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Re: NFS mountet nicht automatisch



Moin,

Harald Weidner schrieb am Sonntag, den 14.02.2010 um 14:23:
> Peter Funk <pf@artcom-gmbh.de>:
> 
> >> Die Ursache ist, dass der mount versucht wird, während das Netzwerk noch
> >> nicht funktioniert. Bei einem späteren Mount ist das Netzwerk dann da.
> >
> >Vermutlich wird upstart statt des traditionellen init-Systems benutzt?
> 
> Kann sein, muss aber nicht. Das Problem kann mit der Reihenfolge der
> init-Skripte zusammenhängen, aber auch mit der Zeit, die gewisse
> Netzwerktreiber brauchen, bevor sie funktionieren.

Hmm.  Bei traditionellem init dürfte das aber meistens synchron ablaufen
(dass heisst der nächste Schritt geht erst los, wenn der betreffende
Treiber wirklich funktionstüchtig ist).
> 
> >Der große Nachteil von NFS (oft resigniert als Nightmare File System 
> >bezeichnet)
> 
> Das hat aber andere Gründe.

Welche denn?  Ich habe folgende Erklärungen gefunden:
http://encyclopedia2.thefreedictionary.com/Nightmare+File+System
http://www.mondofacto.com/facts/dictionary?Nightmare+File+System
Der Satz "This situation snowballs very quickly, and soon the entire
network of machines is frozen - worst of all, the user can't even
abort the file access that started the problem!" trifft ziemlich
genau, was ich meine.

> >ist, dass es anscheinend keinen Weg gibt, einmal eingehängte
> >NFS-Verzeichnisse zu "umount"en, falls der NFS-Server ausgefallen sein
> >sollte.  Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dann nicht einmal
> >mehr möglich ist, den als NFS-Klienten arbeitenden Rechner sauber 
> >runter zu fahren, weil das betreffende System dann beim Runterfahren
> >im umount stecken bleibt.  Es hilft dann nur der brutale Weg eines
> >Hardware-Reset.
> >
> >Falls da jemand was besseres weiß, würde ich das gerne lernen!
> 
> Schau' dir mal in der Manpage von nfs die Optionen "soft" und "intr" an.

Damit habe ich schon vor Jahren herum probiert.
Leider haben diese Optionen mir noch nie das von mir gewünschte
Ergebnis gebracht.  Auch timeo= und retrans= halfen mir nicht.

Und ich bin auch nicht der Einzige, der solche Probleme mit NFS hat.
Beispiel:
http://www.linuxquestions.org/questions/linux-networking-3/nfs-soft-mount-but-operations-still-hang-785049/

Leider ist die Option 'sync' bei NFS mount keine praktikable
Möglichkeit, weil NFS damit unbrauchbar langsam wird.

> >Wir haben jedenfalls aus diesem Grund bei uns beschlossen, dass
> >home-Verzeichnisse nur noch grundsätzlich als lokale Kopien auf den
> >jeweiligen Rechnern angelegt werden.
> 
> Und wie sorgst du dafür, dass Änderungen auf den einzelnen Rechern
> konsistent abgeglichen werden?

Mit rsync, cron und der organisatorischen Absprache, wer auf welchem
Rechner sein Master-Stammverzeichnis hat.  Einzelne Verzeichnisse
packen wir auch auf einen zentralen NFS-Server.  Zum Glück kommt es
ja nicht so häufig vor, dass so ein NFS-Server ausfällt.

Schöner wäre es aber, wenn die Klienten ohne einen Hardware-Reset
auskommen könnten, sobald ein gerade benutzter NFS-Server fehlt.
Und eine Viertelstunde warten, bis da irgendwann vielleicht mal ein
Timeout kommt, ist auch nicht wirklich akzeptabel.

Mit freundlichen Grüßen,
Peter Funk
-- 
Peter Funk, ✉Oldenburger Str.86, D-27777 Ganderkesee
office: ArtCom GmbH, ✉Haferwende 2, D-28357 Bremen, Germany 
tel:+49-421-20419-0 cell:+49-179-640-8878 <http://www.artcom-gmbh.de/>


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