[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: Reproduzierbare Erstellung



Hallo Michael,

Willkommen auf der Liste. Erst mal was zur Aufklärung deiner Fragen.

On Mon, May 14, 2001 at 06:21:33AM +0200, Michael Bramer wrote:
> Hallo
> 
> Ich bin seit gestern auf der Liste und habe jetzt mal 4 Mails gelesen
> und möchte hier vielleicht einige Hnweise geben.
> 
> Ich selber kann wohl nicht an der CD mitarbeiten, habe einfach z.Z.
> zuviel am Hals. sorry.

Das ist allgemein ein Problem. Wir haben alle nicht unendlich viel Zeit,
aber trotzdem wäre es schön, wenn wir die Debian-Version bis Anfang Juni
hinbekommen.

> On Sun, May 13, 2001 at 08:28:47PM +0200, Klaus Knopper wrote:
> > On Sun, May 13, 2001 at 01:02:19PM +0200, Kester Habermann wrote:
> > > erscheint mir folgendes Verfahren eine Möglichkeit, nicht
> > > nachvollziehbare Handarbeit zu vermeiden:
> > > 
> > > - Definieren eines Targets task-knoppix, das alle Pakete enthält, die
> > >   auf der Knoppix benötigt werden
> > 
> > Das kann man sicher noch machen. Wobei die jeweiligen Pakete für die
> > jeweilige Distribution und den jeweiligen Kernel (sofern der
> > nicht sowieso neu gebaut wird) neu compiliert werden müssen.
> > Kann task-knoppix das automatisch tun?
> 
> 1.) was bedeutet 'jeweilige Distribution'? soll knoppix nicht was auf
>     debian sein? 

Knoppix gibt es fertig als RedHat-basiertes System, und würde mit Mandrake
genauso funktionieren, weil die Pfade und Programme dort gleich sind.
http://www.knopper.net/knoppix/

"Debian" ist auch nicht gleich Debian. Da gibts das Debian von Corel, von
Progeny, von Debian... Und alle sind anders.

> 2.) nein. Task-packages sind im Grunde nur Paketlisten und können
>     selber keine Pakete installieren.  

Schade. Optimalerweise sollten task-listen Pakete nicht einfach nur
installieren sondern auch für das eigene System compilieren können.
Man kann aber bestimmt mit dem configure-Skript was tricksen, so dass es doch
geht, oder?

> > > - Erstellen eines knoppix.deb, das alle zusätzlichen Scripte und
> > >   Programme enthält, die nicht in der Standard-Debian enthalten sind
> > >   (dieses muss auch in den obigen Task rein)
> > 
> > Schwierig. Diese Skripte sind ja hochgradig Distributionsspezifisch.
> 
> wie schon gesagt: 'Distributionsspezifisch' verstehe ich hier noch
> weniger. knoppix.deb ist ein Debian-Package (sagt ja schon der Name)
> und läuft sowieso nur auf Debian, aber dann auch auf jeden Debian.

Glaube ich nicht. Lasse mich aber gern überzeugen. ;-)

> > Dass z.B. bei Debian der Standard-Mountpoint für das CD-Rom nicht wie bei allen
> > anderen Distributionen /mnt/cdrom heißt, sondern /cdrom, wird schon mal viel
> > Arbeit verursachen. Lässt sich IMHO nicht automatisieren.
> 
> was auch immer hier der Standard ist, wo ist das Problem?
> ! mkdir -p /mnt/cdrom
> ! sed -e "s+^/cdrom/+/mnt/cdrom/+" < /etc/fstab > /etc/fstab.new
> ! mv /etc/fstab.new /etc/fstab

Wir bewegen uns hier auf einer anderen Ebene, nämlich der von Standard für die
jeweilige Distribution. Dass ich beliebige Datenträger beliebig mounten kann,
ist klar. Die Knoppix erzeugt automatisch Mountpoints für alle gefundenen
Geräte unter /mnt, mountet die Knoppix-CD selbst aber unter /cdrom.
Da könnte es Probleme geben, weil dieser Mountpoint speziell unter Debian ja
von vielen Programmen als Mountpoint einer wechselbaren CD verwendet wird.

> > > - Schreiben eines Programmes knoppify (muss auch in knoppix.deb rein),
> > >   das die Initscripte verbiegt, dass die Knoppix-Versionen benutzt
> > >   werden und Boot-Floppy und CD erzeugt
> > 
> > Halte ich für schlichtweg unmöglich.
> 
> naja. 

Siehe meine Antwort auf Alexanders Mail.

> Ich gebe dir zwar Recht, es ist absolut zuwenig Zeit und da ist ein
> Hack bestimmt schneller. Aber da du das wohl auch weiter benutzen
> möchtest, ist ein Script, der alle Änderungen macht, bestimmt schöner
> und nach kurzer Zeit deutlich besser.

Ich sehe aber nicht, dass wir es ohne schnelle Hacks und undokumentierte
Änderungen schaffen, ausser, wir loggen alles komplett mit und machen daraus
später Skripte (falls möglich) oder READMEs.

> > Das Skript müsste automatisch herausfinden, welche Programme welche
> > Konfigurationsdateien an welcher Stelle schreibbar brauchen, und die
> > notwendigen Links automatisch erzeigen sowie linuxrc umschreiben, damit auf der
> > Ramdisk die richtigen Verzeichnisse erzeugt werden unter berücksichtigung der
> > verfügbaren Inodes und freien Platzes.
> 
> Seitwann müssen Konfigurationsdateien schreibbar sein? Man kann /etc/
> oft sehr gut ro mounten. sonst ak.

Äh... Welcome to real life? /etc/fstab, /etc/{passwd,shadow},
/etc/sysconfig/network (um nur einige zu nennen), wie willst Du sonst
Passwörter setzen, Mountpoints definieren oder die Netzwerkkarte für Programme
parsebar konfigurieren?

> BTW: 
> es gibt hier auch schon was fertiges von Debian: bootcd
> 
> Das Script macht folgendes: Man installiert ein Debian und ruft dann
> einfach 'bootcdwrite' auf und dieses erzeugt dann davon eine CD.
> Diese CD ist dann bootbar und hat dann auch 'bootcd2disk' was die CD
> auf die Festplatte installiert. Ist also Ideal um Installationen auf
> gleiche Rechner zu kopieren. 

Ja, das erzeugt eine Rescue-CD, mit der man nicht arbeiten kann.
Die Knoppix ist aber eben eine komplette Distribution mit Hardwareerkennung und
auch für Anfänger bedienbarer Vorkonfiguration.

> Das macht aber keine Hardwareerkennung und hat auch kleinere Probleme.
> (so muß man /dev/* aufräumen oder man braucht große Ram-Disks)

Eigentlich nicht, die /dev Inodes brauchen nicht viel Platz, und nur ca. 100
davon müssen wirklich auf der Bootfloppy sein. Der Rest kann von CD per
Softlink geholt werden (kostet auch je eine Inode, klappt aber bisher ganz gut
mit einer 4 MB grossen /-Ramdisk).

> Wenn man aber fb benutzt, läuft X11 kartenunabhängig und ist damit
> auch als Demo-Cd benutzbar.

Katastrophal langsam, das kann man niemand zeigen. DemoLinux macht das so.
Stürzt ab, wenn die Karte etwas älter ist und keinen Framebuffer unterstützt.

Die Grafikkartenkonfiguration sollte schon einigermassen optimal sein, damit
man vernünftig arbeiten und z.B. auch Videos abspielen oder Spiele spielen
kann.

> Ich habe das mal vor Monaten für eine
> Applikations-CD benutzt. Auch ist man leider auf die 650 MB
> beschränkt.

Wir haben ca. 2 Gig Platz, so viel passt per cloop auf eine CD.

> > > Vorgehensweise zum Erzeugen der Knoppix:
> > > 
> > > 1. Installation einer Minimal-Debian (base)
> > 
> > Alleine das dauert jetzt schon 3 Tage, und war nicht ohne Handarbeit möglich.
> 
> Ok, hier redet Ihr jetzt aneinander vorbei:
> Das 'base' sind die Dateien, die nach der Grundinstallation ohne
> weitere zusätzlichen Packages vorhanden sind. Das sollte so 60 MB
> sein.  Dafür braucht man keine 3 Tage (oder man hat sehr langsame
> rechner...)

