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Re: Anfrage



Hallo Siglinde,

Am Fri, 2 Mar 2018 09:58:01 +0100
schrieb Siglinde Riedel <riedel.siglinde@t-online.de>:

> Hallo,
> 
> ich interessiere mich für das Debian Betriebssystem. Ich habe Gestern
> mal recherchiert, nachdem ich erfahren habe, dass es eine Alternative
> zu Windows gibt. Nach all meinen negativen Erfahrungen mit Microsoft,
> kommt das für mich wie gerufen.
> 
> Nachdem auch die Notebooks, die mit Windows 10 auf dem Markt
> angeboten werden, in vielerlei Hinsicht nicht dem entsprechen was man
> sich als User wünscht, habe ich beschlossen, mir selbst einen PC  mit
> eigenen, meinem Bedarf angepassten Komponenten zusammenstellen zu
> lassen. Das Problem dabei ist nur, dass die Computerfirmen das Debian
> nicht kennen und somit auch nicht installieren. D.h. dass sie auch
> nicht wissen, ob das Debian kompatibel mit den ausgesuchten
> Komponenten ist. Die Computerfirmen installieren nur Windows
> Betriebssysteme...lol
> 
> Welche Möglichkeit habe ich, die Kompatibilität von Debian mit den
> installierten Komponenten vor dem Kauf zu überprüfen?
> 
> Ich freue mich auf Rückmeldung.
> Viele Grüße
> S.Riedel

als erstes solltest Du Dir klarwerden darüber, was Du wirklich
brauchst. Du kannst davon ausgehen, dass Probleme mit der Hardware
nicht gehäuft vorkommen, wenn Du es nicht auf die ganz allerneuesten,
gerade auf den Markt geworfenen Komponenten abgesehen hast. Du könntest
den Kandidaten, der zum Kauf angeboten wird, mit einer Live-DVD testen.
Und Du solltest Dir in Deinem Vertrag garantieren lassen, dass auf dem
Computer Linux, z. B. Debian, lauffähig ist. Wenn Dir das abgeschlagen
wird, kannst Du davon ausgehen, dass man Dir auch nicht weiterhelfen
kann, wenn später Probleme auftreten.

Wenn es nicht ein Laptop sein muss, möchte ich Dir noch die Möglichkeit
aufzeigen, auf einem PC, vorzugsweise auf einer zusätzlichen
Festplatte, Linux neben Windows zu installieren, um eine halbwegs
vertraute Arbeitsumgebung mit dem Windows zu haben und Dir genug Zeit
zu geben, mit Linux vertraut zu werden. Wie Du selbst ja schon erwähnt
hattest, bekommst Du Windows meist ohnehin auf's Auge gedrückt.

Eine andere Alternative sehe ich darin, mit einer Software, die ein
virtuelles PC-System abbildet, Linux Betriebssysteme, ruhig auch
verschiedene, zu installieren. Ein Beispiel ist Virtualbox. Ich selbst
habe es in meinem Linux Betriebssystem installiert und darin Windows
eingerichtet, weil meine Steuersoftware nur unter Windows läuft. Für
diese Variante empfiehlt sich, reichlich Arbeitsspeicher in den PC
einzubauen. Unter dieser Voraussetzung sollte das auch auf einem Laptop
vernünftig laufen. 

Für welches Linux Du Dich entscheidest, ist letzten Endes nicht so
wichtig. Neben Debian gibt es noch eine ganze Reihe anderer
Distributionen, einige sind hier schon genannt worden. Neben denen, die
von Debian abgeleitet sind und ihre Softwarepakete im Debian-Format
(.deb) verpacken, gibt es noch eine Reihe an Distributionen, die ihre
Softwarepakete im Redhat-Format (.rpm) verpacken. Dazu gehört zum
Beispiel auch openSUSE, das ich benutze. Mir scheint allerdings
sinnvoll, dass Du Dich, wenn Du Dich für eine Distribution
entscheidest, eine der großen wählst, also zum Beispiel Debian oder
openSUSE. Den steinigen Weg, Dich in das neue Betriebssystem
einzufinden, wirst Du so oder so gehen müssen, und bei den großen
Distributionen ist die Aussicht auf Unterstützung, wie z. B. auf dieser
Mailingliste, meistens besser. 

Der beste Rat ist natürlich, in einer Linux-user-group einen direkten
Ansprechpartner zu finden. Nürnberg ist leider von Chemnitz ein
bisschen weit weg, aber da finden sich bestimmt auch hilfreiche
Menschen.

Gruß
Willi

-- 
openSUSE Tumbleweed 20180227
GNU/Linux 4.15.6-1-default x86_64


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