[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: RAID-Frage: Rebuild im Voraus



Servus Martin,

Martin Steigerwald, Mittwoch 06 Januar 2010: 
 
> Das ist eine von den Herstellern *garantierte* Mindest-Angabe. Da werden
> die Hersteller wohl eher tiefstapeln, ähnlich wie Lebensmittelhersteller
> beim Mindest-Haltbarkeitsdatum.
> 
> Und letztlich gibt der Wikipedia-Artikel nicht mal einen Festplatten-
> Hersteller als konkrete Quelle für eine solche Angabe an. Das wäre also
> auch noch zu prüfen, was der Hersteller der von Dir gekauften Platten für
> eben diese Platten garantiert.

Das ist mir vollkommen klar, daß das keine präzisen Angaben sind dort.
Aber für einen Anhaltspunkt reicht es doch, und wie Du siehst wundern
sich einige hier darüber, daß man beim Auslesen einer 1-TB-Platte alle
zehn Zyklen einen Fehler kriegt. Und ob es nun zehn, 30 oder auch 100
Zyklen sind - an der Grundsituation ändert das nichts, daß nämlich ein
TB eine so gewaltige Datenmenge ist, daß die Fehlerrate allmählich
anfängt eine Rolle zu spielen, was früher noch nicht so der Fall war.
Das ist auch der Tenor des Wikipedia-Artikels, wenn es heißt: 

> Besteht ein Array also beispielsweise aus acht je 2 TB großen Platten,
> so garantiert der Hersteller nur noch, dass der Rebuild - statistisch
> gesehen - mindestens in einem von drei Fällen ohne URE klappen muss,
> obwohl alle Laufwerke korrekt nach Herstellerspezifikation
> funktionieren. Für kleine RAID-Systeme stellt dies kaum ein Problem
> dar: Der Rebuild eines RAID 5-Arrays aus drei 500 GB großen
> Consumer-Laufwerken (1 TB Nutzdaten) wird im Schnitt in 92 von 100
> Fällen erfolgreich sein, wenn nur URE-Fehler betrachtet werden.
> Deswegen stoßen praktisch schon jetzt alle einfachen redundanten
> RAID-Verfahren (RAID 3, 4, 5, 6 usw.) außer RAID 1 und RAID 2 an eine
> Leistungsgrenze

Ich finde ehrlich gesagt eine Erfolgsrate von 92% beim Rebuild auch
schon nicht gut. 


 
> Aber wie andere hier in dem Thread bekomme ich dem Eindruck, dass Du noch
> nicht ganz weißt, was Du möchtest. Für ein Datengrab würde ich den Aufwand
> nicht betreiben. Entweder es sind Scratch-Daten, dann ists egal, ob das
> System bis zum Anfang der nächsten Woche wieder oben ist. Oder es ist ein
> System mit Hochverfügbarkeitsansprüchen.

Es gibt ja auch noch was dazwischen. Es liegen in der Hauptsache mehrere
hundert GB an Daten drauf, die sich praktisch nicht ändern, aber auf die
immer mal wieder jemand zugreifen will. Es wäre unschön, wenn man da mal
eine ganze Woche nicht draufkäme.

Ebenso läuft noch ein kleiner (s)ftp-Server. Da tut sich volumenmäßig
auch nicht viel, aber auch hier: ein mehrtägiger Ausfall wäre
unerfreulich.

Also möchte ich mein System mit einfachem Aufwand und ein paar Platten
so stricken, daß nicht schon jeder Plattenausfall zu einer Downtime und
zu Streß für mich führt, so wie vor einigen Monaten, als auf genau
dieser Maschine der Rebuild eines RAID-5 scheiterte. Andererseits wäre
ein ortsverteiltes über drbd verbundenes Dual-Head-System weit
übertrieben für das, was ich möchte.

Viele Grüße!
-- 
Andre Tann


Reply to: