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Re: Pakete und Debian Policies



Hallo,

Am 22.03.2017 um 23:16 schrieb Jochen Spieker:
> Gerhard Wolfstieg:
>> schrieb Jochen Spieker <ml@well-adjusted.de>:
>>
>>> Ich halte es für verfehlt, über "den Willen" eines Projekts wie Debian
>>> zu sprechen. Es gibt das gemeinsame Ziel, "the universal operating
>>> system" zu bauen. Da gehören natürlich alle Minderheiten dazu. Das ist
>>> aber nicht mehr als ein hehres Ziel.
>> Ist bei Debian wirklich alles so in Stein gehauen, verändert sich nie
>> mehr etwas, gibt es nie mehr auch nur informelle Grundsatzdiskussionen?
> Doch, sicher, aber das äußert sich (im besten Fall) nicht im daily
> business.
>
>> Wenn ich mal LFS ausnehme, ist Debian das Linuxsystem (‚das‘
>> großgeschrieben) für mich. Es geht jetzt nicht mehr um Lilypond. Wie –
>> falls möglich – kann jemand langfristig mit Debian arbeiten, wenn
>> immer wieder mal zentrale Applikationen jenseits des mainstreams
>> rausfliegen?
> Das Problem hast Du doch generell, selbst mit kommerzieller Software und
> auch bei anderen Distributionen. Bei Debian hast Du halt zusätzlich zum
> Upstream noch eine Fehlerquelle mehr, nämlich den oder die
> Paketmaintainer. Andere Distributionen wie Ubuntu machen es sich
> einfacher, indem sie die Menge der Pakete mit "richtigem" Support stark
> einschränken.
>
>> Sollten, nur als ein Beispiel, potentielle Paketbetreuer
>> ein letter of intent abliefern, in dem drinsteht, langfristig zu dem
>> Paket zu stehen und im Bedarfsfall rechtzeitig Nachfolger zu suchen?
> Das ist wie schon gesagt wurde so ähnlich auch gedacht (auch wenn ich
> die Details nicht kenne und gerade auch nicht wüsste, wo das steht). Das
> hilft aber beispielsweise im vorliegenden Fall überhaupt nicht. Die
> Aufgabe eines DD ist klassischerweise nicht, größere Änderungen am
> Upstreampaket vorzunehmen. Die Migration auf eine neuere und
> augenscheinlich wesentlich andere Version einer Dependency würde ich
> dazuzählen.
>
> Was soll Debian als Projekt denn machen, wenn Upstream ausfällt? Wenn
> ich das richtig sehe, sind aktuell 27.000 Source Packages in Debian. Wer
> soll denn sowas leisten? Selbst, wenn es signifikante Mengen an
> weisungsgebundenen Entwicklern/DDs gäbe, die man auf so etwas ansetzen
> kann, dann wäre das aufgrund der extremen Menge und Diversität der
> Software rein praktisch nicht umsetzbar.
Inzwischen sind es 43.000 Quellpakete (Quelle. www.debian.org)

Dabei hat sich die Zahl der DDs(Debian Developer kaum verändert.
> Wenn die Verantwortlichen absehbar keine gute Qualität abliefern oder
> keinen Support für die Lebensdauer eines stable Release leisten können,
> dann ist die einzig richtige Reaktion, das Paket nicht ins Release zu
> übernehmen. Bei Debian ist der Weg dafür, das Paket aus testing zu
> entfernen. Debian ermöglicht grundsätzlich dennoch, dass Du alte Pakete
> behältst. Oder Du verwendest oldstable oder sid.
Gruß

Mechtilde


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