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Re: defrag



Gerhard Wolfstieg wrote:

> defragmentiert ist. Die Existenz von defrag.deb zeigt, daß es
> hierüber zwei Meinungen gibt. Meine eigenen Überlegungen zu dem Thema

Mindestens zwei :-)

> und die Vorstellung von den physikalischen Vorgängen führen zur
> Anwendung von defrag. Physikalisch läßt sich durch kein fs
> verhindern, daß große Dateien gestückelt werden, wenn Löcher und
> Belegung schön gleichmäßig über die ganze Partition verteilt sind. 

Das stimmt natürlich - jedes FS muss fragmentieren, wenn es keine andere
Wahl mehr hat, weil der größte zusammenhängende Platz nicht mehr
ausreicht. Aber, es gibt FS die schneller und welche die langsamer an
diese Grenzen kommen.

Negativ-Beispiel: FAT. Schlicht und einfach ein einfaches Dateisystem,
welches die Blöcke 'einfach so' belegt wie sie kommen. Führt sehr
schnell zu sehr starker Fragmentierung und macht ein regelmäßiges Defrag
schon fast unabdingbar.

Besseres Beispiel: ext2, hier werden freie Blöcke intelligenter vergeben
und die Fragmentierung hält sich so lange in erträglichen Grenzen, wie
noch genügend freie Blöcke vorhanden sind. Und nun kann man sich hier
streiten, ob ein defrag sinnvoll ist - ich persönlich rate davon ab,
denn wenn überhaupt nur auf ungemounteten Dateisystemen und auch dann
nicht ohne Backup, mir ist mal ein ext2 bei dem Versuch (aus Neugier)
gestorben.

Meist schneller und sicherer - komplette Partition in ein tar packen,
löschen, restore. Fertig.

Anders sieht das z.B. bei XFS aus (nutze ich nur noch) - hier werden die
Daten ja in einem B-Baum gespreichert (ja, bei ReiserFS auch). Und dort
gibt es auch ein Tool, welches zur Laufzeit im gemounteten Zustand die
Baumstruktur reorganisieren kann, so dass Blöcke die zu einer Datei
gehören, aber in unterschiedlichen Nodes sind, in einem Node
zusammengefasst werden. Das läuft hier sehr stabil und ich bin vollauf
zufrieden damit :-)

Wie schon gesagt, ob man unter Linux/Unix defragmentieren muss ist eine
Streitfrage. Ich meine es geht auch ohne, wenn der Leistungseinbruch ist
hier bei weitem nicht so gravierend wie unter einem FAT-Dateisystem. Ein
bischen rauskitzeln kann man natürlich schon...

Cheers,
Jan

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