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Re: Hilfe bei Paketerstellung



Jürgen Hamel <jh@cyrus.de> wrote:

> 1) Gibt es eine zentrale Anlaufstelle, um das Programm für
> interessierte Maintainer anzumelden
> 2) oder muß ich für jede Distri warten, bis sich irgendjemand dafür
> interessiert ?

Nein und nein: Die Distributionen sind da völlig unabhängig voneinander.
Zumindest für Debian musst du aber nicht warten, es gibt mehrere
Alternativen:

1. einen Bugreport gegen das Debian-Pseudo-Paket "wnpp" (Work-needing
   and prospective packages") eröffnen, Titel "RFP: C.U.O.N - enterprise
   resource planning system" und eine kurze englische Beschreibung.

   Allerdings fürchte ich, dass die Chancen relativ gering sind, dass
   jemand der dein Programm noch nicht kennt daraufhin anfängt, es zu
   paketieren.  Daher bietet sich Option 2 an:

2. Unter deinen Usern fragen (eher nicht den Firmen, sondern den kleinen
   Bastlern), ob nicht jemand bereit wäre, das paketieren zu übernehmen,
   natürlich bietest du ihm Unterstützung an etc.

3. Schließlich kannst du auch selber ein Debian-Paket bauen und pflegen
   (oder jemanden dafür bezahlen).  Erstens kannst du das natürlich bei
   dir zum Download anbieten, vor allem aber kann es über einen
   "Sponsor" (also einen Debian-Entwickler mit Account und
   Upload-Rechten) in die Kerndistribution kommen.  Dies allerdings nur,
   wenn der Maintainer (also du oder wer immer das Paket erstellt hat)
   das nicht nur einmal macht, sondern kontinuierlich pflegt, Bugreports
   im Debian-BTS liest und der Debian-Paket-Policy folgt.

> Falls ich mir selber die Arbeit machen muß, gibt es ein genormtes
> Format, aus dem dann rpm,  deb und ebuild erzeugt werden ?

Nein, das gibt's nicht.  Es gibt zwar Programme, die das eine ins andere
Umwandeln (alien zum Beispiel).  Aber das ist immer nur eine Krücke,
denn der Witz eines distributionsspezifischen Pakets ist halt, dass es
genau zu dieser Distribution passt (und auch noch zur jeweiligen
Version).  Da kann sich allerlei ändern, das nicht automatisiert werden
kann.

Deswegen habe ich da oben auch geschrieben "kontinuierlich pflegt [...]
und der Debian-Paket-Policy folgt", weil sich das halt auch verändert.

Es gibt übrigens schon so was ähnliches in Debian, facturalux.  Das
heisst nicht das man kein zweites wollte (Konkurrenz belebt das
Geschäft), vielleicht ist es sogar eine Chance: Vielleicht kennt der
Maintainer von facturalux User, die sich wieder abgewandt haben, weil
sie eben zu cuon gewechselt sind, obwohl es kein Debian-Paket gibt, oder
vielleicht steht sogar eine Gruppe dahinter.  Jedenfalls kann es
sinnvoll sein, im RFP-Bug auf die Unterschiede hinzuweisen.

Gruß, Frank

-- 
Frank Küster
Single Molecule Spectroscopy, Protein Folding @ Inst. f. Biochemie, Univ. Zürich
Debian Developer (teTeX/TeXLive)



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