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Re: Installationsprobleme



On 10.Sep 2003 - 18:40:13, B. M. Habermehl wrote:
> Am Mittwoch, 10. September 2003 02:20 schrieb Andreas Pakulat:
> > > Ich habe nämlich das Gefühl bekommen, dass mein Wissen in Sachen
> > > Linux wohl noch nicht so doll ist, wie ich dachte. Debian läuft jetzt
> > > auf meinem Rechner. Da kann ich in Ruhe üben und stehe auch nich so
> > > unter Druck.
> >
> > Ja, also ein wenig Zeit sollte man für einen Laptop schon mitbringen.
> 
> Hmm, mit SuSE, Mandrake und RedHat gabs eigentlich keine Schwierigkeiten. 
> Abgesehen vom Sound. Ich denke mal, dass es was damit zu tun hat, dass 
> Debian eher auf alt Bewertes setzt, und die anderen Drei auf aktuellste 
> Pakete.

Bei Debian woody auf jeden Fall, aber bei einem Server ist das eher
unwichtig da ist Stabilität und abgestimmte Pakete wesentlich
wichtiger und für Desktopsysteme gibts meist Backports.

> > > Sobald ich mich etwas besser mit Debian auskenne und vor allem es
> > > geschaft habe, unter Debian den Internetzugang (ISDN + AVM
> > > USB-Anlage) einzurichten, werde ich mich nochmal ein den Laptop
> > > wagen.
> >
> > UhOh, also ich kenne mich ja mit ISDN aus, das ist i.A. kein Problem,
> > solange es eine interne Karte ist. Wie das mit USB-Anlagen
> > funktioniert weiss ich nicht, allerdings gibts da wohl auch einige
> > Probleme wegen der Treiberunterstützung.
> 
> Ja, da bin ich noch am Basteln. Für SuSE gibt es einen Treiber von AVM. 
> Der ist auch bei der SuSE dabei. Für andere Distributionen wird keiner 
> Angeboten. Und ich habe auch ziemliche Probleme damit, bei Debian und 
> Mandrake die Abhängigkeiten zu erfüllen, weil die Pakete jedesmal anders 
> heißen und Dateien/Programme in mal in Paket A und mal in Paket B sind.

UhOhAh, also ich fürchte da wirst du wirklich Probleme bekommen. Ich
weiss das AVM für ISDN-Karten auch propietäre Kerneltreiber
bereitstellen und das die Fritz-PCI v 2.0 zuerst nur damit lief, aber
die waren auf allen möglichen Distri's einsetzbar.

> > > > > Mit mconfig habe ich alles ausgewählt, was ich haben wollte und
> > > > > dann mit make und make install installiert. Ist es absolut
> > > > > notwendig installkernel zu verwenden? Wenn ja, muss ich mir die
> > > > > ManPage durchlesen.
> > > >
> > > > Keine Ahnung ob das notwendig ist, ich baue meine Kernel immer mit
> > > > make-kpkg, das macht mir ein Debian-Paket für den Kernel das ich
> > > > dann mit dpkg -i installieren kann. Der übernimmt auch das
> > > > ausführen von lilo, nur den neuen Kernel dort eintragen tut er
> > > > nicht, da ich die lilo.conf selbst verändert hab. make-kpkg gehört
> > > > zum Paket kernel-package.
> > >
> > > Das habe ich auch mal gemacht. Leider war dann beim reboot was mit
> > > kernel-panic. Ich muss wohl ein Modul weggelassen habe, dass
> > > anscheinend wichtig ist. Abgewählt habe ich nämlich nichts.
> >
> > Hmm, also einen Kernel unter Debian zu bauen ist nun wirklich nicht
> > schwer. Kurzfassung in etwa so:
> >
> > apt-get install kernel-package kernel-source-$Kernelversion fakeroot
> > cd /usr/src
> > tar -xjf kernel-source-$kerneversion.tar.bz2
> > ln -s linux kernel-source-$kernelversion
> > cd linux
> > cp /boot/config-2.4.18-bf24
> > make menuconfig
> > Dort das Dateisystem des Root-FS (also /) fest in den Kernel bauen,
> 
> Hier haben wir schon das Problem. Ich habe reiserFS (mein 
> Standard-Dateisystem) nur als Modul angegeben. Das war dann bestimmt das, 
> was den Fehler verursacht hat. Wieder was dazu gelernt. ;-)

Ist anzunehmen, wenn der Kernel die Wurzel des Dateisystems nicht
mounten kann, dann kann er nix weiter machen da ihm wirklich alles
fehlt und Reiserfs ist standardmässig nicht fest drin (AFAIK).

Du kannst auch alles als Modul machen, aber dann brauchst du eine
initrd und das erfordert etwas mehr Aufwand beim erzeugen des Images.
Die Standard Kernel von Debian machen es mit einer initrd damit
möglichst viele Root-FS unterstützt werden könen.

