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Re: Tschuess ...



Am Do, den 29.07.2004 schrieb Florian Lohoff um 12:48:

Lieber Florian,

> > Ich bin gern bereit, die unentgeltliche Arbeit zu schätzen (auch  
> > meine). Ich bin nicht bereit, die Qualitätssstandards danach zu  
> > differenzieren, ob die Programmierer entlohnt werden oder nicht.
> 
> Genau das ist aber notwendig - Bei einem Programmierer den ich dafuer
> bezahle etwas zu tun kann ich auch ein ergebniss erwarten.
>
> Bei einem Programmierer der an etwas arbeitet weil er Spass daran hat
> oder auch nur langeweile kann ich zu nichts zwingen. Ein Ergebniss
> vorrauszusetzen wie es hier geschieht ist kontraproduktiv weil es eher
> Programmierer abschreckt irgendetwas zu tun. Demotivation durch
> erinnerung an nicht erreichte ziele.

Helmut hat schon Recht mit dem was er sagt. Natürlich kannst Du
niemanden zwingen eine Leistung zu erbringen, wenn er nicht dafür
bezahlt wird. Allerdings ist es ja nun so, dass Skolelinux sich
öffentlich nicht als Experimentier- und Bastelsystem darstellt sondern
sich ganz eindeutig und mit Nachdruck als Alternative zu bestehenden
Projekten positioniert. Wenn Ihr Skolelinux als System für Profis oder
ambitionierte Lehrer (z.B. Ralf) "verkaufen" würdet, dann würde Euch
sicher keiner Vorwürfe machen. Wer sein komplettes Netz bereits auf
einer herkömmlichen Distribution laufen hat, für den ist Skolelinux
vielleicht wirklich eine Erleichterung.

Die Realität ist aber nun mal anders! Es sind nicht alle Schulen mit
entsprechenden Fachleuten/Lehreren ausgestattet und auch nicht alle mit
entsprechend fähigen und verantwortungsvollen Schülern gesegnet (sorry,
Steffen!). Diese Leute wollen trotzdem eine Lösung haben, mit der sie
Ihr Netz in den Griff kriegen, OHNE sich mit irgendwelchen Systeminterna
beschäftigen zu müssen. Es ist diesen Leute primär auch total egal,
welches Betriebssystem sie benutzen. Dass Linux ein paar schöne Vorteile
bietet ist ja prima, aber im Prinzip würde diese Gruppe Schulen auch
Windows nehmen, wenn denn Ihre Anforderungen erfüllt würden. Diesen
Leuten kann man nicht ein System verkaufen, weil es Linux ist, sondern
weil die Leute knallhart die Vorteil gegenüber anderen Systemen haben
wollen! Für Dich ist es sicher ein Spass an einem solchen Projekt zu
arbeiten und Du gewinnst eine Menge Fähigkeiten und Kenntnisse dadurch
hinzu. Da ist auch gar nichts gegen zu sagen. Wenn das aber die
alleinige Daseinsberechtigung für das Projekt sein soll, dann ist die
Positionierung von Skolelinux in der Öffentlichkeit meiner Ansicht nach
etwas vermessen.

Die Messlatte für die Anforderungen, die nun an Euch gestellt werden,
die habt Ihr selbst so hoch gelegt! "Ein genialer Schulserver" eben.

Daher habe ich vollstes Verständnis für jemanden, der sich enttäuscht
aus dem Projekt zurückzieht, weil seine Erwartungen nicht erfüllt
werden. Ob das nun ein leiser Abschied ist, oder der ganze Frust dann in
einer Mail niederschlägt, das hängt wohl nicht zuletzt davon ab, wie
denn die zurückliegende Zusammenarbeit gelaufen ist.

> Interessanterweise mache ich die erfahrung der mangelnden kenntnis
> menschlicher Psyche auf einer Liste auf der viele Lehrer vertreten
> sind.

Tja, in vielen anderen Listen zu dieser Thematik ist das irgendwie
anders. Vielleicht solltest Du da mal mitlesen?

Das ist sicher ein weiterer Punkt, der zum Frust bei vielen Eurer
potenziellen User führt. Keimt irgendwo etwas Kritik auf, dann wird die
meist sofort niedergebügelt und das teilweise mit eine Unfreundlichkeit
und Arroganz die einfach unangebracht ist. Dass da z.T. mal auch
unfreundliche Mails zurückkommen ist meiner Meinung nach
nachzuvollziehen.


Viele Grüße,

Alex

-- 

Alexander Dubielczyk <Alexander.Dubielczyk@gmx.de>

Public PGP/GPG Key: http://www.rep-intern.de/keys/alexdu.gpg
Key fingerprint = 61BA 2C78 3503 B7ED 9B00 61DA D8D8 6C8F 3F2B 1302



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