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Re: KDE in Debian unstable ohne systemd?



Am Samstag, 19. Juli 2014, 15:20:55 schrieb Andrei POPESCU:
> On Sb, 19 iul 14, 11:12:17, Martin Steigerwald wrote:
> > Ich finde schon krass, dass die systemd-Maintainer systemd 208 hochladen,
> > noch bevor systemd-shim darauf angepasst ist. Immerhin war es eine
> > Änderung in systemd / Linux-Kernel, die die Anpassung erzwingt.
> > 
> > Das ist immer wieder das, was mich stört mit systemd. Technisch ist das in
> > vielen Fällen IMHO eine wirklich Verbesserung, aber diese "Wir pushen das
> > jetzt mal durch"-Haltung geht mir echt auf den Keks.
> 
> https://lists.debian.org/debian-devel/2014/07/msg00061.html

Hmmm, ja. Ich bilde mir sogar ein, diese Mail schonmal gesehen zu haben.

Dennoch: Wenn ich Änderungen einführe, die für andere Änderungen erzwingt, 
dann würde ich mithelfen, diese Änderungen voran zu bringen, mich kooperativ 
verhalten, da ich da ja am Ende auch von profitiere. Stattdessen sehe ich oft 
nur: Nicht unser Problem. Was ja von jemanden, der nur an systemd interessiert 
ist, auch stimmt. Aber in Bezug auf eine Zusammenarbeit mit Denjenigen, die 
Debian für eine Alternative offen halten möchten, meines Erachtens nicht 
sonderlich förderlich ist. Und eben gerade dazu beiträgt, dass es so viele 
Diskussionen, so viel Für und Wider gibt, was ja im Grunde einen Haufen 
Energie verbraucht, die sich sinnvoller anderweitig einsetzen läßt.

Und das sieht sich ja auch in vielen anderen Stellen. So sind systemd-
Maintainer nicht bereit Portabilitäts-Patches für systemd auch nur anzunehmen.

Für mich schwingt da die stillschweigende Erwartung mit, dass andere sich eben 
anpassen.

Und genau das passiert ja, wie jetzt das in diesem Thread erwähnte OpenBSD-
GSoC-Projekt zeigt.

Während ich also einerseits großen Respekt dafür habe, dass jemand mal an 
Traditionen rüttelt und schaut, was sich verbessern läßt, sehe ich in Bezug 
auf die Zusammenarbeit mit denjenigen, die andere Ideen haben *deutliches* 
Verbesserungspotential.

Ich würde mich also durchaus fragen: Ist systemd nur so heiß diskutiert, da es 
technische Neuerungen einführt? Oder gibt es vielleicht noch andere Gründe für 
diese heftige Polarisierung, die systemd auslöst, die mit den technischen 
Aspekten nicht sonderlich viel zu tun hat, sondern eher mit dem Wie des 
Auftretens, das ich manchmal schon als heftig arrogant empfinde.

-- 
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
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