Für mich ist "base" etwas, mit dem man auch unter X-Windows arbeiten kann, und
alle die Sachen, die bei Mandrake oder RedHat in der Grundinstallation
selbstverständlich sind, mussten wir aus "unstable" nachinstallieren.

> > Einige der notwendigen (libkudzu für hwsetup) oder zumindest nützlichen
> > Pakete (xmms mit SMPEG-Support, nessus, gcdmaster,...) gibt's nicht als
> > Debian-Paket und lassen sich sehr schwer distributionsunabhängig erzeugen.
> 
> schon wieder dieses Wort: distributionsunabhängig

Sorry, es gibt eben nicht "die Debian" sondern potato, woody, und dann noch
verschiedene subthreads wie non-free, non-us, unstable, testing...

> Aber gut, man sollte vielleicht auch für einen Desktop-Demo-Rechner
> eher testing benutzen.

Korrekt. Den Fall haben wir hier. Es ght nicht um eine Text-only Rescue-Floppy,
davon gibts schon so viele.

> Vorschlag: alle Server sachen (apache, samba) (soweit überhaupt
> vorhanden/geplant) aus stable und Desktop-* aus testing

Guter Vorschlag. Machen wir so. Aber auch die Desktop-Sachen sollten stabil
sein, und ich vermute,. wir müssen einiges neucompilieren, damit es mit den
"stable"-Libs usw. läuft.

> > Bei Redhat/Mandrake hat die Installation des Basissystems mit allen Utilities
> > inclusive der Menüanpassung gerade mal einen nachmittag gedauert, nur so zum
> > Vergleich.
> 
> ok, du hast dort erfahrung und hier bei Debian nicht....

Ja, aber ich bin trotz meines hohen Alters lernfähig. ;-)

> > > 3. knoppify aufrufen
> > 
> > Ich glaube nicht dran, dass das überhaupt ohne menschliche Intelligenz geht.
> 
> klar, diese Intelligenz steckt man ja in das knoppify hinein. Dort
> steckt dann wiederum ein normales script drin, was alles weitere
> macht.

Ohne Hilfe eines Menschen, der weiss, was auf seinem Rechner alles installiert
ist und besonders behandelt werden muss?

> > Sicher wäre es theoretisch möglich, ein entsprechendes KI-Programm zu
> > entwickeln, dass sämtluche KDE/GNOME/Console/...-Software testet und
> > nachschaut, warum sie crasht wenn bestimmte Filesysteme read-only sind,
> > aber ich glaube nicht dran, dass ich die Fertigstellung dieses Programms noch
> > in diesem Jahrhundert erlebe.
> 
> Unsinn. Das 'KI-Programm' bist du (bzw. du und andere) und eure
> Erfahrungen muß man dann einfach in die entsprechende Programmform
> bringen.

Können wir uns in Programmform bringen?

> > 2.) ist bei der nächsten Debian sowieso wieder alles anders, und der
> > Automatismus, der vielleicht mit hohem Aufwand noch bei 2.2 geklappt hat,
> > versagt im nächsten Release schon wieder.
> 
> also nach meiner Erfahrungen ist eine Debian relativ konservativ und
> ändert sich nicht so schnell und verändert vorallen nicht einfach alle
> Pfade. (ist es nicht so, das Susi schon wieder die init-scripte
> verlegt hat. Diese liegen jetzt wieder unter /etc/..)

Suse ist sowieso indiskutabel *grins*, bei Redhat und Mandrake sind die Pfade
wenigstens einigermassen konstant, aber halt anders als bei Debian
/etc/rc.d/init.d und /etc/rc.d/rc?.d. Bei Debian ist alles eine
Verzeichnisstufe höher.

Gruß
		-Klaus
---
Klaus Knopper                  LinuxTag 2001 - Europes largest Linux Expo
Technical Solutions                                 Where .com meets .org
knopper@linuxtag.de                               http://www.linuxtag.de/
Phone +49-(0)180-5-546898                         Fax +49-(0)180-5-546893


Reply to: