AW: AW: Heise: Debian - Developers choice :)
Hallo Liste!
Kristian Rink [mailto:afterimage@gmx.net] schrieb:
> Quoting "Konrad Neitzel" <neitzel@neitzel.de>
> > Es ist in meinen Augen für einen Anfänger sehr schön, wenn der
> > Rechner die Hardware gleich erkennt. Ich weiss mitlerweile kaum
> > noch, was für Hardware in meiner Kiste steckt (Es interessiert
> > mich einfach nicht mehr, da ich diese Daten schon länger nicht
> Sorry, aber warum soll jemand, der absolut keine Vorstellungen von
> technischen Details seiner Hardware hat, befähigt werden, ein
> Betriebssystem zu installieren?
Warum soll jemand, der absolut keine Ahnung von Motoren hat, in der Lage sein, ein Auto zu fahren? Oder gar den Ölstand zu kontrollieren?
Der Vergleich mag vielleicht etwas hinken, daher lege ich auf diesen keinen sooo grossen Wert.
Für mich ist aber der Gedanke an "Blackboxen" wichtig. Was muss ich wissen um gewisse Ziele zu erreichen? Was ist erforderlich und was nicht?
Wenn ich Hardware kaufe, dann ist es durchaus wichtig, dass ich z.B. auf die Schnitstellen wert lege. So muss die Hardware auf der einen Seite ins Motherboard passen und dann muss es für das Betriebssystem Treiber geben. Das akzeptiere ich voll und ganz und ja: Da geht es nicht gross anders.
Aber: Warum soll ich mir merken, ob ich denn nun eine Realtek oder eine NE2000 Netzwerkkarte habe? Für mich reicht die Information, dass die Karte unterstützt wird. Und dann soll Linux das doch mehr oder weniger von sich aus finden.
Und die Realität hat es ja schon bewiesen:
- Damals musste ich genau wissen, was ich wie in meinem Rechner hatte. (Evtl. musste ich sogar etwas im Kernel "pfuschen", damit es lief - So zu 0.99 und 1.0 Zeiten)
- Dann war es so, dass ich nicht mehr wusste, was ich mir damals alles in den Rechner gesteckt habe. Der Zettel war weg und ich habe einfach mal installiert. Was erkannt wurde, wurde erkannt. Was nicht erkannt wurde, bereitete mir Probleme, denn ich musste den Rechner runterfahren, ihn aufschrauben, mir die Steckkarte ansehen und erraten, was dieses Teil denn nun genau sein könnte.
Ich kann nur sagen, dass ich diese unschönen Aktionen schon einige Zeit nicht mehr machen musste (Naja - stimmt nicht ganz. Ich habe vor nicht zu langer Zeit auf Rechnern Win98 installiert und da durfte ich das so machen inkl. Download von Treibern aus dem Netz).
Alles was man daran sieht:
- Es scheint zu klappen (Zumindest bei mir. 100% der Hardware wird man so nicht erschlagen aber doch eine ganze Menge denke ich!)
- Es scheint den Leuten die Arbeit zu erleichtern (Mir auf jeden Fall!)
- Es scheint Szenarien zu geben, wo dies durchaus benötigt wird (z.B. knoppix oder z.B. ein Szenario wie Boot über das Netzwerk mit einer Lösung a.la. Knoppix)
> Wenn ich mir angucke, was bei mir
> tagtäglich an Rechnern von Leuten auf dem Werkstatt - Tisch steht,
> die sich's auch zugetraut haben, Windows zu installieren ("ist ja so
> einfach, geht weitestgehend automatisch") und die's _trotzdem_ nicht
> hingekriegt haben, weil eben irgendwann irgendwo der
> Installationsvorgang nur ein klein wenig vom Automatismus abgewichen
> ist und der Nutzer daraufhin keine so richtige Vorstellung hatte,
> was er denn wohl tun soll, um der Situation Herr zu werden, dann bin
> ich einmal mehr an dem Punkt, wo ich mehr denn je die strikte
> Trennung zwischen Nutzern und Administratoren fordere und den
> Nutzern, im Zweifelsfall, auch den Hinweis darauf geben würde, sich
> das System installieren zu lassen von jemandem, der weiß, wie's
> geht. Ich würde, um es derb zu formulieren, nicht immer lauter nach
> immer einfacheren Installern schreien, sondern wieder nach mehr
> Nutzern, die, wenn sie sich denn auch sowas wie eine
> Systeminstallation zutrauen, sich zumindest auch die Zeit nehmen und
> die Mühe installieren, vorher ein bisschen was zu lesen, sich ein
> paar Grundlagen draufzutun und dann die Sache wirklich zu
> _beherrschen_.
Ja - was diese Pseudo-Admins angeht, so gibt es da wirklich schreckliches ...
Und ja: so eine Installation muss nicht unbedingt graphisch erfolgen.
Aber eine Hardwareerkennung ist in meinen Augen schon wichtig. Du kannst dies ja gerne immer überspringen! Aber spätestens wenn Du einen fremden Rechner mit Debian beglücken willst, wirst Du Dich über solch eine Erkennung vielleicht auch freuen.
Und ich denke, dass es hier zum Teil auch Standards gibt. Oder irre ich mich da jetzt so sehr? Ich meine, dass PCI Geräte z.B. einen Hersteller und Geräte Code abgeben können. Sowas auszulesen könnte interessant sein (inkl. Abgleich mit einer Datenbank). Oder Monitore: Wenn es hier eine Autoerkennung gibt: Warum nicht diese nutzen?
Einen weiteren wichtigen Punkt hast Du auch angeschnitten: Aufwand und Nutzen sollten verglichen werden. Und dann sollte man sich fragen, was man wirklich braucht.
Bei einer Installation gibt es IMHO andere Dinge, die in meinen Augen wichtiger wären. Hier vergleiche ich einmal mit AIX:
Ein LVM wäre doch nett. Wenn mein Filesystem zu klein ist, dann passt er es automatisch an. Also sozusagen ein ro gemountetes /usr als Standard und wenn ich Software aktualisiere dann wird es automatisch von apt-get neu gemountet (rw) und die Updates werden durchgeführt. Wenn das Filesystem zu klein ist, dann wird es automatisch angepasst.
Unterstützt Debian in der 3.0 schon LVM? (Ich habe die 3.0 noch nicht installiert, aber das kommt recht bald. Da freue ich mich schon etwas drauf.) Sowas wäre in meinen Augen tatsächlich wichtiger als irgendwelche schönen Gimmicks und so :)
Da sind wir uns garantiert einig denke ich mal.
Mit den besten Grüßen,
Konrad Neitzel
--
SoftMediaTec GmbH Tel: 0172 / 689 31 45
Fax: 069 / 90 50 99 53
GnuPG Key ID 0x35D4FCCE
http://wwwkeys.de.pgp.net http://www.gnupp.de/
Reply to: