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Re: [OT]Re: Problem mit steam Linux Version



hi,



Am 12. Februar 2014 20:07 schrieb Jan Kappler <public@jan-kappler.de>:
Hallo Bjoern,

Am 12.02.2014 19:18, schrieb Bjoern Meier:
> Genau hier ist in meinen Augen der Widerspruch. Linux ist nicht für diese
> Zielgruppe. In meinen Augen ist Linux von Programmieren für Programmierer.
>

wie kommst Du denn darauf?

Eine einfache Frage, Ein einfaches Beispiel zum Vergleich: unter Linux kann ich RAW-Packages (Pakete, die sich nicht zwingend an Konventionen von TCP oder UDP halten. Sondern selbstgestrickt) versenden. Unter Windows: nicht möglich mit Winsockets. (Warum man das braucht? Z. B. um zu testen ob die eigenen Server anfällig gegen IPV6 Ping of Deaths sind). Genau so auf USB Bus zu lauschen. Netfilter nutzen. Alles ist eine Datei. Das sind alles Beispiele, die meinen professionellen Alltag so unendlich einfach machen.
Ich brauche z. B. kein Pcap um zu wissen, welche Pakete mein System versendet.

Ob Ubuntu kaputt ist, kann ich nicht beurteilen, ich habe es nie
ausprobiert. Von vielen Leuten, die bisher Linux gegenüber sehr
skeptisch waren ("Frickel-OS"), habe ich aber mitbekommen, das sie sehr
überrascht waren, wie einfach ein Linux-basiertes OS - eben Ubuntu -
sein kann. Ich bin gleich auf Debian gewechselt, diese Leute hätten sich
das vermutlich nicht angetan.

Sag ich ja, solange es läuft. Der Unterschied ist, wenn du Ihnen z. B. erklären musst, wie man UDEV-Regeln setzt. Bei Debian-User ist das oftmals weniger ein Thema als bei Ubuntu. 
 
Das die GUI immer mal in der Kritik steht - okay. Gnome 3 werde ich mir
voraussichtlich aber nicht antun und das ist bei Debian eben auch dabei.
Ob Ubuntu mehr Probleme macht als Debian, weiß ich nicht.

Gnome 3 ist Geschmackssache und Ausrede zugleich. Jeder der sein System kennt, kommt auch mit Gnome3 zurecht. Mir ging es jedenfalls so.
 
Ich habe Debian aus "ideologischen" Gründen gewählt. Das ist
schwieriger, aber vielen Leuten ist es ziemlich egal, ob nun ein
proprietärer Codec auf ihrer Kiste installiert wird oder nicht. Das mag
nicht jedem gefallen, sollte man aber akzeptieren.
Es soll halt Anwender geben, die einfach keinen Bock mehr auf Microsoft
haben. Vielleicht scheuen sie auch die NSA oder was weiß ich. Willst Du
solchen Leuten wirklich sagen: Linux ist nichts für dich?

Die NSA ist sehr begeistert von Linux. Nur mal so nebenbei. Ich habe schon oft leuten gesagt: Linux ist nichts für dich. Warum auch nicht? Du erzählst ja auch keinem Rollstuhlfahrer zum Bergsteigen. natürlich gibt es Rohlstuhlfahrer die das können, die kann man aber an einer Hand abzählen und warum? Sie sind willig. Das schließt für mich die Bunte-GUI-User-Welt aus.
 
Mich erinnert diese Ansicht an die Debatten, ob der "echte" Linuxer denn
auf Konsole oder GUI arbeiten sollte. Ich nutze auch hauptsächlich die
GUI, bin ich deshalb ein "schlechterer" Linux-Anwender?

Konsole IST eine GUI. Nur um es mal zu erwähnen. Es ist shit egal, ob du mit KDE4, Gnome3. Bash, Dash oder Gehirnübertragung arbeitest. Effizienz ist das Programm nicht die GUI, die ist Geschmacks- und Übungs- bzw. Gewohnheitssache.
 
Man sollte den Leute einfach klar machen, das es ein kostenloses
Betriebssystem mit unzähligen ebenfalls kostenlosen Anwendungen ist.

Linux ist NICHT kostenlos. Ok, hier kommt der BWLer durch. Linux ist frei. Frei kopier- und nutz-bar. Kostenlos jedoch nicht. Nichts ist ohne Kosten. Sei es Schulung, Leistungskurve, etc.
 
Da
stehen zwar auch oft Firmen dahinter, aber eben nicht immer solche mit
riesiger Manpower. Solange man nichts bezahlt, sollte man einfach
akzeptieren, das manche Software nicht fertig erscheint oder "perfekt"
ist.

Falsch. Perfektion ist Subjektiv. Ich habe gelernt in OSS meine Sicht der Perfektion nicht anderen aufzuerlegen, sondern es selbst zu tun. Ein Beispiel: Ich nutze Samba mit Account für Verbindungen. Da der Domänenname mit hinzukommt, wurde der Benutzername abgeschnitten. Das habe ich im Source geändert. 
 
Zur Not muss der Anwender eben mal "frickeln". Immerhin kann man
das unter Linux wenigstens. Sehe ich auf Arbeit, wie viel Frickelei
unter Windows mitunter notwendig ist, um Probleme zu lösen, kommt mir
der Verdacht, es handle sich nicht unbedingt um ein benutzerfreundliches
OS für den einfachen Anwender :-)

Meiner persönlichen Erfahrung ist Windows ein größerer Frickelkasten. Mein letztes Beispiel: KMS-Verwaltung. Ohne teure Tools nur mit Visual Basic Script. Lächerlich.

Gruß,
Björn 


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