Re: OT:::Re: Mal was Lustiges
* Martin Röhricht schrieb am 16.Apr.2003:
> Ich denke Microsoft war die erste Firma, die es wirklich verstand die
> Zeichen der Zeit richtig zu deuten.
Quark, das haben Fugger, Thurn und Taxis, James Watt, Ford und viele
andere schon viel früher auch gemacht.
> In den 90er Jahren kam es auf, dass
> PC's für jederman erschwinglich wurden,
Angefangen hat es mit dem C64, oder zählt das jetzt nicht als PC?
> es galt nicht mehr teure
> UNIX-Maschinen nur in Universitäten oder Firmen zu benutzen.
Die hatten und haben noch ganz andere Betriebssysteme auf ganz
andere Maschienen. Das ist aber eine ganz andere Liega.
> Alles, was
> zu dieser Zeit fehlte, war ein Betriebssystem, welches zum einen auf
> PC's lief und zum anderen eben genau diese Leute ansprach, die eben
> keine gelernten Systemadministratoren/Geeks/Informatiker/... waren.
>
> Das hat MS geschafft, denn ihr Betriebssystem unter MS-DOS (also auch
> Windows 95/98/Me) war so konzipiert, dass es am benutzerfreundlichsten
> für Einsteiger war. Linux war bei weitem noch nicht reif genug zu dieser
> Zeit.
Linux hat da noch gar nicht mitgespielt. Meinen ersten DOS-Rechner
hatte ich 1988 gekauft. Da gab es kein Linux.
> Ebenso verhalfen eine Vielzahl an umfangreichen Applikationen
> (Office, VS, ...) der Firma enorm viele Leute zu begeistern, die ihren
> Computer für einfachere Arbeiten ohne großen Lernaufwand nutzen wollten.
Und genau das ist ein Fehlschluß. Auch zu Windows gehört ein nicht
unerheblicher Lernaufwand. Bei einem UNIX bastelt die EDV-Abteilung
jede Anwendergruppe eine exakt auf sie angepaßte Umgebung. Nimm mal
als Beispiel ein Lagerarbeiter, der braucht kein
Warenwirtschaftsprogramm, der braucht eine Maske, in dem er eine
Kostenstelle, eine Lagernummer und eine Anzahl eingeben kann, falls
jemand was aus dem Lager entnimmt. Dann braucht er noch eine weitere
Maske, in dem er ersehen kann wie groß die Bestände sind und evtl.
mit den tatsächlichen Verhältnissen korrigieren. Und vielleicht noch
zwei drei andere Masken. Aber das war es. Der will nichts von ecxel
oder so hören. Mit UNIX ist es kein größeres Problem, so eine Maske
überall bereit zu stellen. Auch mit Windows ist das möglich, aber
schon mit der Verteilung auf allen Rechner fangen die Probleme an.
Windows hat seine Stärken bei kleinen Firmen, die keine eigene
EDV-Abteilung haben, und natürlich bei dem Privatanwender. Der Rest
ist Marketing. Vor allem, wenn große Firmen anfangen von UNIX auf
Windows umzustellen.
> Vom System an sich war aber MS-DOS keine (!) besonders gute Architektur
> und stand auch bereits bestehenden Betriebssystemen (diverse Unices) nach.
So ist es. Und nicht nur UNIX.
> Das ist aus meiner Sicht der einfache Grund, warum Bill Gates es
> geschafft hat. Er hat kein besseres System entwickelt. Es hat sich nicht
> das bessere Desgin durchgesetzt, sondern schlichtweg alles, was man
> großzügig unter dem Namen Marketing verbuchen könnte.
>
> Allerdings möchte ich eine Anmerkung noch loswerden.
> Ich denke, dass ab Win2000 und nun mit WinXP deutlich stärkere
> Betriebssysteme erschienen sind. Alleine die Möglichkeiten des NTFS
> Dateisystems sind sehr weitreichend. MS-DOS Altlasten wie fehlendes
> Multitasking oder Multithreading sind mittlerweile ausgemerzt.
Kann ich nichts zu sagen, aber es ist sicherlich den leichteren Weg,
von einem Multiuser Multitasking System ausgehend auch für
Einzelanwender nutzbar zu machen, als der umgekehrte Weg.
> Warum ich Windows so gut wie nie nutze (immoment ja gerade wieder ;-) )
> ist nicht, dass ich es für das schlechtere System halte, sondern viele
> andere Gründe, wie fehlender OpenSource, Registrierungszwang, kein guter
> Einblick in tiefere Sphären des Systems, den Applikationen drumherum,
> fehlende bash, und vieles vieles mehr.
Ich benutze Windows nicht, weil ich es nie benutzt habe und ich UNIX
lange vor DOS und auch noch vor dem C64 genutzt habe.
> Mich würde indes wirklich eine konstruktive Diskussion interessieren, in
> der man die Stärken und Schwächen von Windows gegenüber Linux vom rein
> technischen Teil her besprechen würde.
Soviel ich weiß läuft Windows nur auf Intelarchitekturen und wenige
andere Kleinrechner, nicht aber auf Mittel oder gar Großrechner.
Ganz im Gegensatz dazu Linux. Linux läuft vom Handhald bis hin zum
MainFrame.
Linux verwendet ungenutzten Speicher als Cache. Alle I/O-Operationen
werden vom Kernel gemacht. Für Linux ist alles eine Datei, daher
braucht oftmals das Rad nicht neu erfunden zu werden. Wildcards
werden von der shell und nicht vom jeweiligen Programm
interpretiert.
Bernd
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