[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: [fast OT] INet Kinderschutz unter Linux



On Mon, 14 Nov 2005 12:00:12 +0100
Gebhard Dettmar <gebhard.dettmar@student.hu-berlin.de> wrote:

     Hallo, Gebhard,

> > Weil ich einige Lehrer kenne und eine ausgeprägte Beobachtungsgabe
> > habe, muß ich hier noch etwas schreiben. Gerade im Bereich der
> > Musik, der für die Identitätsfindung enorm wichtig zu sein scheint,
> > kriechen viele
> 
> Das hat Anne-Sophie Mutter auch letztens im SZ-Interview erzählt. Wir 
> haben früher im Musikunterricht Partituren gelesen, bis es keinen mehr
> gab, der das nicht konnte. Hab ich zu Hause sogar freiwillig gemacht. 

Alle Achtung!

Aber ich will Dir und Deinen Kollegen noch mehr das Gruseln lehren:
  Bevor Frau Schavan von Baden-Württemberg nach Berlin die Treppe
hochgeschubst wurde, wurde hier eine Medienoffensive (so hieß das,
glaube ich) durchgeführt, um den Einsatz von Computern im Unterricht zu
puschen. Eine kleine Schar ausgewählter Lehrer wurde auf Lehrgänge
geschickt, um danach als Multiplikatoren zu wirken (übrigens mit
erheblicher Mehrarbeit großenteils ohne Vergütung, geködert, weil die
alle "mehr" werden wollten, z.B. Schulleiter). Diese Schar wurde
gezwungen, verbreitend mitzuhelfen so Sachen wie Autorensoftware für den
Unterricht durchzusetzen -- in unbeschreiblicher Arroganz aus der Ebene
direkt unter der Ministerin. Mit Autorensoftware meine ich die Dinger,
die meistens in der Größenordnung von mehreren tausend Euro liegen, mit
der Spezialisten mit besonderem know-how gutes Geld verdienen können.
Daran geküpft war natürlich ein spezielles Produkt. Nebenbei:  dieses
Ministerium hat mit Microsoft einen Vertrag gemacht über Software in
Schulen, der nicht veröffentlicht werden darf. Hier in den Ministerien
und den Schulämtern liegt die Quellen allen Übels, nie bei den Lehrern.
Die werden "nur" durch Ministerialbürokratie und durch die
Handlungsfolgen aus den Ministerien verbogen -- und zwar, wie Du
beschreibst, von der Ausbildung an.
  Vielleicht hlft das als Denkanstoß gegen ein, vielmehr gegen das
einzige weit verbreitetes Defizit unter Lehrern selbst, die fehlende
Zivilcourage. 

     Gruß,  Gerhard



Reply to: