja auch bei xfs dafür sorgen. Problematisch wird das Thema eh nur, wenn Schreibzugriffe stattfinden, die die Größe von Dateien verändern. Wird nur gelesen ist das alles halb so, da ändert sich ja nichts.
Aber da selbst mit ext3 der fsck ein paar Stunden dauerte (1,8 TByte auf 3Ware Raid-5), habe ich es vorgezogen endlich ne neue APC mit zwei externen Akku-Blocks zu besorgen... ist einfach nervenschonender.
Oder einfach den optionalen Akku-Pack für den 3ware Controller, der den Cache sichert für genau diesen Fall ;-) Sofern man einen 'guten'(TM) 3ware Controller hat.
Cheers, Jan