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Re: stable sarge



On 16.Sep 2004 - 21:05:59, Dirk Salva wrote:
> On Thu, Sep 16, 2004 at 01:42:10PM +0200, Andreas Pakulat wrote:
> > Du hast es richtig erkannt, offensichtlich ist der Bug in kwikdisk
> > aber nicht schwer genug gewesen, denn ganz schlimme werden in rX auch
> > gefixt (neben security fixes). Das Problem ist denke ich vor allem der
> > Releasezyklus und solche Zwischenfaelle wie im Fruehjahr mit der
> > Debian Policy (mir faellt die genaue Bezeichung grad net ein)... Aber
> > daran kann man als User nicht viel aendern, das ist nunmal so.
> 
> Das Problem ist nur: wer entscheidet, welche Fehler "ganz schlimm§
> sind?

Zum Teil die Anwender und eigentlich die Art des Fehlers selber.

> Fuer denjenigen, der - aus welchen Gruenden auch immer - auf
> kwikdisk angewiesen ist, ist dieser Fehler naemlich "ganz schlimm"!

Da ich momentan weder Zeit noch Platz habe "mal fix" ein woody zu
installieren kann ich nicht viel dazu sagen und ich hab auch keine
Lust das BTS nach allen moeglichen Fehlern in KDE Paketen von vor 2
Jahren zu durchsuchen... Mit "ganz schlimm" meinte ich aber eigentlich
RC-Bugs und dazu gehoert dieser offensichtlich nicht.

> Dann sollte man Pakete, die ueberhaupt rein gar nicht laufen, doch
> lieber ganz weglassen, denn Muell kann auch niemand wirklich
> gebrauchen.

Nun bist du sicher dass das Paket wirklich ueberall nicht laeuft?
Vielleicht ist dein System auch das Problem? (Ich will hier nichts
unterstellen, aber manchmal vergisst man sowas)

> Und solche "Zwischenfaelle" wie das mit der Policy sind irgendwie
> unprofessionell. Sowas kann man nebenher erledigen und sich dann fuer
> das naechste Release vornehmen (so wie's ja jetzt auch
> gluecklicherweise gekommen ist), aber nicht das derzeitige Projekt damit
> ganz ins Stocken bringen.

Ganz so einfach ist das nicht, Debian ist ja kein komerzielles Produkt
und das Ziel der Entwickler ist ein freies Betriebssystem
bereitzustellen. Wenn sich die Entwickler aufgrund irgendwelcher
Diskussionen darauf einigen dass ihre Begriffsdefinition fuer Freiheit
geaendert werden muss, ist das halt so. Dass man sowas nicht unbedingt
kurz vor einem Release macht und vielleicht sogar die Aenderungen noch
in genau das Release einzubringen ist eine andere Frage. Aber es sind
nunmal viele Entwickler beteiligt und fuer einige von denen ist genau
das letztere wohl sehr wichtig gewesen, deswegen gabs ja auch ne
Abstimmung.

> Ich kanns nur wiederholen: das ist in hohem
> Masse unprofessioneller Kindergarten.

Sehe ich nicht so, Debian ist nunmal auch ein ganzes Stueck weit
Philosophie. Wer Debian nutzen will muss sich damit anfreunden, das
einige Entwickler wohl weniger an der Software an sich sondern mehr an
den Idealen interessiert sind.

> Ohnehin bekommt man
> mittlerweile, ohne je in irgendwelchen Dev-MLs mitgelesen zu haben,
> rein nur von Berichten in anderen newsgroups oder Mailinglisten, den
> Eindruck, dass die (oder einige) Entwickler mehr Zeit darauf
> verwenden, sich gegenseitig die Augen auszukratzen als produktiv
> *fuer das Endprodukt* miteinander umzugehen.

Naja, guck dich mal in der Welt um, so Leute gibts ueberall. Und da
man die Leute nicht kontrollieren kann ist sowas nunmal auch immer
wieder an der Tagesordnung. Wie gesagt, Debian wird von den DM's
entwickelt und vorangetrieben, niemand steht bei denen mit der Pistole
im Anschlag dahinter und sagt: Ist mir egal ob du den nicht magst,
mach dein Paket fertig. Wem diese Philosophie nicht zusagt, muss die
Distribution wechseln.

> Da fragt man sich des
> oefteren ernsthaft, ob so ein Projekt wie Debian in der derzeitigen
> Form ueberhaupt noch eine Zukunft hat und man nicht auf ein totes
> Pferd setzt.

Solange genuegend Entwickler ausreichend Zeit und Lust haben und es
Leute gibt die auf eine wirklich aus freier Software basierender
Distri angewiesen sind stirbt Debian nicht. Ob es in kommerziellen
Unternehmen immer sinnvoll ist stelle ich mal dahin.

> Denn dieses ewige "Release kommt, wenn es fertig ist"
> mag sich ja fuer einige ganz toll anhoeren, aber wenn man dann hier
> liest, dass "stable" vom Wortsinn her eigentlich voellig bedeutungslos
> ist, dann fragt man sich wirklich, was das Ganze Hickhack ueberhaupt
> soll.

Wie schon einer der Vorredner sagte: "stable" bedeutet ausgefeilte
Paketabhaengigkeiten und einen recht langen Testzyklus dieser Pakete.
Das bedeutet nicht dass jedes Paket absolut stabil ist, manche wurden
vielleicht (fast) gar nicht getestet, da kaum jemand die Programme
nutzt ... Und ausserdem passieren auch immer wieder Fehler...

> So frage ich mich z.B., warum in ein stable-release nicht auch das
> KDE Einzug haelt, welches vom KDE-Team zum jeweiligen Zeitpunkt als
> "stable" betrachtet wird (was ja wohl im Moment 3.3 ist)? Haben
> Debianer "Sonderwuensche"?

Da waeren wir wieder bei den Grundsaetzen des Debianprojektes: Ein
Paket welches in stable soll muss getestet sein, dass heisst es muss
eine Weile in unstable sein ohne schwerwiegende (AFAIK gehoeren da
nicht nur RC-Bugs dazu) Fehler liegen. Damit soll sichergestellt
werden dass der Grossteil der Anwender etwas damit anfangen kann. Bei
KDE ist es aber schonmal ein Problem alle Komponenten in kuerzerer
Zeit in unstable zu bekommen, da das ganze so gross ist dass die
Compilierung fuer 11 Architekturen einige Tage/Wochen dauern kann.
Ausserdem sind momentan die Autobuilder wohl sowieso schon ueberlastet
und wer sich mal die changelogs ansieht in unstable merkt das so
ziemlich jedes 2. Paket mit urgency=high hochgeladen wird damit noch
irgendwelche wichtigen Aenderungen in sarge einfliessen... 

Du siehst also, so fix ist KDE nicht in sarge und wenn es rein soll
musst du vielleicht nochmals 1-2 Monate laenger auf sarge warten...

Andreas

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