Dieter Schultheis schrieb: > Jan Kappler wrote: >> Nun, ich hatte ursprünglich bei 1&1 auch 12 Monate >> Mindestvertragslaufzeit, ebenso z.B. bei meinem Kabelanbieter. Ärgerlich >> ist, wenn durch die Hintertür über AGB-Änderung die Kündigungsfrist >> verändert wird und man nur zum Ende des Jahres kündigen darf anstatt >> zuvor innerhalb von 2 oder 3 Monaten. Verpasst man den Termin, ist man >> für ein weiteres Jahr gebunden. Das ist inakzeptabel! >> > > Die Änderung vom Mvlz / autom. Vertragsverlängerung und Kü-Frist geht > rechtlich nur, wenn du selbst eine Vertragsänderung beauftragt hast > oder einer vom Anbieter vorgeschlagenen Vertragsänderung zugestimmt hast. > > Ob du diese Zustimmung aktiv leisten musst oder du nach einer > Ankündigung vom Anbieter einfach nur eine Widerrufsfrist verstreichen > lassen musst, weiß ich jetzt aber nicht genau. > > Manchmal wollen die Anbieter alte Vertragsformen / Tarife loswerden > und verschicken dann eine Kündigung mit Angebot zur Vertragsänderung > auf eine aktuelle Variante mit anderen Vertragsbedingungen wie z.B. > einer längeren Mvlz. Also kurze Erklärung der Story: Ich hatte früher einen Modem-Tarif bei 1&1 (1&1 Internet Profi.Premium oder so ähnlich) mit bis zu drei Domains inklusive und weiteren Leistungen. Flatrate gab es natürlich keine von 1&1, da hatte ich früher eine von NGI. Weil ich 5 Jahre gependelt bin und unter der Woche DSL hatte, hab ich das zu Hause nicht geändert. Nach meinem Umzug habe ich den neuen Telefonanschluss beantragt (war damals noch separat Telekom, da gab es auch keine Probleme) und bei 1&1 meinen Vertrag auf DSL umstellen lassen. Erstes Ärgernis: Die Beschreibung der Leistungen war eine Katastrophe und ich habe zu spät bemerkt, das im einfachen DSL-Tarif nur eine Domain inklusive ist sowie PHP nicht unterstützt wird (wurde explizit so nicht erwähnt). Eine Homepage (PHP-basiert) funktionierte nicht mehr. Ein Upgrade des Vertrages sei nicht möglich (ich hätte auch gern zusätzlich für PHP etc. bezahlt), sagte man mir (ziemlich pampig). Das entsprechende "Profi"-Paket mit PHP-Unterstützung war eher für Firmen gedacht und für mich völlig überdimensioniert und erheblich teurer. Die Umstellung war ein Krampf und der Support von 1&1 für die Tonne. Per Telefon konnte ich das vergessen, erst schriftlich hat es funktioniert. Zweites Ärgernis: Ich musste angeben, welche ich als Inklusiv-Domain nehmen will, jede weitere kostete zusätzlich. Damit ich die neuere Domain von beiden wieder kündigen kann (um Kosten zu sparen, die war auch nicht mehr notwendig), habe ich diese als zusätzliche angegeben. Zuerst hat man die falsche Domain übernommen, was sehr ärgerlich war: Die Inklusiv-Domain bekommt man nur einmal kostenlos und wenn ich (die falsche Domain) gekündigt hätte, wäre der Vorteil dahin gewesen. 1&1 behauptete, ich hätte die neuere Domain als Inklusiv-Domain angegeben und man könnte das nicht mehr ändern. Erst als ich sehr verärgert reagiert habe, hat 1&1 eingelenkt. Soweit ging es erstmal. Ich hatte 12 Monate Mindestvertragslaufzeit und konnte innerhalb von 2 Monaten jederzeit kündigen (nach Ablauf der Mvlz). Mit der Leistung war ich ganz zufrieden. Irgendwann wurde der Anschluss von 1&1 übernommen und es kam VoIP dazu, Telefon war normal analog. Nun wollte ich kündigen, die Mvlz war längst vorbei, weil ich umsteigen wollte. Zuerst auf meinen Kabelanbieter (der ist aber nicht aus der Suppe gekommen), dann bin ich auf Alice aufmerksam geworden. Kündigen bei 1&1? Aber nicht doch so einfach! Irgendwann hatte 1&1 seine AGB geändert, die Mvlz auf 24 Monate hoch gesetzt, kündigen kann man nur noch paar Wochen vor Ablauf des Jahres, ansonsten Verlängerung um 12 Monate. So stand es auf einmal in den aktuellen AGB drin. Dumm nur, das ich nie eine Mail mit einer Benachrichtigung erhalten habe (dann hätte ich widersprechen können)! Ich wollte auf meinen alten Konditionen und damit der Kündigung bestehen, habe denen zum Vergleich die alten AGB geschickt, hatte aber doppelt Pech: Ich müsste beweisen, das ich diese Nachricht NICHT ERHALTEN habe! Außerdem: DSL und Internet (Flatrate) sind ein Vertrag mit zwei separaten AGB (für beide Bestandteile) und ich hatte nur für eines davon die alten AGB auf Papier. Wie sollte ich denen beweisen, das ich im Recht bin? Im Internet fand sich nur noch die neue Version der AGB. Ich hätte vermutlich klagen müssen. Ohne Rechtsschutz - nie. Ich kenne mehrere Leute mit ähnlichen Fällen (aber Telekom bzw. T-Online), die im Recht sind, aber weder Geld noch Ausdauer aufbringen können für einen jahrelangen Rechtsstreit. Fazit: Ich habe resigniert und über ein weiteres halbes Jahr 1&1 deutlich mehr Geld als nötig in den Rachen geworfen. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich 8 Jahre oder so Kunde bei denen. Die Behandlung war mehr als mies und 1&1 hat es bei mir - Entschuldigung - verschissen bis zum Ende! Von mir sehen die nie wieder einen Cent als Kunde. Natürlich haben andere Anbieter ähnliche Methoden, ich denke da nur an Berichte über Vodafone. Ein Kumpel, der früher für AOL Support geleistet hat, hat ebenfalls haarsträubende Dinge erzählt. Weil die Preise "Geiz ist geil" angepasst sind, ist der Support entsprechend miserabel und die Firmen nutzen Methoden, die ich verurteile, um an Kunden zu kommen oder sie so lange als möglich im Vertrag zu halten. Das Märchen von der besonders guten Behandlung eines langjährigen "Stammkunden" kann man getrost vergessen. Vielleicht gilt das noch beim Tante-Emma-Laden um die Ecke (wenn er noch existiert). Sofern ich nun die gleiche Leistung - nicht besser oder schlechter - mit kürzerer Laufzeit oder besserer Möglichkeit zur Kündigung bekomme, greife ich darauf zurück. Warum sollte ich Firmen mehr Geld in den Rachen werfen als nötig, wenn sie mich letztlich nur als letzten Dreck behandeln? Da kann ich auch Alice nutzen, da könnte man wenigstens zeitnah wieder kündigen, wenn die Leistung zu mies ist. Ich lasse mich auf keinen langfristigen Vertrag mehr ein, denn bessere Leistung und Behandlung wird damit nicht garantiert. Entschuldigt die etwas längeren (OT-)Ausführungen! Mit freundlichem Gruß Jan Kappler
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