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Re: Hilfe bei Paketerstellung



Am Freitag, den 15.06.2007, 15:19 +0200 schrieb Jürgen Hamel:
> Hallo, 
> Hier erst eine kurze Problembeschreibung.
> Vor ca. 5 Jahren habe ich begonnen, ein Programm zu entwickeln. 
> Es ist eine Warenwirtschaft und beruht auf Postgres und  Python. 
> Infos unter www.cuon.org.
> Die Server laufen nur unter Linux, die Clients laufen auf Linux und
> eingeschränkt auf Windows. Es steht komplett unter der GPL.
> 
> Inzwischen hat es ein Beta-Stadium erreicht und wird bei diversen
> Firmen  eingesetzt, durchaus auch mit großen Datenmengen, der mir
> größte bekannte Bestand sind ca. 700.000 Adressen, die verwaltet
> werden.
> 
> Jetzt möchte ich eingentlich, das das Programm auch in die
> verschiedenen Distris reinkommt. Dazu habe ich verschiedene Fragen:
> 1) Gibt es eine zentrale Anlaufstelle, um das Programm für
> interessierte Maintainer anzumelden

Nein. Du kannst aber z.B. für Debian einen RFP-Bug öffnen (Paket: wnpp)
um mitzuteilen, dass du Interesse daran hättest, dass jemand die
Software paketiert.

> 2) oder muß ich für jede Distri warten, bis sich irgendjemand dafür
> interessiert ?

Das ist dann der 2. Schritt. Alternativ kannst du die notwendigen
Skripte selbst erstellen und mit den jeweiligen Maintainern (z.B. auf
debian-mentors) diskutieren. Nachteil (wobei auch wieder ein Vorteil)
ist, dass du dich selbst um die Paket-Dateien kümmern musst.

> Im Prinzip geht es nur um die Server-installation, und auch die hat
> ein grafisches Frontend. Die Clients werden automatisch installiert.

I.d.R. sind die Distributionen bestrebt, dass möglichst einfach zu
lösen, sprich die Installation sollte auch eine Grundkonfigutaion
beinhalten - unter Debian z.B. mittels debconf-Abfragen und
automatischer Config-Erstellung. Setup-Skripts, die vom Upstram
ausgeliefert werden, finden hier nicht unbedingt Beachtung (hängt davon
ab, wie einfach sie sich integrieren lassen - man darf z.B. die
Anforderungen an Deinstallationen nicht vergessen - da sollen u.U. auch
die DB entfernt werden etc.pp.). Sollte man jedoch solche Skripte nutzen
wollen, dann müssen sie mind. in der Paketdokumentation vernünftig
beschrieben sein und jegliche Anforderungen an Installation und
Deinstallation, die von diesen Skripten nicht erfüllt werden, müssen
trotzdem über eigene Skripte (Debian: postinst, postrm, preinst, prerm)
möglich sein.

> Falls ich mir selber die Arbeit machen muß, gibt es ein genormtes
> Format, aus dem dann rpm,  deb und ebuild erzeugt werden ? 

Nein. Man kann aber mittels alien Formate ineinander umwandeln. Der
Erfolg und die Qualität sind jedoch nicht immer die besten.

Es ist allerdings so, dass sich die Grundideen der einzelnen
Paketsysteme gar nicht so sehr unterscheiden - zumindest bekomme ich
diesen Eindruck, wenn ich mir Debian (debian/rules), Fedora (spec), BSDs
(Makefile) und Gentoo (.ebuild) anschaue. Die Formate sind
unterschiedlich, die Idee dahinter i.d.R aber die gleiche. Das größte
Problem dürfte die Ermittlung der Paketnamen sein (um dein Pgram zu
bauen oder es laufen zu lassen), da es keine einheitliche Benennung der
Pakete unter den Distributionen gibt.

Wenn es dich wirklich interessiert, such dir ein Paket und schaue dir
für dieses die Skripte der einzelnen Distributionen an. Damit hättest du
zumindest einen Anfang und potentielle Maintainer haben bereits etwas,
womit sie arbeiten können (und im Idealfall nur optimieren müssen).

MfG Daniel



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