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Re: Datenschutz, Meinungsfreiheit und "Mediankompetenz"



Am Dienstag, den 30.05.2006, 21:54 +0200 schrieb Joerg Hoh:
> Um mich hier auch mal einzumischen ...
> 
> On Tue, May 30, 2006 at 07:20:14PM +0200, David C. Weichert wrote:
> > > Das sicherste Verfahren wäre, die Rechner abzuschalten. Und Anwürfe  
> > > wie oben von Dir zu lesen fördern die Versuchung, die Probleme auf  
> > > diese Art zu lösen.
> > 
> > Da stimme ich zu. Aber ich lebe lieber etwas unsicherer, als unter den
> > Bedingungen der Zumutungen, die mir die Sicherheit der Anderen
> > abverlangt, wenn diese maßlos ausufert.
> 
> Nun, in einer Schule macht die Schule die Regeln; man sollte dort eine
> Schulstunde still sitzen können, sich ruhig und aufmerksam verhalten usw.
> Und genauso sollte man in einer Schulstunde, die am Rechner stattfindet,
> die dabei vorgegebenen Aufgaben erledigen. 
> 
> Und da wird sicherlich nie der Besuch auf rotten.com dazugehören. Es
> schränkt dich niemand ein, daß in deiner Freizeit auf deinem Rechner zu
> tun. Jegliches Schreien von "Hilfe, Zensur" ist absolut fehl am Platz.
> 
> Oder soll jeder unsicherer leben, nur weil ein paar sich unbedingt durch
> Sicherheitsmassnahmen für Schwächere eingeengt fühlen?

Es geht hier nicht um Zensur, sondern ihr Scheitern im konkreten Fall.
Es ging um fremde und unerwünschte Daten, die in Verzeichnissen von
Schüler gelandet waren.

Rechner ganz ausschalten, wie Helmut Hullen vorschlug, ist sicherlich
die sicherste Lösung, aber ich habe es -- wie angemerkt -- lieber ein
wenig unsicherer.

Nichts dagegen das Internet zu filtern, wie andernorts angemerkt ist das
Pflegen von White- und Blacklists einigermaßen aufwendig und wird als
Aufgabe nicht gerne von den Kollegen übernommen und reicht als alleinige
Maßnahme nicht aus.

Es ist auch möglich, üblich und wünschenswert, den Netzzugang für eine
Unterrichtsstunde ganz sperren zu können.

Nur solange Schüler Daten von Außen (via Internet oder Datenträger) in
das Schulnetz bringen können, kann immer mal etwas auf den Rechnern
landen, was man aus pädagogischer Sicht da nicht haben will. Die Frage
ist, wie gehe ich damit um?

- Wie privat ist das /home der Schüler? Ist das als "Taschenkontrolle"
legitim? Greife ich punktuell ein oder regelmäßig? Stichprobenartig oder
flächendeckend?

- Wie wäre es wenn man Überwachungskameras in den Rechnerräumen
aufstellte?

- Mache ich das alles ohne die Schüler darüber zu informieren? Können
Schüler vielleicht etwas daran lernen? Etwa warum man sie schützt?
Dürfen sie eine eigene Meinung dazu entwickeln oder sind sie dazu zu
jung? Könnten Schüler selbst Kontrollaufgaben übernehmen oder sind sie
nur geneigt sich zu schaden und müssen vor sich selbst geschützt werden?

- Wie ahnde ich Straftäter und kann ich das so tun, dass es pädagogisch
gewünschte Lerneffekte hat?


Viele Grüße
David

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