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Re: [Debian]: Debian und freie Software o. Warum KDE nicht frei ist



### Deutsche Debian-User-Mailingliste ###

Kalle Dalheimer <kalle@dalheimer.hh.eunet.de> wrote:
>
>> Aber die Lizenz von Qt ist etwas merkwürdig, und sie nützt der freien
>> Software auf etwas eigenartige Weise, indem sie GPL vorschreibt für
>> Programme, die die Bibliothek benutzen. Das ist gar nicht im Sinne der LGPL,
>> die ja die GNU Lizenz für Bibliotheken ist. Man stelle sich vor, alle
>> Programme die mit glibc gelinkt sind, müssen unter die GPL fallen!
>
>Auch das wäre kein Programm, wenn kommerzielle Hersteller eine Lizenz
>der glibc kaufen könnten, wie es ja bei Qt der Fall ist. Ich bin der
>Meinung, daß wer kommerzielle Software herstellt und verkauft, auch
>ruhig für die verwendeten Komponenten bezahlen soll.

Ihr scheint in der ganzen Diskussion zu vergessen, dass es noch
ziemlich viel zwischen freier (GPL)  und komerzieller Software
gibt, so wie auch Qt schliesslich irgendwo dazwischen liegt.
So werde ich z.B. auch dafuer bezahlt, einen Teil meiner Zeit
mir Programmieren zu verbringen, die Lizenz von Qt macht es mir
aber unmoeglich, es zu benutzen. Die entstehenden Programme
im Universitaetssektor sind zwar nicht komerziell und werden
nie verkauft werden, so dass ich auch kein Geld fuer eine
komerzielle Qt-Version bekomme, der Kanzler der Universitaet
wuerde aber niemals seinen Anspruch auf die Programme aufgeben
und die entsprechende Verpflichtungserklaerung von Troll unter-
zeichnen.

Insofern mag Qt fuer die beiden Extremfaelle komerzieller und
freier Software gut sein, fuer alle Faelle dazwischen, ist
man aber mit der LGPL wesentlich besser bedient, da diese
wesentlich weniger Restriktionen enthaelt. Insofern verstehe
ich die Flames aus KDE-Reihen gegen GNOME nicht so recht, da
beide Projekte notwendig sind und die KDE-Lizenz ja einer
Portierung auf gtk keineswegs widerspricht.

Viele Gruesse -- Volker


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Volker Ossenkopf    KOSMA (Kölner Observatorium für submm-Astronomie)
Tel.: 0221 4703485                    1. Physikalisches Institut der
Fax.: 0221 4705162                               Universität zu Köln
E-Mail: ossk@zeus.ph1.uni-koeln.de
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