Hallo, On Mon, 21 Apr 2003 at 20:39 (+0200), Tobias Morahm wrote: > Bernhard Walle schrieb: > > [...] > >Moeglicherweise kann man sowas ueber X-Ressourcen beeinflussen. > >Verwendest Du zufaellig KDE und hast [ ] Farben und Fonts auf Nicht-KDE- > >Anwendungen anwenden aktiviert? > > Ja, daran lag es. Nur jetzt werden auch viele andere nicht-KDE-Programme > mit eigenen (hässlichen) Farben angezeigt. Gibt es eine Möglichkeit, > nur dem Acroread eigene Farben verwenden zu lassen? grundsaetzlich ist das was KDE macht keine Hexerei. `Alte' (solche die Xt verwenden, das schliesst Motif mit ein) X-Programme werden ueber sog. Ressourcen konfiguriert. Der einzelne User kann diese Ressourcen ueber die Datei ~/.Xdefaults setzen. Meine ~/.Xdefaults findest Du auf meiner Homepage. Ein kleines Beispiel, um beim Thema zu bleiben: ! =========================================================================== ! Motif ! =========================================================================== ! Druckbefehl fuer Acrobat Reader AcroRead*lprCommand: kprinter ! Standardgroesse: fuehrt zu Problemen bei Verwendung des AcrobatReader- ! Plugins (ich verwende dies nicht) -- ggf. also nicht verwenden! AcroRead*geometry: 1050x800 ! Standardschrift fuer Dialogelemente: sieht besser aus als die ! fette Helvetica, die normalerweise verwendet wird AcroRead*fontList: -*-helvetica-medium-r-*-*-*-120-*-*-*-*-iso8859-1 Die eigentlichen Ressourcen entnimmt man dabei i.d.R. der Dokumentation der jeweiligen Programme (sofern vorhanden). Beim Acrobat Reader gibt es diese nicht. Bevor die Aenderungen wirksam werden muss man das Kommando `xrdb -merge ~/.Xdefaults' ausfuehren -- beim naechsten X-Start (Einloggen) sollten sie aber automatisch geladen werden. KDE setzt nun diese Ressourcen auf Werte, die denen der KDE-Konfiguration (bzgl. Farben und Schriften) entsprechen. Wie die Ressourcen genau aussehen, die KDE setzt erfaehrt man in den Dateien unter /usr/share/apps/kdisplay/app-defaults/. Dort sind die eigentlichen Werte nicht eingetragen sondern Platzhalter, z. B.: acroread*Foreground: WINDOW_FOREGROUND Diese ersetzt man nun durch den richtigen Wert, z. B. gray80 (-> xcolors bzw. /usr/X11R6/lib/X11/rgb.txt) oder #34FF34 (bekannte HTML-Notation). Ggf. `xcolorsel' verwenden, um eine Farbe herauszufinden. Dann die jeweiligen Eintraege in die eigene ~/.Xdefaults uebernehmen. Das Ganze erfordert ein wenig Bastelarbeit ist aber _sehr_ flexibel. Besonders Programme wie xterm haben sehr viele Konfigurationsmoeglich- keiten, die auch dokumentiert sind. Man kann Netscape, NEdit und z. B. gv das Mausrad beibringen und vieles mehr. > [...] > >Bookmarks und Links kann xpdf auch, zumindest die 2.0-Version. Links > >funktionieren einfach und die Bookmarks sieht man wenn man die linke > >Spalte ueber den "Anfasser" aufzieht. > > Super - wenn ich mal etwas Zeit frei habe, werde ich versuchen ihn zu > installieren (im Moment ist mir das wegen unlösbaren Abhängigkeiten im > Zusammenhang mit libfreetype6 zu kompliziert). Eigentlich klappt das selber kompilieren der `sid'-Sourcen ganz gut. Mehr als eine Viertelstunde sollte Dich das Ganze nicht kosten. Im uebrigen: xpdf 2 verwendet Motif. Ich empfehle beim Uebersetzen nicht gegen lesstif zu linken sondern gegen OpenMotif (lesstif kann/soll dabei installiert bleiben, da es nur Motif 1 zur Verfuegung stellt) zu linken. (Lesstif ist frei im Sinne der GPL, OpenMotif nur kostenlos fuer Systeme wie Linux und *BSD aber kostenpflichtig fuer Solaris, AIX oder HP_UX.) Wenn man dann in der ~/.Xdefaults die folgenden Eintraege angibt, sieht's (IMHO) etwas netter aus: ! optische Einstellungen *enableThinThickness: True *enableEtchedInMenu: True *enableToggleColor: True *enableToggleVisual: True Bei Debian die Pakete libmotif und libmotif-dev installieren. Gruß, Bernhard -- _________ http://www.bwalle.de _________________________________________________ Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen. -- Arthur Schopenhauer
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