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Re: Komplettes Aufhaengen -- wo suchen?



Am Samstag, den 16.06.2007, 13:47 +0200 schrieb Bjoern Schliessmann:

> Würde man solche Probleme auch ...
> 
> > Über mbmon kannst du auch ständig die Spannungen auslesen.
> > Dabei sollten geine starken Schwankungen auftreten, egal ob im
> > Leerlauf oder Vollast.
> 
> ... damit erkennen? Ich habe nämlich nicht besonders viele
> Ersatznetzteile dieser Bauform herumliegen. Würde sich ein
> typischer lang bestehender Netzteilfehler durch einen plötzlichen
> Spannungseinbruch zeigen, oder durch eine langsame Drift?

So genau kann man das nicht sagen. Ich hatte mal ein Netzteil, bei dem
die 3,3V und 5,0V Leitung ständig stark schwankten, egal ob Leerlauf
oder Vollast.
Da die Elkos für eine stabile Spannung sorgen sollten, werden sie am
stärksten belastet, wenn in kurzen Zeitintervallen die Last ständig
wechselt. Die höchte Belastung ist das Einschalten des Rechners, da hier
alle Platten aus dem Ruhezustand so schnell wie möglich auf ihre
Umdrehungen kommen müssen. War der Rechner länger ausgeschaltet, sind
die Elkos kalt und können diese Spitzenströme abdecken.
Im längeren Betrieb setzt dann ein Teufelskreis ein.
Die Elkos werden warm und die erhöhte Wärme steigert auch den
Widerstand. Der erhöhte Widerstand setzt immer mehr Leistung in Wärme
um.
Irgendwann ist die Kerntemperatur im Elko zuhoch, das Eloktrolyt beginnt
zu sieden und der Elko kann starke Spannungsschwankungen (vom Leerlauf
auf Vollast) nicht mehr ausgleichen. Das System wird instabil.

Horrorszenario:
Wenn der Rechner hier nicht abschmiert, werden die Elkos immer heisser
und wirken wie ein Druckkessel. Wenn der Druck zuhoch wird, platzt am
Becherboden die Sollbruchstellen auf (dafür ist sie da) und der Elko
explodiert. Sollte die Sollbruchstelle nicht aufbrechen, dampft das
Elektolyt entweder aus, oder es läuft auf der anderen Seite aus (meist
gelbliche Flüssigkeit am Mainboard um den Elko).
Welche der 3 Arten eintritt ist egal, der Elko ist hinüber.

> Am komischsten finde ich, dass der Fehler, wie gesagt, unter Tests
> bei Volllast lange nicht auftrat, aber im Leerlauf.

Im Leerlauf wird wenig Strom gezogen, dann setzte ein Cronjob ein, die
Platte musste lesen/schreiben, die CPU rechnen, es wurde blitzartig
Strom gezogen wodurch Schwankungen auftretten die die Elkos nicht mehr
decken konnten. Boom!

Möglicherweise kann man sich da ein Script schreiben, das alle 10sec
eine grössere Datei von einer Platte auf die andere schaufelt (mit
abschliesendem sync damit die Platten auch wirklich schreiben) und die
CPU gleichzeitig voll belastet. 3sec Vollast, 7sec Leerlauf.
Jedesmal wenn die Vollast einsetzt, müsste eine merkliche Schwankung auf
der 3,3V und 5,0V Leitung zu sehen sein.
Ich schätze, daß dann der Rechner schneller abschmiert.

> (Ich hatte auch anfangs schonmal mit sensord die Spannungen
> ausgelesen, der gab aber ständig Alarm. Weil die +5V-Schiene nicht
> im Bereich zwischen -0,5 und +3,8 war, sondern um die 5 rum ;) Die
> Standardwerte für die erlaubten Bereiche sind leicht ungeeignet.)
> 
> Grüße,
> 
> 
> Björn

mfG Sascha

PS: bevor die Elkos auf dem Mainboard in Mitleidenschaft gezogen werden,
solltest du das Netzteil tauschen.




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