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Re: Partition nachträglich vergrößern (/usr)



Am Dienstag 23 März 2010 schrieb David Raab:
> On 03/22/2010 07:47 PM, Martin Steigerwald wrote:
> > XFS läßt sich jedoch derzeit *nicht* verkleinern, zumindest ohne
> > Backup und Wiederherstellen.
> 
> Ja, das hatte ich auch weiter oben erwähnt gehabt. ;)

Sorry, wenn Du es erwähntest, hab ich es übersehen.

> Ansonsten gab es auch mal ein Statement das XFS wohl nie ein
> verkleinern unterstützen wird. Halte ich aber auch nicht für all zu
> schlimm.

Es gab mal einen Versuch, so etwas zu schreiben und erste Patches. Ist 
aber schon eine geraume Weile her und seitdem ist halt nicht mehr viel 
passiert, zumindest hab ich davon nix keine Neuigkeiten mehr gesehen.

> > Ob sich XFS einsetzen würde, hängst stark vom Workload ab. Für
> > Desktop- Systeme empfehle ich mittlerweile Ext4, da dies zumindest
> > auf meinen Notebooks in typischen Workloads wie apt-get upgrade,
> > tar.gz-Archive auspacken, Mails löschen etc. subjektiv beobachtet
> > *deutlich* schneller arbeitet. Bei Ext4 unter Lenny sind jedoch ein
> > paar Dinge zu beachten (mindestens Backport-Kernel >=2.6.30,
> > rootfstype=ext4 falls / auf Ext4).
> 
> Ich persönlich halte von ext4 noch nicht all zu viel. Es ist immer noch
> relativ neu und muss sich erstmal bewähren das es Dateien überhaupt
> sicher abspeichert. XFS hat hier den Vorteil das es schon seit dem
> 2.4er Kernel gab und seit 2.6 offiziel dabei ist. Es ist mitlerweile
> sehr ausgereift und auch seine Features funktionieren.

Meine Meinung: Ext4 ist rock solid. Ich habe es seit Monaten im Einsatz 
auf meinem Laptop und seit 1-2 Monaten auch auf meiner Workstation  und 
nicht ein Problem mit Datenverlust. Mit einer Ausnahme: Ein Verkleinern 
ging mal schief, doch da hab ich auch die e2fsprogs aus Lenny verwendet. 
Vielleicht war da noch ein Bug. Meine Empfehlung ist so oder so: Vorm 
Verkleinern eine Sicherheitskopie machen. Online vergrößert hab ich schon 
mehrere Ext4-Dateisysteme.

> Mitlerweile kann man es in jeder Distribution nutzen und an Support mag
> es da nicht mangeln. Ich nutze XFS auch schon/noch in Debian Lenny,
> ext4 würde ich da noch nicht nutzen.

Das handhabe ich bei einem Kunden gerade genauso. Ist aber auch einfach 
das, Don't fix it if it ain't broken Prinzip. XFS läuft beim Kunden und es 
gibt derzeit wenig Gründe, daran etwas zu ändern. Es ist noch nicht mal 
klar, ob Ext4 bei den teilweise stark MySQL-lastigen Workloads 
(Replikationen im großen Stil) überhaupt was bringen würde. Ext3 war da 
*deutlich* langsamer, das kam raus, als der Kunde versehentlich mal Ext3 
einsetzte. So langsam, dass die stündlich angesetzten Replikationen zu 
lange, also länger als eine Stunde, brauchten.

> Aber ob nun ext4 oder XFS mag wohl schon mehr eine persönliche
> entscheidung sein. Hauptsache eins von beiden und beide sollten besser
> als ext3 sein. Aber wenn ext4 dann würde ich es nicht mit Lenny nutzen
> sondern noch auf Squeeze warten.
> 
> Apropro Squeeze, wenn Debian/KFreeBSD drausen ist wird sicherlich ZFS
> nochmal interessant werden. ;)

Mich interessiert da eher BTRFS. Ich denke, wenn ich meinen 2.6.33.1 für 
mein Amarok-ThinkPad-T23 fertig hab, migriere ich /home von XFS auf BTRFS. 
Die Musik ist redundant vorhanden und es gibt Backups ;).

> > Für große Systeme mit vielen CPUs, RAID mit vielen Festplatten, evtl.
> > auch MySQL/Datenbank-Workloads mag XFS noch besser geeignet sein.
> > Interessant wirds natürlich mit zukünftigen Kernel, da gerade in
> > 2.6.34 erste Vorarbeiten für eine deutliche Beschleunigung von
> > Metadaten-Operationen einfließen.
> 
> Davon werden wir wohl in Debian Squeeze nichts mehr mitbekommen, laut
> letztem Stand setzt Squeeze ja auf 2.6.32 auf, und dann muss man wohl
> erstmal 2-3 jahre damit leben, auser man kompiliert natürlich den
> Kernel selber.

Ja, ich finds aber trotzdem interessant. Und Norbert Tretowski macht 
bestimmt auch wieder Backport-Kernel. So gibts ja für Lenny derzeit auch 
einen 2.6.32er-Kernel. So setze ich ja auch Ext4 auf einem SoftRAID 1 auf 
meiner Workstation auf der Arbeit ein.

Ciao,
-- 
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
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