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Re: Fileserver



Da du alle technischen Fragen bereits selbst beantwortet hast, werd' ich
dir mal eben die Beichte abnehmen.

Also RAID-10 ist performant und Ausfallsicher. Eine gute Kombination.

Egal ob statisch oder verteilt - ein Dateisystem speichert irgendwo die
Daten auf physikalischen Medien ab. Entweder weisen die Festplatten eine
Störung auf oder die Daten werden fehlerhaft im Dateisystem gespeichert.
Ein verteiltes Dateisystem schützt also nicht vor fehlerhaften
Dateisystemeinträgen. Mit dem "Journaling-Filesystem" lassen sich Fehler
nicht verhindern, sondern nur zurückverfolgen und der "alte Bestand"
schützen, denn wenn ein Filesystem inkonsistent wird, weigern sich die
festplatten nach meiner erfahrung weitere Daten aufzuzeichnen und
quittieren den dienst. Nach dem Neustart mit dateisystemrekonstruktion
hat man in der regel seine daten wieder voll zur verfügung nur die
"letzten Kandidaten" eben nicht mehr.
Journalisierende Dateisysteme verhindern kein Datenverlust, sondern
rekonstruieren den alten Bestand vor dem Fehlerfall.

LVM ist nur um die Administration zu vereinfachen, ob dateisysteme
dadurch "sicherer" werden wage ich mal ganz stark zu bezweifeln.
Je mehr sich ein einziges Verzeichnis über mehrere Computer verteilt
umso weniger behält man die übersicht und bedeutet das ein "sauberer
Rückbau" unmöglich wird und die Administration erschwert.

Blödes Beispiel:
Ein Unternehmen hat 5 Serverräume. In jedem Serverraum hat jeder ein DFS
und überall liegen Teilstrukturen von anderen Servern rum. Schon kann
man keinen Server mehr mal zu einer planmäßigen Wartung rebooten, weil
keiner weiß welcher Krempel von wem irgendwo rumliegt.
Das heisst, DFS schränkt den Handlungsspielraum drastisch ein.

Ich würde allerdings nie auf Hardware-RAID verzichten, selbst wenn es
langsamer ist Soft-RAID.
Heutigen CPU's wie z.B. Intel AMD usw. sind so schlecht, das ich einem
Betriebssystem nicht die Datenverwaltung machen lassen würde.
Computerprozessoren und Software-Betriebssysteme sind heutzutage sehr
fehleranfällig, dass eine Software-Verwaltung des Speichersystems ein
Rückschritt ist.

siehe hier:
http://www.menuetos.net/

genauer:
The design goal, since the first release in year 2000, has been to
remove the extra layers between different parts of an OS, which normally
complicate programming and create bugs.

also:
Je komplexer CPUs und Betriebssysteme werden umso unmöglicher ist es
fehler zu analysieren und zu beseitigen.
Microsoft macht sich um fehlerbeseitigung gar keine Mühe mehr, schleppen
lieber "alte Bugs" von WindowsNT4.0 bis zu Windows Vista mit und auch
bei Windows 7 und alles was noch danach kommt wird das nicht anders
sein, weil die BUGS so tief im System stecken, dass man alles neu
programmieren müsste. Windows ist gewissermaßen ein irreparables
Software-Produkt.

Selbst wenn der Linux-Kernel fehlerfrei arbeitet, so kann man das von
Intels oder AMDs CPU nicht erwarten. Auch da schlummern bestimmt einige
böse überraschungen im Design. Warum sonst sollten die jungs von der
NASA auf alte 33Mhz PowerPC prozessoren pochen?

Ganz einfach ... im Weltraum wird die Luft sehr dünn und wenn dann mal
ein Computer falsch rechnet sind mal schnell mehrere Milliarden Dollar
futsch und teilweise 10-20 Jahre Forschungsarbeit vor die Wand gefahren.

Als Sysadmin kannste kaum mehr machen als, die Hardware in Betrieb
nehmen; schön kühlen - den "überdrehten Intel-Schrott" und auf den
nächsten GAU warten.

mfg Francis




Am Sonntag, den 06.02.2011, 19:57 +0100 schrieb Klemens Kittan:
> Hallo,
> 
> ich habe fast alle Server mit Debian lenny installiert, auch den
> Fileserver. Meiner Ansicht nach funktioniert auch alles einwandfrei. Die
> letzten Tage habe ich bemerkt, das das Backup nicht richtig gelaufen
> ist. Meine Nachforschungen ergaben, das das Filesystem korrupt war. Nach
> einem Dateisystemcheck läuft auch alles wieder, allerdings habe ich ein
> paar Files verloren. 
> 
> Ich wollte von Euch wissen wir ihr Fileserver aufbaut. Macht es Sinn
> parallele oder verteilte Filesysteme einzusetzen? Es lag ja eindeutig am
> Filesystem. Wir verwenden ext3 als Filesystem. Gibt es eine Präferenz zu
> einem andern Filesystem bei euch?
> 
> Unser Aufbau sieht so aus:
> - iSCSI Storage 10 HDD's in RAID10 + Hot Spare
> - Server ist über mehrere Pfade angebunden
> - multipath macht daraus ein Device
> - LVM 
> - Filesystem ist ext3
> - Betriebssystem Debian lenny 
> 
> Gruß,
> Klemens
> 


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