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Re: Übersetzungsinkosistenz in Debian Etch



Andreas Pakulat schrieb:
> On 16.12.06 22:31:34, Bastian Venthur wrote:
>> Andreas Pakulat schrieb:
>> Mag zwar ne nette Geste sein die entsprechenden Maintainer unterstützen
>> zu wollen, aber gerade im Hinblick auf den Mainstream ist das glaube ich
>> nicht akzeptabel.
> 
> Wieso nicht? Wieso soll der Mainstream nichts dafuer tun das er ein
> tolles Betriebssystem zu nahezu keinen Kosten bekommt?

Doch, man soll schon die Möglichkeit haben es zu *können*, aber erwarten
kann ich sowas nicht vom Nutzer.

Außerdem: von nahezu keinen Kosten kann dann auch keine Rede mehr sein,
wenn ich den zusätzlichen Arbeitsaufwand für Bugreports, sources greppen
und wasweisich noch dazurechne, komme ich kostenmäßig vermutlich schnell
in die Sphären der kommerziellen Konkurrenz -- Ist nur ne Vermutung ich
will hier keinen Flame lostreten.

Wohlgemerkt ich unterscheide hier schon deutlich von Nutzern die selbst
Entwickler-Fähigkeiten haben und dem einfachen Nutzer, keine derartigen
Ambitionen hat.

>> Gerade bei den Dicken Brocken wie KDE und Co sehe ich oft eine
>> unüberschaubare Liste von Bugreports von denen viele sogar schon wieder
>> geschlossen sind (auch wenn der entsprechende Debian BTS-Eintrag noch
>> offen ist). Hier sind einfach die Maintainer gefragt ihre Bugreports
>> besser zu pflegen.
> 
> Deiner Signatur entnehme ich das du eigentlich wissen muesstest wie viel
> Aufwand das ist, wie kommst du darauf das ne Handvoll Paketmaintainer
> das in ihrer Freizeit schaffen koennen? Und mal ehrlich wie

Sicher, ich weis z.B. das Bugreports pflegen (dazu gehören auch die
nicht reproduzierbaren oder schwer verständlichen) viel unattraktiver
ist, als patche zu schreiben oder neue Upstream Versionen
bereitzustellen. Dazu kann ich nur sagen: Als Maintainer gehört das
nunmal zu meinen Aufgaben, man kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken.

Ich hab leider schon oft erlebt, dass Bugreports unter einer bestimmten
severity-Grenze einfach ignoriert werden (besonders wenn schon mehrere
Dutzend Bugreports für das entsprechende Paket offen sind). Aber wenn
die Maintainer überfordert sind, muss man halt nach Hilfe fragen und
mehr DDs auf das Problem schmeißen -- Anwärter dafür gibts wahrlich genug.

> kompliziert/zeitaufwaendig ist es wohl wenn der Bugreporter selbst mal
> auf bugs.kde.org schaut ob sein Bug-Subject dort auftaucht und das im
> Debian-Bug vermerkt?

Wie gesagt für die Enthusiasten sicherlich kein Problem, aber für den
Normalanwender der sich mit sowas nicht rumschlagen will kann es schon
zu viel sein. Aber ich denke wir kommen insofern nicht zusammen dass du
eher den bastelwilligen Nutzer für Debian im Auge hast und ich halt auch
deren Omas. (Anwesende Geek-Omas, mögen mir verzeihen)

>> Wie Christoph schon sagt: von einem nicht technophilen Nutzer ist es
>> fast schon zu viel verlangt einen Debian Bugreport zu schreiben.
> 
> Richtig, solche Leute sollten sich eigentlich ne Distri mit richtigem
> Support suchen. Sorry, aber ich sehe Debian einfach nicht fuer den
> Heimuser der an seinem System trotzdem noch schrauben will.

Ich schon :)

>> Oft fehlt bereits die Kenntnis wie man das macht oder es fehlt an den
>> geforderten(!) Englischkenntissen.
> 
> Auch dafuer brauchst du ein richtiges Support-Team, eigentlich dann
> sogar eines fuer jede Sprache.

Dass sowas nicht leicht machbar ist, ist klar -- ich fasel hier ja auch
nur von einem fernen Traumziel... Vorstellbar wäre z.B. erstmal mit
einer Sprache und einer handvoll Freiwilliger anzufangen. Dann bietet
man im BTS nen Flag für die Sprache an und lässt die nicht-Englischen
Bugreports einfach übersetzen. Wenn ein geflaggter Report nicht
innerhalb von x Tagen übersetzt wurde kann man dem Submitter automatisch
ne Nachricht zukommen lassen und den Bug wieder schließen.

Wenn das klappt kann man das auch auf andere Sprachen ausweiten.

Wie gesagt nur ne Idee und ziemlich unausgegoren.

>> Ich finde im Moment merkt man dem Debian BTS noch stark seine
>> von-Entwicker-für-Gleichgesinnte Vergangenheit an -- ich hoffe da ändert
>> sich in Zukunft noch was.
> 
> Dafuer braeuchte man dann IMHO auch ein Support-Team, weil dann naemlich
> noch mehr Bugreports der Marke "Bei mir stuerzt Foobar immer ab, was
> mache ich falsch?" ankommen. Um solcherlei Bugreports kuemmern sich die
> Maintainer und Upstream-Entwickler meistens als letztes, weil es
> einfacher ist Bugreports zu bearbeiten die mehr Informationen enthalten
> und direkt reproduzierbar sind.

Gerade in diesem Beispiel versteckt sich doch eigentlich ein RC-Bug
(Programm stürtzt ab) -- auch wenn der vielleicht dämlich formuliert
wurde, ist das ein Bug um den man sich kümmern sollte.


Schöne Grüße,

Bastian


-- 
Bastian Venthur                                      http://venthur.de
Debian Developer                                 venthur at debian org



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