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Re: mem=4G erforderlich und RAM mit nur 2.9G angezeigt



On 27.04.20 20:43, Sven Hartge wrote:
Marco Möller <talby@debianlists.mobilxpress.net> wrote:

Mal sehen, ob ich es nun besser verstehe, das war nämliche eine mir sehr
hilfreiche Erklärung mit Hintergrundinformationen die ich so noch nicht
kannte: Der PCI I/O Bereich belegt bei mir aus irgend einem Grund sehr
viel Speicher, ich sag mal der Einfachheit halber (das Shared Memory für
die Grafikkarte da einfach mal bei gerechnet) knapp 1 GB, und da ich
insgesamt nur 4 GB RAM habe bleiben mir in den Befehlen "free -m", "inxi
-m", oder auch in "htop" nur die dann noch verbleibenden knapp 3 GB
angezeigt und dem OS zum eigenen Schaffen zur Verfügung.

Der PCI I/O Bereich "belegt" keinen Speicher, er *überdeckt* Speicher.

Das hängt damit zusammen, wie das System in Intel-PCs mit z.B. der
Netzwerkkarte oder anderen Komponenten kommuniziert. Warum das so ist
und wie man das auch anders machen kann, ist "Vorlesung Systemtechnik 3"
uns würde hier zu weit führen. (Das Referenz-Buch zur
PCI-System-Architektur hat mal eben lockere 800 Seiten.)

Wo welche Geräte ihren I/O-Bereich liegen haben, gibt die Datei
/proc/iomem wieder.

Außerdem natürlich https://en.wikipedia.org/wiki/PCI_hole

Ich kann aber sehen, dass meine 4 GB RAM durchaus vollständig in
Benutzung sind wenn ich dazu in das Log-File schaue, weil (nur) dort
dieser bei mir mit knapp 1 GB belegter Speicher (wenigstens noch)
aufgelistet wird.

Sie sind vorhanden, ja. RAM das überdeckt wird, wird aber nie benutzt,
es wird nie adressiert

Es gäbe dann manchmal noch ein "remapping" dieses für PCI I/O
erforderlich zu reservierenden Speichers, damit er zu bestimmten Zwecken
nicht im Adressbereich unter 4 GB sondern oberhalb dieser 4 GB Grenze
Platz belegt, was bei mir im Speziellen aber keine Rolle spielt, da
dieser Laptop kein RAM oberhalb von 4 GB hat wo etwas hin gemappt werden
könnte.

Falsch. Löse dich von der Vorstellung, dass die Speicher-Landkarte, die
Linux benutzt, irgendetwas mit der physikalischen Anzahl der verfügbaren
Speicherstellen zu tun hat.

Wenn dein BIOS sich entscheidet, 1073741824 Bytes ab der Adresse
4294967296 bereitzustellen, dann ist das so.

Die E820-Memory-Map zeigt dies ja auch deutlich, so wie ich das
beschrieben habe.

Die Memory-Map kann sogar Löcher haben, dass ist sogar gar nicht mal so
unüblich.

Manche ARM-basierte Geräte haben z.B. zwar 2GB RAM, aber das erste GB
liegt von Adresse 0 bis 1073741823 und das zweite dann von Adresse
3221225472 bis 4294967296.

Der Bereich dazwischen existiert nicht.

Warum? Weil das so designt wurde. Is' halt so.

In deinem Fall hilft dir das alleerdings alles nicht weiter. Wenn das
System ohne "mem=4G" nicht bootet, dann ist irgendetwas defekt.

Was komisch ist, dann ein Teil des Systems versucht dir ja entgegen zu
kommen und versucht den verlorenen Speicherbereich an anderen Adressen
zur Verfügung zu stellen.

Hast du mal ein anderes Linux probiert mit einem anderen Kernel?
Oder ein BIOS-Upgrade?

Jetzt habe ich erst mal einige Tage lang reichlich was zu tun! Alle diese für mich neuen Informationen und Schlagworte aus den SEHR HILFREICHEN emails (DANKE!) muß ich erst noch weiter verdauen, sprich soweit nachlesen und studieren daß ich bezüglich dieses Themas mal sattelfester werde.

