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Re: Umzug von Daten



Hallo Martin,


Am 04.02.2017 um 14:18 schrieb Martin Steigerwald:
> Am Samstag, 4. Februar 2017, 12:36:23 CET schrieb Siegfrid Brandstätter:
>>>> So?
>>>> # mkfs.ext4 -n dev/mapper/luks-b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23[1]
>>>> mke2fs 1.42.12 (29-Aug-2014)
>>>> The file dev/mapper/luks-b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23 does not
>>>> exist and
>>>
>>> ^
>>> / davor wieder vergessen; Fehler halten sich hartnäckig ;-)
>>
>> Das kommt davon wenn man ab kopiert.
>> Aber auch mit dem richtigen kommt das falsche.
>> #  mkfs.ext4 -n /dev/mapper/luks-b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23
>> mke2fs 1.42.12 (29-Aug-2014)
>> The file /dev/mapper/luks-b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23 does not
>> exist  and no size was specified.
> 
> Siegfried, was mich hier sehr erstaunt ist, dass Du offenbar über die Ausgaben 
> von Befehlen nicht nachdenkst, ja, sie vielleicht nicht einmal *wahrnimmst*. 
> mkfs.ext4 war hier sehr deutlich:
> 
>>>> # mkfs.ext4 -n dev/mapper/luks-b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23[1]
>>>> mke2fs 1.42.12 (29-Aug-2014)
>>>> The file dev/mapper/luks-b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23 does not
>>>> exist and
> 
> Die Datei existiert nicht! Anstatt darüber nachzudenken, was das heißt, 
> schreibst Du dann wieder hier und fragst, wie ein kleines Kind, das an die 
> Hand genommen werden möchte.
> 
> … ich sehe ja wie Dich einige hier wirklich für jeden einzelnen Schritt an die 
> Hand nehmen, aber mir wäre das ehrlich gesagt zu zeitaufwendig und zu 
> anstrengend. Ich hab das ja vor Jahren auch schonmal gemacht… und kann mich da 
> durchaus dran erinnern, wieviel Zeit ich dafür aufgewendet habe.
> 
> Ich lasse Teilnehmern in meinen Schulungen da durchaus die komplette 
> Fehlermeldung laut vorlesen, falls ich bemerke, wie jemand einfach irgendetwas 
> Weiteres probiert, ohne überhaupt den *Versuch* gemacht zu haben, warum das 
> vorherige nicht klappte. Oder sogar *ohne* überhaupt *registriert* zu haben, 
> dass es einen Fehler gab. Meines Erachtens hast Du Dich auch genau so in die 
> jetzige Situation manövriert: Durch das planlose Rumprobieren mit Befehlen in 
> der Hoffnung irgendwann per Zufall die richtige Kombination zu treffen.
> 
> Daher empfehle ich Dir: Falls ein Befehl eine Fehlermeldung bringt, erst 
> einmal inne zu halten, *bis* Du verstanden hast, was der Befehl Dir mit der 
> Fehlermeldung sagen möchte. Laut vorlesen kann da durchaus helfen, wirklich 
> erstmal *wahr* zu *nehmen*, was der Befehl Dir mitteilt.
> 
> Bevor Du also nochmal darüber nachdenkst, LVM einzusetzen, oder überhaupt die 
> Befehlszeile für Irgendetwas zu nutzen, womit Du Dir nicht sicher bist, 
> empfehle ich Dir, Dir eine gewisse Selbständigkeit anzueignen. In der Regel 
> gibt es an vielen Orten Kurse zu Linux, z.B. bei Volkshochschulen. Auch gibt 
> es die Möglichkeit, sich einzulesen,  LVM-Befehle Dinge erstmal mit einer 
> Test-Festplatte ausprobieren und zu verstehen, bevor Du mit Datenträgern 
> arbeitest, wo das Risiko besteht Nutzdaten zu zerstören oder zumindest 
> unzugänglich zu machen. Auch empfehle ich Dir, Dich über den Unterschied 
> zwischen absoluten und relativen Pfaden zu informieren.
> 
> Natürlich kannst Du auch so weiter machen und solange es hier Leute gibt, die 
> die Geduld aufbringen, Dich weiterhin an die Hand nehmen lassen… falls Du 
> allerdings Selbständigkeit im Umgang mit Linux lernen möchtest, ist dieses 
> Vorgehen wenig zielführend. Und es ist auch wenig respektvoll für die Freizeit 
> der Leute, die hier jeden Schritt einzeln vorkauen.