> > make-kpkg --revision=$denkdirwasaus --rootcmd=fakeroot kernel_image
> 
> Hier habe ich nur make-kpkg kernel_image benutzt. Laut dem Hilfetext, den 
> ich hier habe, habe ich das so verstanden, dass man --revision nicht 
> bracht. Und da ich als root gearbeitet habe, bin ich davon ausgegangen, 
> dass man fakeroot auch nicht benötigt.

Ja richtig. Nur ist mir halt 10.00custom oder so ähnlich nicht
gefällig und als root Kernel zu bauen ist nicht gut. Das geht als
normaler User genausogut und man hat wesentlich weniger Risiken - z.B.
ein rm -rf / in einem der Makefiles ;)

> > > > Debconf ist das System mit dessen Hilfe Debianpackete
> > > > Konfigurationsfragen an den Nutzer stellen können. Debconf ist
> > > > modular, und im Prinzip ist es möglich sowohl eine Text-Oberfläche
> > > > als auch ein GUI beim Beantworten zu haben.
> > >
> > > Habs mittlerweile gefunden. Zumindest auf dem Rechner unter Gnome.
> > > Von den ganzen Konfig-Dialogen bin ich aber überrascht. Zum Beispiel
> > > für cdrecord.
> >
> > Für cdrecord? Kann mich gar nicht dran erinnern, aber das ist auch
> > mittlerweile ein halbes Jahr her :)
> >
> > Ich finde vor allem die X11-Konfig gut, das geht im Textmodus und man
> > kann alles einstellen was man braucht.
> 
> Na ja. Wie gesagt, ich hatte bisher immer Probleme mit der 
> X-Konfiguration. Bisher bin ich immer noch am Besten mit SaX2 von SuSE 
> klar gekommen. Bei allen anderen Tools hatte ich Probleme. Und die 
> XFree-Tools haben mit mein X-System total zerschießen lassen. 

Also am sichersten ist immernoch $EDITOR /etc/X11/XF86Config-4 ;)

> > > Ich habe irgendwo gelesen, dass Debian jetzt auch KDE3 und Gnome2
> > > dabei hat. Sind die Pakete erst bei einem Update dabei, oder sind die
> > > noch nicht bei der stable dabei?
> >
> > Noch nicht, Gnome2 ist mittlerweile wohl zu einem guten Teil schon in
> > testing (der nächsten stable Version), aber KDE3 lässt aufgrund
> > diversere kritischer Bugs noch auf sich warten in testing. In der
> > aktuellen stable wird das Zeug nie sein, aber in der nä. die Ende 2004
> > wohl erscheinen wird. Nur in unstable hat man die mit drin, aber ...
> 
> Warum dauert das den, im Gegensatz zu anderen Distributionen, bei Debian 
> so lange? Man könnte doch meinetwegen KDE2 und KDE3 paralell in die 
> Distri einbauen. Sofern das von den Abhängigkeiten machbar wäre. SuSE 
> hatte das damals bei ihrer 7.1 auch mit KDE1 und KDE2.

Erstens sind da die Abhängigkeiten, gut das ginge ja noch, ausserdem
haben die Pakete z.T. diesselben Namen. Aber das wichtigste ist: Bei
Debian wird Stabilität und Sicherheit sehr gross geschrieben, deswegen
wird ich glaube ungefähr 1 Jahr vor dem nä. Release die Paketdatenbank
eingefroren und es dürfen keine neuen Features mehr rein - 1 Jahr vor
woody-Release war KDE3 noch nicht released - wenn ich mich nicht irre.

Dafür gibts aber Backports von den grossen Paketen.

> > > Gnome2 muss ja nicht unbedingt sein. 1.4 ist mir ehrlich gesagt
> > > lieber. Aber KDE3 sollte es dann doch schon sein.
> >
> > Für Leute die kein DSL haben und auch nicht die Zeit die ganzen
> > Paketfehler und Bugreports zu lesen ist unstable wirklich wie
> > Glücksspiel. Daher ist es für solche Leute IMHO besser stable zu
> > installieren und für Gnome oder KDE entsprechende Backports zu suchen.
> >
> > KDE3 Pakete findet man direkt bei kde.org, aber wenn du google mit
> > backport debian kde3 fütterst wirst du die download.kde.org Zeile für
> > sources.list auch kriegen.
> 
> Selbst mit ISDN wird das zu aufwendig. Aber was sind eigentlich Backports? 
> Sind das Pakete von "Fremdanbietern"? Wie zum Beispiel bei SuSE Packman.

So ungefähr. Manche Leute setzen sich halt hin und saugen sich die
Source-Pakete aus unstable (das sind keine richtigen Pakete sondern
der original Source-Code + die Patches von Debian) und versuchen diese
dann auf woody zu kompilieren. Die Libs die in neuer Version
benötigt werden kompilieren sie ebenfalls. Am Ende hat man dann einige
Pakete die neue Software enthält und auf woody installierbar ist
(Abhängigkeitstechnisch). Diese Leute haben eventuell Webspace und
stellen die Pakete dort bereit, deswegen der Name Backport, die Pakete
wurden aus unstable zurückportiert.

Andreas

-- 
Um Erfahrungen zu machen, bedarf es der Weisheit.
		-- Jeremies Gotthelf



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