Re: Debian "stable" vs. Debian "testing"
Mag. Leonhard Landrock schrieb:
Hallo Liste!
Habe in einem Posting zum Thema "sb-24Bit Live will immer noch nicht" den Tipp
gegeben einen Umstieg von Debian Sarge auf Debian Etch vorzunehmen.
Andreas Reaktion ("Bitte unterlass solche unueberlegten Tipps.") ist
eindeutig. :-(
Dankenswerter Weise hat er sie aber auch begründet.
Meine Fragen:
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Hallo
1.) Wer außer Andreas hat Erfahrungen mit dem Einsatz von Debian "stable" und
Debian "testing". Will sagen, wer hat zuerst "stable" und dann "testing"
verwendet?
Für Produktivsysteme (und Neulinge) würde ich Sarge (stable) nehmen. Es
kann sein, dass du gezwungen bist Etch zu nehmen, wenn dein System sehr
neu ist (HW funktioniert nicht). Dann würde ich wie folgt vorgehen.
Grundsystem Etch und deine kritischen Anwendungen selbst kompilieren.
Annahme du hast z.B. einen Webserver mit Apache, dann würde ich Apache
selbst kompilieren. Grund: ich hatte mal das Problem in testing, dass in
Apache plötzlich eine Konfigurationsdatei wo anders abgelegt wurde als
sie vor dem Update wahr und musste die Datei nur umkopieren. Du musst
dann schauen ob es Security-Updates gibt und dann selbst patchen. Sobald
dann Etch released wird (Etch wird stable), dann würde ich das
Grundsystem auf stable setzen und Apache migrieren (Apache als deb
installieren)
Für Systeme die nicht produktiv sind (bei produktiv oder nicht mache ich
keine Unterschiede zwischen Desktop- und Serversysteme) und man ist
etwas erfahren würde ich Etch (unstable) nehmen.
2.) Welche Möglichkeiten gibt es "testing" einzusetzen und gleichzeitig ein
stabiles System zu behalten?
Mehrere Möglichkeiten wurden schon erwähnt. Es kommt auch darauf an ob
dir etwas in Sarge fehlt. Wenn man über vorsichtig ist, kann man das
Grundsystem auf stable setzen und dann bestimmte Anwendungen selbst
kompilieren. Mann muss dann einfach die Security-Updates nicht aus den
Augen verlieren.
Ich selbst bin, dem Wunsch nach einem aktuellem Desktop System folgend, von
Sarge (DVDs gekauft) auf Etch (über Internet aktualisiert) umgestiegen.
Gott sei Dank ohne Probleme.
Aktualisierungen führe ich aktuell kaum durch. Mein System läuft stabil und
zuverlässig. So soll es sein. "Never touch a running system." :-)
Dann würde ich Sarge nehmen. Ich finde selbst für Sarge ist es
gefährlich sein System nicht regelmässig zu Aktualisieren.
Trotzdem, was tun wenn man mehr will als Sarge? Eine andere Debian basierte
Distro einsetzen?
Mach mal diesen Test:
http://www.zegeniestudios.net/ldc/
Ich habe schon sehr viele Distros getestet. Ich komme immer wieder auf
Debian zurück. Aus folgenden Gründen: Ungelöste Abhängigkeiten,
Lizenzen, Support, Stabilität, usw.. Ich habe die Erfahrung gemacht,
dass man mit Debian Arbeiten kann.
Ich bin mit meinem System und dieser Mailing-Liste sehr glücklich. Letzteres
versteht sich als Kompliment an alle Listen-Teilnehmer.
Zum Abschluss noch eine dritte Frage:
3.) Welche Für und Wider gibt es zu Sarge und dem (aktuellen) Sid?
Sid verwende ich nicht. Ich finde es hat zu viele Nachteile und man muss
zu oft selbst reparieren. Sid macht nur Sinn, wenn man als Betatester
fungieren möchte und viel Zeit hat oder den Entwicklern helfen möchte.
Wenn es etwas gibt, dass ich auf jeden Fall haben muss, dann kompiliere
ich die Anwendung selbst. Und schaue wegen den Security-Updates (bin
nicht so ein Freund von Backports).
Ob du Sarge, Etch oder Sid einsetzen möchtest hängt von deine
Anforderungen ab und auch viel viel Zeit nun Nerven du investieren
möchtest. Und auch wie ruhig schlafen du möchtest.
Ich bin auch gespannt auf die übrigen Listen-Teilnehmer, was sie zum
oben genannten Test meinen und zu meiner Vorgehensweise.
Beste Grüsse
Sam
Beste Grüße,
Leonhard.
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