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Re: defrag



Ace Dahlmann <Ace@Dahlmann.net> writes:
> Und @Thomas: Gilt Dein Post weiter unten folglich für _alle_
> UNIX-Dateisysteme?

Zumindest wohl für alle Dateisysteme, die nach den Designprinzipien des
"ursprünglichen" BSD FFS entwickelt wurden.

> Außerdem: Hat jemand einen guten Link (oder eigene Erklärung ;)) zu den
> Unterschieden zwischen reiserfs und xfs?

Das verhält sich leider genau wie mit folgenden Vergleichen:

- Win vs. Linux
- Win vs. Mac OS
- Win vs. Mac OS X
- emacs vs. vi
- mutt vs. pine
...

Du siehst worauf das hinausläuft? Du mußt leider punktuell danach
entscheiden, was Dir wichtig ist, um zu einer Entscheidung zu
kommen. Das ultimative Killer-Nonplusultra-Super-Dateisystem gibt es
leider nur im (Technik-)Märchen.

> Ich habe mit reiserfs sehr gute Erfahrungen gemacht, was das Speichern
> von vielen kleinen Dateien angeht - eben wegen der Fähigkeit,
> angebrochene inodes weiter aufzufüllen. Wie sieht das bei XFS aus (von
> dem ich gelesen hab, dass es besonders für große Dateien geeignet ist)?

XFS kann IIRC keine Einträge des Datenzweigs im inode ablegen (ich
glaube gelesen zu haben, daß das für erweiterte Attribute nicht gilt).

> Ich habe mir kürzlich mal XFS auf den Systempartitionen eingerichtet,
> aufgrund eines Tipps, es wäre sehr schnell. reiserfs hab ich jedoch
> weiterhin als /home

Schnell ist immer relativ. Ich illustriere das mal durch ein Beispiel:

Am schnellsten ist z.B. theoretisch iso9660: keine Fragmentierung
jeglicher Art (kein freier Speicher, alle Dateien werden hintereinander
weg gespeichert), dummerweise ist iso9660 nicht direkt beschreibbar :-(.

Auch sehr schnell ist ext2, nur dummerweise hat heutzutage kaum noch
jemand die Geduld, auf den fsck eines großen ext[23] zu warten.

> Vielleicht mal eine Frage in die Runde:
> Welche(s) Dateisystem(e) setzt Ihr ein und warum?

Ich benutze vorwiegend XFS, und zwar vornehmlich aus folgendem Grund:
mit xfsdump/xfsrestore steht mir eine Möglichkeit zur Verfügung, eine
schnelle Recovery vom "blanken Metall" zu fahren.
Ansonsten benutze ich auch andere Dateisysteme, wenn andere Aspekte
wichtiger sind:

- ext2: Datenaustausch mit älteren Linux-Kisten (Wechselplatten, in
  jüngerer Vergangenheit aber immer seltener)
- fat32: Austausch mit Win/DOS etc.
- HFS(+): Austausch mit Mac OS
- reiserfs: viele kleine "wertlose" Dateien (wertlos meint: ich kann mit
  Verlusten, die mir reiserfs ein paar mal beschert hat, leben)

Ich nehme mal an, die Gründe für den Einsatz von UDF und iso9660 sind
selbsterklärend.

Thomas Jahns
-- 
"Computers are good at following instructions,
 but not at reading your mind."
D. E. Knuth, The TeXbook, Addison-Wesley 1984, 1986, 1996, p. 9



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