Re: Steuererklärung unter Debian
Matthias Müller - 19.11.17, 10:54:
> Am Freitag, 17. November 2017, 16:52:01 CET schrieb Martin Steigerwald:
> > Hallo.
> >
> > Wie macht ihr eure Einkommens-Steuererklärung?
>
> Ich habe den Thread verfolgt, weil mich die Thematik, vor allem Elster,
> interessiert.
> Aber ich frage mich gerade: Muss es unbedingt Elster sein? Wenn ja, warum?
Nein, muss es nicht…
> Ich verwende schon seit 2007 ziemlich erfolgreich Steuerfuchs
> (https://www.steuerfuchs.de/home.php) im Browser.
aber in meinem OP habe ich angedeutet, dass ich meine Steuerdaten keiner Web-
Anwendung anvertrauen möchte, wo ich nicht sicher bin, wie gut diese die Daten
vor Angreifern schützt.
Ich bin generell was Web-Anwendungen, die ich nicht selbst hoste, betrifft
zurückhaltend. Warum?
Da werden tonnenweise Javascript in den Browser geladen, Daten auf den Servern
gespeichert… und das alles ist in vielen Fällen etwas, was ich im Grunde nur
noch in Ausnahme-Fällen nutzen möchte:
Proprietäre, geschlossene Software.
Okay, oft basiert es auf freier Software… aber woher weiß ich, was da auf den
Servern und in meinem Browser wirklich läuft (vor allem, da dieses Javascript
oft bis zur Unkenntlichkeit "optimiert" ist).
Und ja… weiß ich wirklich das ElsterFormular macht? Nein, auch das nicht… aber
immer hin bin ich möchte ich daran glauben, dass das Ding nicht ständig meine
Daten auf irgendeinen Server ins Internet sendet… und ich denke, das ist bei
dieser Anwendung auch so.
Natürlich könnte es auch eine andere Anwendung sein, aber ich möchte ganz
ehrlich auch nach dieser Support-Reaktion, die ich da bekam, keinen Anbieter
mehr dafür bezahlen, dass er seine Software nicht nach Linux portiert. Macht
einem Anbieter wie Buhl Data Service was aus? Ich denke nicht. Die haben so
viele Kunden, dass mein kleiner Beitrag in der Statistik verschwinde. Dennoch…
ich möchte diese Geschäftspolitik nicht unterstützen.
Am ehesten bräuchte es wohl eine Petition. Denn… ElsterFormular, wie auch
ElsterOnline haben wir alle als Steuerzahler bezahlt. Und für allgemeine
Zwecke gibt es da ja auch eine, die ich bereits mit gezeichnet habe:
https://publiccode.eu/de/
Das ist das, wo ich manchmal den Kopf schüttele: Manche Nutzen Linux, das ist
mein Eindruck, einfach nur als Grundlage, um einen Webbrowser zu starten und
laden sich dann tonnenweise Software ungeprüft in den Browser rein (Google
Mail, Facebook oder eben Steuerfuchs Online oder Elster Online…) … mir will
das nicht in den Kopf…
… auch wenn mir bewusst ist, dass ich in Bezug auf die Steuererklärung auch
proprietäre, geschlossene Software verwendete… und wohl auch für die
Steuererklärung 2017 verwenden werden.
Warum? Weil es keine andere Software gibt.
Ich hab echt Lust, rein aus Protest, das Formular wieder analog auszufüllen.
Aber ist wohl nur noch dann erlaubt, wenn keine Gewinneinkünfte vorliegen:
https://www.dstv.de/interessenvertretung/steuern/steuern-aktuell/tb-060-17-de-me-komprimierte-steuererklaerung
Und leider scheinen Versuche, auf dem Klageweg eine Einreichung in Papierform
durchzusetzen, auch gescheitert zu sein, da die betreffenden Gerichte es als
zumutbar ansehen, sich einen PC mit Windows und Antivirus-Software
anzuschaffen. Da fällt mir wieder das Stichwort "Betonköpfe" ein.
Die entsprechenden Politiker und Richter haben kein Verständnis für Linux oder
IT-Sicherheit. Das ist so ähnlich wie in München zur Zeit.
Danke,
--
Martin
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