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[OT] Re: leere Kopie eines Plattendevices anlegen?



Am 20.11.2011 23:18, schrieb Magnus Wagner:
Am Sonntag, 20. November 2011, 17:31:57 schrieb Michael Schmitt:
Ich habe mich mal in diversen Gehörlosen-Blogs, Newsseiten und auch
(liegt nen bissl zurück) diverse Dokus über das Leben von Gehörlosen
angesehen. Noch NIE kam dabei rum, Gehörlose hätten u.U. mehr Probleme
mit schriftlicher Kommunikation als Hörende. Es wird eher das absolute
Gegenteil behauptet, alleine schon weil schriftliche
Kommunikationsmöglichkeiten oftmals die einzige Chance sind sich als
Gehörloser zu unterhalten.
sorry, keine Ahnung was du da gesehen, gehör oder gelesen hast,aber das könne
keine vernünftigen Quellen gewesen sein.
Deutsche Lautsprache ist für Menschen die DGS als Muttersprache gelernt haben
schlicht und einfach eine Fremdsprache.

Wer redet hier von Lautsprache? Eigentlich kommunizieren wir hier über schriftliche Textnachrichten.

Genau in dem Kontext wird gerne das Internet
an sich (eben wegen der vornehmlich auf Text basierenden Kommunikation)
als Heilsbringer für Gehörlose gesehen.
Das ist Quatsch.
www.zhw.uni-hamburg.de/pdfs/Barrierefrei.pdf (Seite 2-3)

„Gehörlose Menschen können mit Audio- und Videodateien im Internet wenig
anfangen. Diese Dateien sollten durch Text ergänzt werden (Summary oder voll- ständiges Transskript).“ Seite 2 in der Mitte. Aber nun, im weiteren Verlauf wird auch auf das für Gehörlose schwierigere Erlernen der Textsprache angesprochen... ok, macht Sinn, ich mag da durchaus ein *wenig* zurückrudern. Es mag für von Geburt an Gehörlose schwieriger sein. Vornehmlich aber wohl nicht aus Prinzip, sondern "falscher" Förderung. Ja klar fehlt bei falscher Förderung ein "Rückkanal", aber wie dem auch sei, das kann man durchaus ausgleichen. Als Erwachsener sehe ich da keine Möglichkeit als Gehörloser drumrumzukommen. Die Motivation is ja nun auch nicht gerade gering, das Wissen der Welt ist verschriftlicht. Auf Hollywood kann man verzichten, auf diverse Bücher, Lexika, Belletristik und Fachliteratur aber nicht. Jedenfalls denke ich ist das Erlernen der Schriftsprache *essentiell* wichtig!

Das Behindertengleichstellungsgesetz, die Barrierefreie Informationstechnik-
Verordnung 2 usw schreiben nicht umsonst die Verwendung von Videos für
Gehörlose Menschen vor um Webseiten barrierefrei zu gestalten.
Da kommt dann sowas bei raus wie z.B. hier:
http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_dgs.php
http://www.wald2011.de/service/dgs/

Die Forderung nach "Vergebärdlichung" sehe ich sehr kritisch. Die Masse von allem ist nunmal schriftlich verfasst. Wenn die einzige Lösung für Gehörlose nun das vergebärden von Content is, na dann gute Nacht. Dann habe ich kein Mitgefühl mehr, sondern nur noch ausgewachsenes Mitleid.

Kurz, Sprache ist für jeden
gleich schwer oder leicht (je nach individueller Hörstatus-unabhängiger
Prägung), aber gerade Gehörlose haben alleine wegen der in weite Teilen
benötigten Konzentration auf schriftliche Kommunikation eher ein
besseres Textverständnis wie Hörende.
Das ist Unfug. Sprache ist keineswegs für jeden Menschen gleich leicht oder
schwer.

Wie oben schon gesagt, ich ruder mal ein wenig zurück. Ok, für mich war deutsche Schriftsprache generell nen Klacks, richtig geschwitzt habe ich erst bei Mathematik. Nun, dann isses halt kein Klacks für von Geburt an Gehörlose die Schriftsprache zu erlernen. Aber siehst Du einen anderen Weg als dennoch den Mist zu lernen? Ich habe mich jetzt grad mal knapp ne Stunde in diversen Threads bei diversen Gehörlosen-Seiten eingelesen, die eben genau das Problem des erlernens der (deutschen) Schriftsprache hatten. Die Meinungen der einzelnen (von Geburt an) Gehörlosen ging da weit auseinander. Unterm Strich kann man wohl sagen, die optimale Förderung ist schlicht oft nicht gegeben. In der Masse fehlt wohl auch gerne die Motivation in jungen Jahren das zu erlernen (was ich jetzt nicht ganz nachvollziehen kann, aber scheint so zu sein). Wie dem auch sei, ihm (cv.schmitt@googlemail.com) nehme ich die ganze Story nicht ab. Wenn er wie er behauptet so enorme Schwierigkeiten mit der schriftlichen Sprache hat, sollte er sich wie ihm schon selbst an den Kopf geklatscht worden, einfach mal nen bissl zurückhalten. Seine Einwürfe zeugen auch generell nicht wirklich von fehlendem Sprachverständnis, sondern zumindest komischem Selbstbild.

"Besseres Textverständnis"? In welcher Sprache?

Ich glaube wir habens hier grad von Deutsch...

Aber meine Überzeugung, die hinter der Aussage steckte, war da wohl zumindest als pauschale Aussage etwas übertrieben bis falsch. Bei allem was ich fand gabs kein besseres Textverständnis, sondern höchstens gleich gutes Textverständnis... ich bin schockiert!

Grüße
Michael


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