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Re: Datensicherheit von XFS erhöhen?



Jan Kesten <jan.kesten@web.de> wrote:
> Michelle Konzack wrote:
>
>>> diesem Effekt als dem eines sich auflösenden Dateisystems (ext3 mit
>>> journal ist im Vergleich doch deutlich langsamer - und ähnliche Effekte
>>> entstehen bei Stromausfall dennoch).
>
>> Wie meinst Du denn das?
>
> So wie geschrieben. Ich habe seinerzeit einige Tests gemacht und
> mehrere Dateisysteme im laufenden Zugriff 'abgeklemmt' um das
> Verhalten bei Stromausfall zu simulieren, Kandidaten waren ext2, ext3,
> reiserfs und xfs (und noch ein paar Exoten). Das ganze unter vielen
> parallelen Schreib- und Lesezugriffen.
[...]
> Was ext3 mit data=ordered oder data=writeback und xfs
> treiben ist ein Journaling der Metadaten, sprich das soll
> sicherstellen, dass das Dateisystem selbst heile bleibt, von den
> selbst Daten ist keine Rede. Meine Tests haben das auch bestätigt, in
> der Regel bleibt das Dateisystem selbst heil, nur fehlerhafte Daten
> treten auf. Und das bei mir mit xfs deutlich seltener als bei ext3
> (und wenn dann offensichtlicher). 

Das erstaunt mich allerdings sehr. Die Dokumentation zu ext3 und xfs
im kernel-Archiv verstehe ich so, dass die Option data=ordered bei
ext3 gerade den Vorteil gegenüber xfs darstellt. Wenn hier die
Metadaten ins Journal geschrieben werden, ist bereits sichergestellt,
dass die eigentlichen Daten ins Dateisystem geschrieben wurden.
Insbesondere sollte die Situation, dass nach einem Stromausfall einige
Dateien mit angehängten Nullen (also mit einem Inhalt, der mit
Sicherheit zu gar keinem Zeitpunkt tatsächlich dorthin gehörte)
erscheinen, mit der Option data=ordered auszuschließen sein. Bitte
sagt Bescheid, wenn ich das falsch verstanden haben sollte.

Da ich selbst bisher keinerlei ``böse'' Erfahrung mit Datenverlust
infolge von Stromausfällen gemacht habe, würde mich schon
interessieren, wie sich ext3 speziell mit der Option data=ordered
gegenüber xfs bezüglich der Datensicherheit in der Praxis bewährt --
auf den Unterschied zwischen ordered und writeback war ja oben nicht
explizit eingegangen worden.

> Bei ext3 habe ich es dennoch geschafft, das Dateisystem selbst zu
> zerlegen, bei xfs nur ein einziges Mal bisher.

Das ist in der Tat ein starkes Argument für xfs. Trotzdem ist mir auch
bei dem Gedanken an ein scheinbar heiles Dateisystem nicht wohl, in
welchem ich mit einzelnen Dateien rechnen muss, die von vornherein gar
nicht den Inhalt irgend einer vorherigen Version dieser Dateien
widerspiegeln können, weil einfach mit beliebigem Inhalt aufgefüllt wurde.

>
> Ich weiss auch, dass ext3 auch data=journal anbietet, was sowohl
> Metadaten als auch Dateidaten ins Journal schreibt - das war bisher
> das stabilste Szenario, aber leider grauenhaft langsam, weil ja alles
> doppelt geschrieben werden muss - keine Option.
>
> Daher bin ich 'offizieller XFS Fan' :-) Mal sehen wie lange noch...
> was ich bisher von ZFS gesehen hab begeistert mich schon, nur vom
> Linux Port hab ich wenig gehört bisher und ausserdem zielt es auch auf
> einen anderen Einsatzbereich ab.
>
>> Also ext3 wird spätestens alle 15 minuten geflushed und ich habe hier
>> in Strasbourg regelmäßig Stromausfälle, so das ich pro Monat mindestens
>> einen Reboot hatte...  Also Daten habe ich so gut wie nie unter ext3
>
> Sicher, und man kann ja auch bei xfs dafür sorgen. Problematisch wird
> das Thema eh nur, wenn Schreibzugriffe stattfinden, die die Größe von
> Dateien verändern.

Genau hier sollte ext3 / data=ordered eben xfs überlegen sein, wenn
ich das richtig verstehe. Hast Du bei deinen Tests auch darauf
geachtet?

Gruß,

Elias



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