Hallo Bjoern, Am 12.02.2014 19:18, schrieb Bjoern Meier: > Genau hier ist in meinen Augen der Widerspruch. Linux ist nicht für diese > Zielgruppe. In meinen Augen ist Linux von Programmieren für Programmierer. > wie kommst Du denn darauf? Sicher liegt darin der Ursprung, wie bei jedem OS. Irgendwer hat mal angefangen eins zu programmieren, weil ihm kein anderes gefallen hat, es zu teuer war, die Hardware nicht unterstützt hat oder was weiß ich. Bill Gates hat auch nur eins für nahezu lau gekauft und als MS-DOS an IBM verhökert, einfach gesagt. Er brauchte halt schnell ein OS und selbst Programmieren dauerte vermutlich zu lange. Schau Dir ReactOS an, die wollen das OS vermutlich auch nicht nur Programmierern anbieten. Die sind eher Idealisten, die ein "Windows ohne Microsoft" haben wollen. > Das ist auch gut so. Linux sollte sich nicht verbiegen und etwas sein > wollen, was man nicht braucht. Ubuntu ist ein kaputtes System, dass eine > bunte Oberfläche auf einem Kartenhaus hat. Alles bunt und schön, solange es > läuft. Wenn nicht, ist der User überfordert. Wer nur Anwenden will, sollte > bei Windows bleiben und den Rest machen lassen. Versaut mir bitte nicht ein > System, dass als eines der Letzten die Logik der Hardware unterstützt > anstatt eine bunte Perversion einer Illusion drauf poppt. > Ob Ubuntu kaputt ist, kann ich nicht beurteilen, ich habe es nie ausprobiert. Von vielen Leuten, die bisher Linux gegenüber sehr skeptisch waren ("Frickel-OS"), habe ich aber mitbekommen, das sie sehr überrascht waren, wie einfach ein Linux-basiertes OS - eben Ubuntu - sein kann. Ich bin gleich auf Debian gewechselt, diese Leute hätten sich das vermutlich nicht angetan. Das die GUI immer mal in der Kritik steht - okay. Gnome 3 werde ich mir voraussichtlich aber nicht antun und das ist bei Debian eben auch dabei. Ob Ubuntu mehr Probleme macht als Debian, weiß ich nicht. Ich habe Debian aus "ideologischen" Gründen gewählt. Das ist schwieriger, aber vielen Leuten ist es ziemlich egal, ob nun ein proprietärer Codec auf ihrer Kiste installiert wird oder nicht. Das mag nicht jedem gefallen, sollte man aber akzeptieren. Es soll halt Anwender geben, die einfach keinen Bock mehr auf Microsoft haben. Vielleicht scheuen sie auch die NSA oder was weiß ich. Willst Du solchen Leuten wirklich sagen: Linux ist nichts für dich? Mich erinnert diese Ansicht an die Debatten, ob der "echte" Linuxer denn auf Konsole oder GUI arbeiten sollte. Ich nutze auch hauptsächlich die GUI, bin ich deshalb ein "schlechterer" Linux-Anwender? Man sollte den Leute einfach klar machen, das es ein kostenloses Betriebssystem mit unzähligen ebenfalls kostenlosen Anwendungen ist. Da stehen zwar auch oft Firmen dahinter, aber eben nicht immer solche mit riesiger Manpower. Solange man nichts bezahlt, sollte man einfach akzeptieren, das manche Software nicht fertig erscheint oder "perfekt" ist. Zur Not muss der Anwender eben mal "frickeln". Immerhin kann man das unter Linux wenigstens. Sehe ich auf Arbeit, wie viel Frickelei unter Windows mitunter notwendig ist, um Probleme zu lösen, kommt mir der Verdacht, es handle sich nicht unbedingt um ein benutzerfreundliches OS für den einfachen Anwender :-) -- Mit freundlichem Gruß Jan Kappler
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