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Re: Partition nachträglich vergrößern (/usr)



On 03/21/2010 10:43 PM, Roland Schmid wrote:
> Hallo,
> 
> eine Frage.
> Mein squeeze meldet mir, dass meine Partition /usr fast voll ist.
> Meine Idee ist nun die /usr Partition nachträglich zu vergrößern mit 
> der live cd von gparted.
> Ich müsste ja, um mehr platz für die /usr zu erhalten eine andere Partition kleiner machen.

Lediglich irgendeine Partition kleiner machen reicht nicht aus. Wenn du
kein LVM oder ähnliches (ZFS, BTRFS, ...) nutzt sondern normal
Partitioniert hast dann ist der Speicher deiner Festplatte Linear
eingeteilt. Bedeutet bildlich gesprochen das z.B. der Bereich deiner
Festplatte von 0-10GB / ist, 10-14GB ist swap etc. eben so wie du
eingeteilt hast. Wenn du nun hierbei irgendwo eine Partition kleiner
machst bringt das deinem / (oder /usr) am anfang nichts, da die
Partition den freien Festplattenplatz nicht nutzen kann.

Partition müssen hier immer in einem Stück vorhanden sein. Bedeutet also
das du minimum eine Partitionen immer erst verschieben must so das der
freie Platz am ende deiner /usr Partition ist, damit du diese Partition
ersteinmal vergrößern kannst. Daher ums verschieben wirst du so oder so
nicht drum vorbei kommen.

Das verschieben an sich ist aber schon riskant, fällt während des
verschiebens dein PC aus. zum Beispiel durch Stromausfall oder
ausversehen reset Knopf am PC betätigt dann wirst du wohl eine defekte
Partition haben mit einem zerstörten Dateisystem.

Und Dateisystem ist auch der nächste Punkt den du beachten musst, du
kannst nicht einfach eine Partition kleiner machen, damit zerstörst du
das Dateisystem oder eben Daten auf dem Dateisystem, bevor du also eine
Partition kleiner machst musst du erstmal das Dateisystem vorher
schrumpfen. Das hängt dann auch davon ab welches du nutzt. ext3 kannst
du beispielsweise verkleinern, XFS aber zum Beispiel nicht.

Es kann hier aber durchaus sein das gparted das schon vernünftig selber
macht. Ich habe auch schonmal eine ext3 Partition mit herkömlichen
Mitteln verkleinert, muss aber dazu sagen das man wirklich aufpassen
muss, und bei einem Fehler sich schnell alles zerstören kann.

> Ist der Gedankengang so richtig oder übersehe ich etwas?
> Will natürlich einen Datenverlust vermeiden.

Wenn du also keine Daten verlieren möchtest würde ich dir raten
defenitiv auf ein backup zurück zu greifen. Evtl. würde ich dir auch
raten eine neue Festplatte zu kaufen so das du deine Daten auf die neue
Festplatte übertragen kannst.


Ansonsten würde ich dir auch anraten dich in Zukunft mal mit LVM
auseinander zu setzen, da dies bequemer ist. Lenny bietet dir auch schon
beim Installer an LVM aufzusetzen womit das recht simpel ist.

LVM ist in der hinsicht bequemer weil du Partitionen/Festplatten zu
einer Volume Group hinzufügen kannst, und auf dieser Volume Group
erzeugst du dann Logische Volumes (Partitionen). Du hast hier dann aber
die möglichkeit jedes Logische Volume nachträglich zu vergrößern. Dabei
muss der Speicher auch nicht auf einer Festplatte liegen sondern kann
sich über mehrere Festplatten verteilen. LVM abstrahiert das ganze dann.

Beim umgang mit LVM muss man nur beachten das du nicht den kompletten
Speicherplatz der Volume Group sofort verteilst sondern deinen
Partitionen nur so viel Speicher gibst wie nötig, das vergößern von
Partition ist insgesamt weniger kritisch wie das verkleinern, und du
kannst das sogar Online machen, daher im laufenden betrieb und während
das Dateisystem gemountet ist (geht bei ext3 und XFS wobei es bei XFS
ausschließlich Online geht).

Nebenbei würde ich auch eher XFS als ext3 bei der Verwendung empfehlen.
Da du XFS auch defragmentieren kannst und ext3 einige limitierungen hat.
Zum Beispiel wird beim anlegen einer ext3 Partition die maximale anzahl
der inodes festgelegt (was sogesehen bedeutet wieviele dateien du
maximal haben darfst) die wiederrum von der größe der partition abhängt.
Startest du also mit einer kleinen Partition und vergrößerst die
Partition erhöht sich die maximale anzahl an dateien nicht, XFS hat
solche Probleme gar nicht und ist auch in der regel etwas performanter
als ext3.


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