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Re: Konsole - icedove - no Display



On Sat, Oct 12, 2013 at 05:40:19PM +0200, Kurt Lehr wrote:
> >Das klingt doch eher danach, dass der Xorg Server fehlt, also der
> >Grafikserver.
> >dkgk -l | grep -i xserver
> bringt eine Fehlermeldung:
> dkgk: kommando nicht gefunden

Ist ja auch falsch geschrieben, die Zeile muss korrekt
dpkg -l | grep -i xserver
lauten.
Generell würde ich dir empfehlen, momentan in wirklich jedes deiner
postings irgendwo am Ende hineinzuschreiben, dass du nix siehst und mit
einer Braille-Zeile arbeitest. Das scheinen viele hier nicht
mitzubekommen. Des weiteren empfehle ich dir dringend, dich auf _eine_
Methode zur Paket-Verwaltung zu konzentrieren und nicht ständig
irgendetwas zu machen, was dir hier jemand "vor wirft". Man kann Pakete
in Debian auf unzählige Arten installieren, verwalten und
deinstallieren. dpkg, apt-get, aptitude oder synaptic sind wohl die
gängigsten. dpkg und apt-get sind kommandozeilenbasiert, aptitude
arbeitet mit einer CLI, also einer quasigrafischen Oberfläche im
Terminal, und synaptic arbeitet auf einer grafischen Oberfläche (GUI).
Ich persönlich arbeite mit aptitude und würde dir dieses (oder die noch
einfacheren dpkg und apt-get) auch ans Herz legen: der Text-Output
dürfte wohl am ehesten mit Deiner Braille-Zeile korrespondieren,
jedenfalls sicherlich besser als ein rein grafisches Programm wie
synaptic.
Ebenso würde ich dir empfehlen, dich erst einmal nur aus
Debian-Paketquellen zu bedienen und _keinesfalls_ irgendwelche
tar-Archive unreflektiert mit Hilfes eines dubiosen Scripts zu
installieren. So lange man da nicht genau weiss, was man macht und
nicht gut aufpasst, kann einem sowas irgendwann später sonst ganz
schöne Probleme bereiten, z.B. bei einem Upgrade auf eine höhere
Debian-Version.
Welche Quellen sich da zusätzlich eignen, hat Martin Steigerwald wohl
schon geschrieben. Ebenso wurde hier schon
http://www.debiananwenderhandbuch.de/
genannt, das kann auch ich nur empfehlen. Lies es! Es ist wirklich gut
und hilfreich!

> Daher hätte ich ja auch endlich gern ein funktionierendes
> Mail-Programm unter Debian ;-).

Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, wieso du ausgerechnet
thunderbird nutzt. Ich persönlich finde mutt (textbasiert, CLI wie
aptitude) schneller und einfacher. Allerdings hat man auch einige
Nachteile, die ich allerdings in Kauf nehme: reine HTML-Mails sind
schlecht zu lesen (man benötigt einen installierten Text-Browser wie
lynx, elinks o.ä., aber das hilft nicht immer, weil diese elendigen
HTML-Mails z.B. mit merkwürdigen Schrift-Fonts erstellt wurden),
Mailanhänge bereiten ebenso manchmal Probleme. Dafür ist mutt mit
etwas Eingewöhnung gut, schnell und unkompliziert rein per Tastatur
bedienbar, der ständige Umgriff zur Maus ist nicht notwendig.
Außerdem kann man mutt überall nutzen, wo man eine Kommandozeile
bekommt, also auch sehr einfach und schnell per ssh, weil keine
komplette grafische Oberfläche weitergeleitet werden muss.
Für newsgroups (falls du die überhaupt noch liest) wäre dann z.B. tin
empfehlenswert, das ist ebenso ein CLI-newsreader.

> Ich melde mich ganz normal mit User-Name bzw. root und Paßwort bei
> meinem System an. Also kein Zugriff aus der Ferne.

Nein. Man meldet sich nicht als root mit PW _grafisch_ an. Punkt. Da
gibt es auch keine Diskussion, das muss man einfach nicht. Man kann für
alle notwendigen Arbeiten als root sudo verwenden _oder_ ein
root-Terminal öffnen. Eventuell besteht auch darin dein Problem: es
kann Probleme geben, wenn du dich als root grafisch anmeldest und dann
auf deine User-Mails zugreifen willst.

> gnome läuft ja auch ganz normal, und dort kann ich auch ins Programm.
> Starte ich aber dann mit Control+Alt+F1 eine Text-Konsole, um dort
> zu arbeiten, passierts eben.
> Ich muß
> icedove -p
> starten, um ein neues Profil einrichten zu können, damit ich das aus
> Windows übernehmen kann.

Den Teil musst du mal genauer erklären. Natürlich kannst du thunderbird
_nicht_ auf einer Ctrl-Alt-F1-Konsole starten, denn thunderbird ist
eine grafische Software - thunderbird erfordert eine XServer und einen
Window-Manager, also Xserver, Unity, Wayland oder wie das neumodische
Zeugs heisst und dazu dann Xfce, KDE oder Gnome. Ohne das ist er nicht
funktionsfähig.
Übrigens halte ich es für eher umständlich und zeitaufwendig, immer per
Ctrl-Alt-F1 in eine Textkonsole zu wechseln. Öffne dir lieber ein
Terminal in Gnome, dann kannst du viel einfacher und schneller zwischen
diesem Terminal und einer anderen grafischen Software per Alt-Tab
wechseln.
...
Ah, jetzt sehe ich auch das Problem:
Du kannst eine grafische Software wie Iceweasel (Firefox) oder Icedove
(Thunderbird) nur dann aus einer Textkonsole starten (also mit dem
Befehl icedove - p beispielsweise), wenn es sich um ein *grafisches*
Terminal unter Gnome handelt. Ein tty1 Terminal, welches du via
Ctrl-Alt-F1 erreichst, ist _rein texbasiert_ und *nicht* in der Lage,
den Start einer grafischen Software in Gnome zu veranlassen. Also lass'
den Wechsel auf tty1 in Zukunft bleiben und arbeite mit einem
gnome-terminal. Dafür muss das Paket gnome-terminal installiert sein,
was aber eigentlich der Fall sein sollte, weil es zu gnome-core gehört
und somit standardmäßig installiert wird.
Zusammengefasst: gewöhne dir Ctrl-Alt-F1 für tty1 ganz schnell wieder
ab und stattdessen an, gnome-terminal zu verwenden, oder verzichte
_komplett_ auf die grafische Oberfläche mit Gnome.


ciao, Dirk


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