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Re: Freiheit (was: Re: Erste Fortschritte)



On Wed, May 16, 2001 at 08:32:50AM +0200, Michael Croon wrote:
> Bevor wir hier anfangen, über jedes halb-, wenig- oder nicht-freies Paket
> zu debattieren und auf diese Weise unnötig Rechenleistung vom Hauptprozess
> abziehen, sollten wir lieber eine prinzipielle Marschrichtung vorgeben.
> 
> Soll auf die Knoppix 2 ausschließlich Software, die den Debian Richtlinien
> für freie Software genügen?
> 
> Meiner Meinung nach, nein. Die Knoppix 2 sollte IMHO mindestens denselben
> Software- und Funktionsumfang wie die Knoppix 1 enthalten. Und darin
> befindet sich bspw. StarOffice 5.2. Wir sollten wenigstens vorläufig
> Zugeständnisse an den Pragramtismus der Knoppix-Benutzer machen. Klaus:
> erzähl mal vom Einsatz der Knoppix bei der Steuerverhandung :)

"Steuerfahndung", und ich glaube nicht, dass man damit angeben kann.
Ist halt ein Zeichen dafür, wie insecure Windows ist. Aber sicher kein
Qualitätsmerkmal.

Für StarOffice habe ich eine Binary Distribution License. Wenn der LinuxTag
e.V. (oder jemand anders) allerdings die CD in Eigenregie reproduziert,
braucht derjenige ebenfalls eine StarOffice NOW Lizenz, und die bekommen
wir bis zum Linuxag wahrscheinlich nicht mehr.

Oli meinte, "kein StarOffice", und KOffice wäre völlig ausreichent, um zu
zeigen, dass man unter Linux ohne proprietäre Software auskommt.
Die Frage ist, ob das gleiche für Software nach den Debian-Richtlinien 
gilt (Debianer werden sagen "Ja", aber IMHO ist der Free Software Guide auch
für XFree und KDE schon stark aufgeweicht worden).

Vielleicht können wir uns auf "freely distributable, commercial &
non-commercial" einigen (mit Schwerpunkt auf Freie Software)?
Dann fällt StarOffice auf jeden Fall raus, aber evtl. ist Netscape
noch erlaubt.

> Viele Benutzer werden die Knoppix z.B. auch als Rescue-System für
> zerschossene Windows-Installationen einsetzen. Wenn wir jetzt non-free
> nicht zuließen, müßten wir z.B. auf unzip verzichten und das wäre im
> beschriebenen Anwendungsbeispiel nicht vertretbar.

Echt, unzip ist non-free?

> Ebenso acroread, Netscape (inkl. Plugins für Real, Shockwave, etc.) oder
> Java. Viele User der Knoppix werden das System einsetzen, um schnell mal
> ins Netz zu kommen und zu klicken. Soweit es die Hersteller dieser und
> weiterer halb-freier oder nicht-freier binary-only Software es zulassen,
> sollte die Software IMHO auch weiterhin auf der Knoppix vorhanden sein.

Tja... Laut Oli ist konqueror die Zukunft und Netscape böse, und Shockwave und
Java sowieso.

> Mittelfristig trete ich allerdings auch dafür ein, die Knoppix komplett
> frei machen. Die Chancen stehen nicht schlecht: OpenOffice kommt
> anscheinend voran (gerüchteweise soll man noch in diesem Jahr mit einem
> Release rechnen können) und Mozilla ist abgesehen vom Java-Support bereits
> jetzt stabiler als jede Netscape-Version vorher.

Ich glaube, das Gerücht sagt eher, StarOffice 6.0 wird released, auf
OpenOffice-Sourcen aufbauend, aber unter der non-free-Lizenz weil proprietäre
Filter.

Das mit Mozilla will ich mal dahingestellt lassen
(ps aux | sort -r -n +4 | head), ausserdem gibt es kein fürs Web taugliches
freies Java. Evtl. gibt's irgendwo ein freies Shockwave-Plugin für konqueror.

> Daher meine Empfehlung: bevor wir uns mit aufwendigen Workarounds und
> Diskussionen über Freiheit aufhalten und die ohnehin knappe Zeit
> verstreichen lassen und die Benutzer durch einen Komfortabilitäts-
> Downgrade enttäuschen, laßt uns, wo es sich nicht "vermeiden" läßt,
> weiterhin unfreie Software benutzen und ab dem 9. Juli überlegen, wie wir
> diese reibungsarm wieder loswerden können.

Vielleicht wäre das Aufstellen von KKDR (Kurzfristige Knoppix Distributions
Richtlinien) für dieses Release nicht schlecht. Ich fürchte nur, wir
diskutieren uns tot, und schaffen dann gar kein Release mehr.

Um mal trotzdem den Anfang zu machen:
Ich bin für eine liberale Einbindung von non-free Teilen (im Debian Sinne),
sofern sie die modifizierte oder unmodifizierte Weitergabefähigkeit und die
Möglichkeit, die CD auch kommerziell einzusetzen, nicht behindern.

Gruß
		-Klaus


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