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Re: Verständnissfrage



Na dann isses ja fast so schlimm wie ich dachte :)

Zu allererst, gewöhne Dir mal TOFU (http://de.wikipedia.org/wiki/TOFU)
ab. Benutze Inline-Quoting wenns geht. Wenn Du dann noch auf HTML-Mails
verzichtest, bin zumindest ich (und nen paar andere verbohrte
Plain-Text-Junkies) auch glücklicher. Kurz gesagt, halte Dich an die
hier (und anderswo) übliche "Netiquette",
http://www.netplanet.org/netiquette/maillist.shtml mal als grobe
Richtscnur. Auch wenn man hier generell relativ tolerant is, so wird
ein Einhalten der örtlichen Gepflogenheiten wohlwollend honoriert.
Darüber gibts auch nix zu diskutieren, halte Dich dran oder lass' es.

Am Thu, 3 Oct 2013 14:41:42 +0100 (BST)
schrieb Siam Modi <siammodi@yahoo.de>:

> Hi Michael, natürlich kann ich dir die Frage gerne beantworten.
> Vielleicht sagt dir der Z-80A noch etwas mit 4 Mhz. Damals (ich war
> 12) hab ich angefangen mit Assembler herumprobiert (das
> technisch/mathematisches Verständnis war 
> 
> zu dem Zeitpunkt noch nicht ausgereift) - es aber dann wegen den
> Mädels, ganz schnell wieder verworfen.

Autsch! Dann mal generell, moderne Rechner-Architekturen und Systeme
sind so unglaublich komplexer wie damaliges. Und so nebenbei, auch wenn
Assembler schön schlank und schnell is, programmiert heutzutage kaum
noch einer in Assembler. Wenn dann nur kleine Teile eines
größeren Softwareprojektes. Hauptsächlich weil Assembler schlecht bis
gar nicht portierbar ist. Is auch ned so wild, moderne Rechner sind um
Potenzen Leistungsfähiger, so daß wenn man zumindest guten C-Code
schreibt der Overhead kaum auffällt. Und Portierbarkeit is doch recht
wichtig in unserem Bereich (generell die FLOSS-Welt). Weil wenn Linux
generell ned von fast Anfang an auf Portierbarkeit ausgelegt gewesen
wäre, gäbe es heute vermutlich weder Android noch OpenWRT oder generell
den aktuellen Technologiestand. Linux is heute quasi überall. Egal ob
im MIPS-basierten Plasterouter zuhause, im Entertainment-, Navigations-
und Steuersystem eines Autos, im modernen Kühlschrank, ARM-basierten
Smartphones, diversen embedded PPC-Geräten in diversen
industriellen Automations und Steuersystemen, TV- und heimischen
VDR-Geräten, ... ja eigentlich überall bis auf den heimischen
Desktop. :-)

Aber nun, dennoch kann man natürlich auch heute noch in Assembler
programmieren wenn man mag.

> Ich habe durchaus das Verständnis wie ein heutiger Computer
> funktioniert, allerdings fehlt mir das Grundverständnis, wie der
> Computer aus den 4 Grundrechenarten, die er eigentlich nur beherrscht
> (man möge mir verzeihen, daß ich keine höhere Mathematik verstehe -
> habe nur eine Mittlere Reife (Wirtschaftsschule)), zu dem geworden
> ist was er heute ist.

Und da bist Du hier generell falsch. Diese Mailingliste is von Debian
Nutzern, für Debian Nutzern, für den Betrieb von Debian-Systemen. Keine
generelle Computer-Technologie Mailingliste oder Programmiererhafen.


> Da ich sehr lange auf dem Windows Train mitgefahren bin, und dort auf
> dem Desktop eher sclecht als recht programmiert habe (andere würden
> eher sagen gescriptet) (Adobe Flash) und ich eben in diesem Bereich
> mich weiterbilden möchte, bin ich natürlich auf einen 
> 
> Server angewiesen. 

Ich würde das nicht Skripten, sondern Webgedöns nennen...


> Meine Kenntnisse sind eher im Actionscript 2.0 + 3.0 angesiedelt, mit
> ein bischen php und html. 

Jupps, Webgedöns...


> Gerade im Multimedialen Bereich, benötige ich einen root-server um
> dort den CRTMP Server laufen zu lassen. 

Webgedöns...

> Dieser läuft mittlerweile ganz gut, inkl. Plesk - weils für mich
> einfacher ist. 

Schön, bei Debian helfen wir Dir gerne, bei Plesk nicht.


> Aber, ich möchte das auch lernen, was ich über diverse 3rd Party
> Tools erledigen lasse.

Super, dann schmeiß als erstes mal Plesk weg und lerne wie der Kram
ohne den Schmuh funktioniert.

