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Re: Mailserver



Moin,

Am Freitag, den 04.11.2005, 18:05 +0100 schrieb Christian Schmidt:
> Markus Braun, 04.11.2005 (d.m.y):

> > Bin gerade daran mir einen Debian Server zu holen nur wenn ich sowas lese 
> > mit dem einrichten eines Mailservers wird mir schon ein wenig bang und 
> > schwarz vor den augen.
> 
> Quatsch.
> Es duerfte im Netz Tausende von Mailservern geben, die mit Debian
> betrieben werden und allesamt hervorragend funktionieren.

Ja - nicht zu vergessen, dass das meiste mit "echten" Usern
out-of-the-box funktioniert.

> Was Ratti da recht vernichtend beschreibt, klingt mir eher nach einem
> grafisch bedienbaren "Aufsatz" zur mehrbenutzerfaehigen Verwaltung
> virtueller Maildomains.

Und genau das ist der Punkt. vexim ist für mich ein weiterer Versuch
gewesen, einen Mailserver auf die Beine zu stellen, der mit *virtuellen*
Usern und *mehreren* Domains funktioniert. Und das ganze bitte so, dass
während meines Urlaubs mein StellV auch ein paar Sachen machen kann,
ohne Handbücher zu lesen.


Das denke ich mir:

- brauchbare Browser-GUI. Mit DHTML oder Flash statt klicken - warten -
klicken - warten - scrollen -warten - Interface.
- Userverwaltung global für den Admin, domainspezifisch für den
Siteadmin und jeder User für sich selbst. Ein User darf nichts zu
Gesicht bekommen, bei dem er "Spam-Scores" oder "Pipe-Command"
einstellen kann. Er macht es sonst entweder falsch, oder gar nicht - und
somit landet das Einrichten von Urlaubsnachrichten doch wieder auf
Admins Tisch.

Wichtig:
- zentrale Authentifizierung aus *einer* Quelle
- ...aus der sich *alle* Daemonen bedienen.

Das war schon mal schwierig. pop3, smtp, ftp, webmail und imap.

Der eine holt seine User aus LDAP, der zweite aus /etc/shadow. Der
dritte hat eine eigene Datei rumliegen. Der eine verschlüsselt nach der
XYZ-Methode, der andere nach Klartext. Der eine verlangt, dass die Datei
mit den Usern 0600 ist und ihm gehört, der andere reklamiert das gleiche
für sich. Oftmals bringt man das nur zusammen, wenn man die komplette
Konfig umwirft - und mit dem nächsten Sicherheitsupdate darf man sich
das wieder zusammenfriemeln.

Ich glaube, DIE zentrale Herausforderung für Linux-Distris ist derzeit,
seine Server auf virtuelle User umzustellen, zentral authentifiziert,
und mit einer Remote-Bedienung versehen (z.B. Browser).

Ganz wichtig wäre, dass da mal ein Interfacedesigner drüberguckt. Mein
Kollege in unserem Firmenteil in den USA hat bei sich Webmin laufen -
wenn man da ein paar Mailaccounts anlegen will, sollte man sich vorher
Brote schmieren und sowieso alle Hoffnung fahren lassen. 
Man braucht mindestens 30 Sekunden pro Account, ungefährt 5 Klicks, muss
jeden einzeln anlegen - und wenn man die wieder löschen will, dann wirds
ganz kraus, weil die Liste zweispaltig alphabetisch sortiert ist. Aber
nicht
a d
b e
c f
sondern
a b
c d
e f
Da findet kein Mensch was wieder. Typischer Fall von "Einfach für den
Programmierer, aber nicht für den User". Wer tables in HTML kennt,
weiss, wieso das so aussieht. :-)


Früher hatten wir in der Firma einen kleinen Server namens "CobaltQube
2" (inzwischen von Sun aufgekauft und eingestellt). Die Teile waren
einfach grossartig: Domainverwaltung, Mailaccounts, ftp, Mailinglisten,
feddich. Die Features wären heutzutage nicht mehr zeitgemäss, aber so
richtig viel mehr wäre es nicht.
Die erste Distri, die sowas einbaut, wird nach meiner Einschätzung einen
irren Run erleben. Vorausgesetzt, es rennt "out of the box".

Gruß,
Ratti



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