Da hast Du jetzt aber ganz schön ausgeholt! Man könnte auch meinen, Dir
ist der Geduldsfaden gerissen ;-)
Einige Deiner Aussagen habe ich Sigi gegenüber auch schon als Empfehlung
ausgesprochen. Ich wollte es nur nicht so umfassend und mächtig
jemanden, der eh schon in der Bredouille sitzt, um die Ohren hauen (und
bitte auch nicht herabsetzen durch den Vorhalt der Kindlichkeit; wer
sagt uns denn, ob hier nicht der eine oder andere junge Mensch Hilfe
sucht?). Aber in der Sache hast Du absolut recht, denn so eine ML ist ja
als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht, und man hilft natürlich umso lieber,
wenn man erkennt, dass der Hilfesuchende sich schon mal selber einige
Gedanken gemacht hat (Sigi hat ja auch einiges probiert). Ich selber
versuche bei einem für mich gänzlich neuen Thema (vor einiger Zeit war's
LVM), zunächst ein paar Tage oder länger selber eine Lösung zu finden.
Und was soll ich sagen, ich habe dadurch schon etliche Anfragen bleiben
lassen können. Es bleiben meist noch genug Spezialitäten übrig, die man
nachfragen kann.

Man muss aber auch sehen, dass es nicht jedem gegeben ist und nicht
jeder gelernt hat, möglichst selbständig Probleme zu lösen. Ich will
aber Sigi nicht dahingehend beurteilen, so wie ich hier überhaupt
niemanden beurteilen möchte.
Vielleicht sollte man zu Sigis Nutzen Deine Ausführungen dahingehend
ergänzen, dass man ihm auch konkrete Recherchequellen empfiehlt.

@Sigi:
Ich finde, dass man als allererste gute Infoquelle die Manpages ($ man
<Befehl>) empfehlen kann. Die sind mit ihrer Synopsis am Anfang zwar oft
etwas spröde, aber manche haben dann doch gute Beispiele, wie gerade die
Seiten für die LVM-Kommandos (oder rsync, fetchmail; meine Lieblinge),
so dass man davon richtig viel lernen kann. Aber die Manpages sind oft
viel zu knapp und gehen meist nicht auf konkrete Aufgaben bzw.
Problemlösungen ein. Da ist das Web des Wissens eine gute Quelle, denn
dort haben Leute oft fast dasselbe Problem beschrieben, das man selber
hat. Deren Lösung kann man dann als gute Basis für eigene Experimente
nehmen. Aber: oft sind die Darstellungen von konkreten Problemlösungen
im Web auch dürftig und nicht richtig. Dann wäre für mich, auch im Web,
ein Tutorial, welches das Wissen um ein Thema meist geschlossener
wiedergibt, die nächste Wissensquelle.
Und dann kann ich eine Empfehlung überhaupt nicht sein lassen: bitte
schaffe Dir ein oder zwei gute Bücher an. Ich zum Beispiel, obwohl ich
mit Linux seit mehr als zwanzig Jahren Erfahrung habe, profitiere doch
immer wieder vom Kofler (Linux, das umfassende Handbuch, 1435 S.) und
von Deimeke, Kühnast et al. (Linux-Server, das umfassende Handbuch, 1156
S.). Nicht über die Seitenzahl erschrecken! Die ist der Tatsache
geschuldet, dass Linux halt ein großes Wissensgebiet ist. Außerdem gibt
der Kofler bei manchen Themen gern eine Einführung und geht dann erst
weiter hinten nochmal genauer darauf ein (so kann man auch Seiten machen
;-)  Beide Bücher kann ich empfehlen, auch wenn ich in beiden schon
mehrere Fehler gefunden habe. Während der Kofler manches für mich zu
wortreich darstellt, ist Linux-Server meiner Meinung nach an manchen
Stellen etwas zu knapp. Während der eine sich alleine ausbreiten kann,
mussten sich die fünf Autoren von Linux-Server wohl etwas beschränken,
damit auch alle Themen reinpassen.

Meine Hauptempfehlung oder Motto lautet aber:
Man muss sich in komplexe Fragestellungen schon richtig hineinwühlen
wollen, wenn man ein tiefgehendes Verständnis erlangen will. Das heißt
in erster Linie, wie Martin es schon schrieb: Lesen, lesen, lesen ...

Noch einige konkrete Empfehlungen, mit denen ich seit Jahrzehnten gut
fahre, auf die Computerei übertragen:
1) Nichts einfach unkritisch abschreiben in der Hoffnung, dass es schon
   funktionieren wird!!!
2) Lieber erst mal selber darüber nachdenken, ob das auf Dein Problem
   überhaupt genau passt. Ggf. Lösungsvorschlag anpassen.
3) Spätestens nach den ersten Versuchen, die nicht so recht klappen
   wollen: erst mal innehalten, dann auf eine Ebene höher gehen und
   versuchen, um das Problem in einen größeren Kontext einzuordnen.
4) Versuchen, mit Hilfe umfassender Darstellung das Problem auch
   umfassend zu verstehen (-> Bücher, Tutorials im Web).
5) Hochgenau arbeiten! Kommandosprache ist meist nicht redundant, wie
   die menschliche Sprache. Daher verzeiht die Kommandosprache selbst
   die kleinste Ungenauigkeit meistens nicht.


Lieber Sigi, denke bitte über unsere Empfehlungen in einer ruhigen
halben Stunde mal genauer nach -- sie sind wirklich gut gemeint.

Ansonsten helfe ich gerne, wenn ich Zeit habe, und umso lieber, wenn ich
erkenne, dass der Hilfesuchende selber schon einiges unternommen hat, um
eine Lösung zu finden.


Viele Grüße

Tom


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