> Allerdings ist ein Debian Server, aufgrund seiner Stabilität - nicht
> ein System, daß man ständig neu aufsetzen muß und hier fehlt mir
> einfach die Übung. Ich arbeite nicht täglich damit, aber ich möchte
> verstehen was da passiert.

Dann empfehle ich Dir mal http://www.oreilly.de/open-books/index.html
und natürlich http://debiananwenderhandbuch.de/ anzugucken. Kost' nix
und mit Sicherheit kannst Du mit den Werken einige grundlegende Fragen
klären.

> Ich habe mir das auch als langfristiges Ziel gesetzt, das ganze zu
> verstehen. 

Gut so. Behandle das alles am besten als separate Baustellen, die zwar
an einigen Stellen ne Verbindung haben, aber dennoch einzeln behandelt
werden können. Je nachdem was bei Dir Prioritäten hat, ändert sich für
natürlich die jeweilige Reihenfolge der Dinge die Du lernen solltest.
Einzig und allein die Grundlagen Deines verwendeten Betriebssystems,
sollten ganz am Anfang von einfach allem stehen. Das heißt, nur um mal
nen paar Stichworte in den Raum zu werfen die Du ergoogeln oder
wikipediaen kannst: FHS (Filesystem Hirarchy Standard, LSB (Linux
Standard Base), Bash (Unix Shell), generell "Grundlagen der Linux
Komandozeile" oder "Grundlagen der Linux Bash" mal in google
eingetippert, da gibts einiges brauchbares.

Auch wenn das hier eigentlich nur um Debian geht, sofern Du es ned
übertreibst und erwartest das wir Dir die ganzen grundlegenden
unixioiden Konzepte erklären, kannst Du durchaus hier und da mal ne
Frage stellen. Aber bitte, keine Romane schreiben (siehe Netiquette).

> Ich erwarte nicht, daß hier irgendjemand Code-Snipplets oder Skripts
> erarbeitet. Das ist garnicht meine Ambition. 

Super. :)


> Es ist für mich halt nicht einfach von einer 8-Bit CPU mit 255
> befehlen (die alle dokumentiert sind) auf heutige 64Bit Varianten
> (ich weiß die laufen in einer emulierten Umgebung) umzudenken. Mit
> Assembler anfangen, mag sehr sinnig sein,

Ob das wirklich sinnig is, wage ich mal arg zu bezweifeln.


> dennoch muß ich erst mal
> das Grundprinzp der ATs verstehen. Ich meine nicht damit, daß welches
> Kabel zu welcher Festplatte gehört, und wo der Lüfter drauf muß. Habe
> bereits mehr als 100 PCs zusammengebaut in den Jahren, also daran
> liegts nicht.

Grundlagen fangen nicht beim Gerät an was Du nutzt und erforschen
willst, sondern bei dem Benutzerinterface dessen. Weil das is nunmal
der "Werkzeugkasten" mit dem Du dann im und am System auf Reisen gehst.
Oder willst Du nen eigenes Betriebssystem programmieren? Aber selbst
dann macht es Sinn sich erstmal andere Betriebssysteme anzugucken und
eben zu lernen damit umzugehen.

> Wenn mir jemand weiß, wie ich am besten das "Linux" von der
> Architektur ausleuchten kann, wäre mir schon geholfen. 

Siehe oben, umgedreht wird nen Schuh draus. Und wenns dann wirklich ans
eingemachte (von Dir beschriebene) geht, bist Du hier eh falsch.


> Hinweise wie - ich erwähne das jetzt als Analogie - der
> Bildschirminhalt liegt im Speicherbereich &C000- &F000, das
> Betriebssystem liegt innerhalb der ersten 4k des Speicherbereichs
> etc. Der Bild- schirmaufbau ist interlaced - und hat von links nach
> rechts, genau 50ms um den CRTC zu programmieren (wobei der CRTC immer
> noch ein Buch mit sieben Siegeln ist). Das wären Dinge, die ich
> verstehen kann.

Cool, die Masse von uns aber nicht. ;)


> Dazu wüßte ich gerne mehr, allerdings finde ich gerade in Büchern wie
> "BIOS" basic Plus von Rainer Koffmane, nur hinweise, wie ich das
> System übertakten kann, was aber garnicht mein interesse ist, oder
> wie man die Voltage der CPU ändert.

Tjoar... falsche Baustelle, aber vielleicht kann Dir da jemand anderes
zumindest die korrekte Richtung weisen.

> Es ist nicht so, daß ich ganz unwissend bin - nur fehlen mir ein paar
> Teile in meinem Gesamtpuzzle

Wie groß die fehlenden Puzzleteile auch sein mögen, die müssen erstmal
gefüllt werden. Um zumindest das Verständnis für das verwendete System
zu vertiefen, habe ich Dir ja oben einige Ansatzpunkte genannt.

Grüße
Michael


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