Meine Frage war ja diese - vor allem mit dem Hintergedanken Linux besser zu lernen: Warum kann ich meine 4G RAM nicht benutzen, und noch viel wichtiger als das warum ist mir die Lösung wie ich die physikalisch vorhandenen 4G auch vollständig im Linux OS zur Verfügung gestellt bekomme?

Der erste Teil der Frage scheint so gut wie beantwortet zu sein:
Auf die schnelle dem Link in die Wikipedia gefolgt und danach hier alle email Antworten im Thread nochmal studiert, wird es wohl darauf hinaus laufen, daß das alte Samsung NP-560 Notebook im BIOS die erforderliche Funktionalität für ein "remapping of physical addresses" weder für die "device addresses" noch für die "memory address" mitbringt. Das muß ich zwar noch genauer recherchieren, aber das Bild zeichnet sich jetzt so schon ab. Im Handbuch steht darüber gar nichts, und die einschlägigen Suchmaschinen haben auch keine Volltreffer gelandet, wenn man nach dem Prozessor P7450 oder Chip PM45, oder Modellname des Laptops Samsung NP-P560 im Zusammenhang mit PCI hole oder 3 GB Barrier oder remap sucht. Es gibt wohl auch nicht mehr viele Leute außer mir, die auf so einem alten Ding nach täglichem munter Arbeiten erledigen und tatsächlich mal 4 GB rein gesteckt haben und das dann sogar benutzt sehen wollten (dieses Modell wird sicher bei den meisten sowieso schon nach 3 Jahren auf den Müll gewandert sein, denn schon da begannen die Scharniere spröde zu werden und weg zu bröseln; aber sehr vorsichtig "aufgeklappt" (wenn man diese Wort so in diesem Zusammenhang überhaupt noch verwenden darf) und an die Wand gelehnt tun es Display und WiFI Antenne noch heute). Der zweite Teil der Frage wird sich vermutlich erübrigen, denn wenn die Ursache die fehlende remap Funktionalität ist, dann kann ein OS da also auch nichts machen. Wie ich heute gelernt habe werden die zur Ansteuerung des vorhanden RAMs eigentlich zu benutzenden Adressen schon anderswo von Hardware benutzt und sind daher "überdeckt", mit der Wirkung daß dieser Bereich des RAMs also gar nie erreicht werden kann. Auch wenn ich dann weiterhin nur mit 3 GB RAM auf diesem Laptop arbeiten kann, so habe ich heute wenigsten ordentlich was dazu gelernt.

Es gäbe übrigens noch eine neuere BIOS Version, aber um das BIOS upgrade durchzuführen bräuchte ich noch eine Windows Installation um die *.exe auch anwenden zu können. Ein changelog zur neueren BIOS Version habe ich nicht gefunden, lediglich das *.exe file wird auf Samsungs Support Seite angeboten. Mal sehen, ob ich diesbezüglich doch noch was machen kann. Eigentlich habe ich schon seit einigen Jahren kein Windows mehr auf meinen Laptops drauf, aber irgendwo sollte ich noch ein altes mit dd gezogenes image mit entsprechender Win Installation für diesen Zweck finden.

Rolf und Robert haben in einem anderen Teil des Threads zudem noch die Ratschläge gegeben, die initrd direkt auf besagtem Gerät mal zu aktualisieren um zu sehen was danach passiert, oder die Situation einfach mal mit einer anderen Distro oder zumindest mit einer erneuten Debian Installation, direkt auf dem problematischen Samsung P560 durchgeführt, zu verifizieren. Das werde ich noch machen, auch wenn ich jetzt weniger Hoffnung habe, daß das etwas anderes ergeben wird. Wenn ich das Backup des damals mitgelieferten Win herausgekramt habe, dann werde ich ja auch sehen ob Win denn die 4GB wider Erwarten nutzen würde.

Soweit also allen nochmal vielen Danke für die Hilfen! Ich melde mich in ein paar Tagen noch mal mit der Rückmeldung was aus alle dem geworden ist.

Gruß, Marco.


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