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Re: Malware



Hallo Konrad,
On 11.11.2013 14:14, Konrad Neitzel wrote:
Hallo Hugo!
On Mon, 2013-11-11 at 13:58 +0100, Hugo Wau wrote:

Betriebssystem ist ein Geschäft, das sich dramatisch verändert, weil,
für zunehmend 'indirekt' dafür bezahlt wird (siehe Android). Auch bei
Open Source (und damit sind wir bei Debian) ist es profitabel, einen
Webbrowser mit vorgegebenen Suchmaschinen mitzuliefern.
Selbst Dienstleistungen, wie kostenloses 'mobile-Internet' werden
inzwischen 'indirekt'bezahlt (z.B. Netzclub - überall kostenlos mobil
ins Internet, wenn auch langsam).
Dies ist auf jeden Fall ein richtiger und wichtiger Hinweis!
Wobei eine Community wie Debian hier ja deutlich transparenter ist. Un
Diskussionen bezüglich "Vertrauen der Quellen" haben ja auch positive
Entwicklungen mit sich gebracht. So hat Debian wohl ein Projekt, dass
die Paketerstellung klar definiert, so dass Pakete auf verschiedenen
Systemen gebaut werden können und das Ergebnis muss überall gleich sein.
Oder habe ich da in der Vergangenheit etwas nicht richtig mitbekommen?
Ich muss gestehen, dass ich mich mit diesem Aspekt bisher nicht zu sehr
beschäftigt habe. (Ich habe auch Windows im Einsatz - wenn ich da jetzt
den Debian-Paket-Maintainern misstrauen würde, dann würde ich mich wohl
erst einmal in eine geschlossene Anstalt einweisen müssen :) )
[...]
Open Source basiert auf philosophischen Idealen, wie auch der Kommunismus auf philosophischen Idealen (wenn auch anderen) aufgebaut war. Winzigweich baut mit seinem Verhalten auf den reinen amerikanischen Kapitalismus auf (wie es ihn in Wirklichkeit jetzt nicht mehr gibt). Und ich sehe OpenSource heute auf dem Weg, ein paar wenige Oligarchen richtig reich zu machen (wen? und wann? - ausser Google).
Debian vertritt die Ideale heute aus meiner Sicht (vielleicht neben Fedora) am besten, aber es gibt Ableger, die schon anderes im Sinn haben. Und Android sehe ich unter OpenSource genau am anderen Ende (hat diese Ideale schon von Anfang an den Nagel gehängt, und ist nur noch Trittbrettfahrer).
Und WinzigWeich versucht schon lange seine Methode Geld zu verdienen, den Methoden von Google anzupassen. (Bisher mit mäßigen Erfolg.)
Google lebt von der Vermarktung von Informationen. Wir sehen zunächst die Suchmaschine und die darin dargestellten Informationen, die Google frei von Webservern abrufen kann.
Was wir erst auf den zweiten Blick sehen, sind Ads, die 'ach wie zufällig' gerade solche DInge anpreisen, nach denen man gerade gesucht hat. Aber das reicht natürlich Google nicht an Information.
Google ist in der Lage (wenn GPS im Handy aktiviert ist) oder wenn die Antennen-Daten des Aufenhaltsorts vom Proder gekauft werden, genaue Bewegungsprofile zu erstellen. Wo arbeitest du wann? Wo verbringst du wieviel Zeit beim Shoppen und bei sonstigem Vergnügen.
Jedes Profil eines einzelnen Anwenders (egal ob arm oder reich) bringt gut Geld ein.
Und das ist es, worauf die (legale?) Malware in Winzigweich's Win$$$-Home und die legale Malware in Android, etc. es abgesehen hat.
All diese Daten müssen durch die Netze von Providern transportiert werden, wo ebenfalls gezielt nach ebensolchen Daten einzelner Anwender (die dort mit Namen, Adresse und Bankverbindung bekannt sind) geschleust werden. Diese Daten kombiniert mit einem ausgewerteten Aufenthaltsprofil und mit Such- und Verbraucherverhalten sind das große Geld. Nigerian Scam oder 'du musst von mir den Schlüssel kaufen, wenn du deine von meinem Virus verschlüsselten Daten wieder haben willst' sind ziemlich kleine Ganoven gegenüber dem Big-Business - mit unseren Daten.
Selbst die verschlafensten Rathäuser wollen beim Verkauf personlaisierter Daten mitmachen (wogegen man aber offiziell Widerspruch einlegen darf). Gegen den Datenklau über das Internet gibt es keine funktionierende Widerspruchsmöglichkeit.

MfG
Hugo


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