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Re: Frage zu Software-Raid oder: Wie Datensicherung organisieren.



Am Donnerstag, 10. Februar 2005 16:15 schrieb Mario Holbe:
> Matthias Houdek <linux@houdek.de> wrote:
> > Wo ist da das RAID1? RAID1 mit einer Platte?
>
> *shrug* Wo ist da Dein Problem?
> "If up to N-1 disks are removed (or crashes), all data are still
> intact." In diesem Fall ist N = 1.

Aha. Du betreibst also mit absicht einen defekten Spiegel.
Ein Spiegel mit nur einer Platte ist nicht vollständig und somit defekt.

> > OK, ich weiß nicht, wie das ein Software-RAID macht
>
> Das merkt man.
>
> > (mit sowas geb ich mich nicht ab ;-)
>
> Das auch.

;-) Übersehen?

> Warum benutze ich ein RAID? Weil ich auf die Qualitaet der Hardware
> keinen Einfluss habe. Das ist alles in ein Stueck gegossen, wenn die
> Firmware einen Fehler hat, ist das genauso als ob die Platte einen
> physischen oder elektrischen Fehler hat. Ich kann nix machen. Ich

Stimmt.

> bin auf Gedeih und Verderb dem Hersteller ausgeliefert und muss ihm
> vertrauen. Dieses Ausgeliefertsein reduziere ich mit einem RAID.
> Bei einem Hardware-RAID-Controller hab ich aber nun wieder dasselbe
> Dilemma: ich kann nix machen. Wenn der irgendwo Muell macht, hab ich

Stimmt auch.
Deshalb sollte man keinen Schrott kaufen.

> Pech. Bei Software-RAID hab ich da bessere Karten. Dort ist zwar die
> Gefahr, dass da wer Muell gemacht hat genauso hoch, aber ich bin
> flexibler - Software laesst sich einfacher austauschen als Firmware.

Austauschen? Gegen was denn?
Neue Versionen die dann event. mit dem betriebenen Software-RAID nicht mehr 
passt? Mahlzeit.

> Und im Falle des Linux Software-RAID ist das auch noch open source
> und ich kann zur Not selbst ran und beheben was kaputt ist.

Aha.
Deiner Meinung nach muß also jeder Admin auch noch C-Programierer sein und 
Treiber programieren können.

> > aber ein Controller synchronisiert, wenn auf beiden  Platten Daten sind.
>
> Was soll das heissen?
>
> > Oder ich muss eine manuelle Spiegelung machen,
> > wobei ich dann höllisch aufpassen muss, dass ich nicht die flachse
> > Platte als Master angeben *g*.
>
> Dann hast Du ein dummes RAID-System. Ein vernuenftiges erkennt das
> selbststaendig - naemlich schlicht und ergreifend daran, welche Platte
> Du zum RAID hinzufuegst - das muss zwangslaeufig die neue sein.
>
> >> A B D
> >
> > Das geht bei RAID 1?
>
> Natuerlich. Warum sollte es nicht gehen? Wo ist der Unterschied,
> ob ich einen Schreibzugriff dopple, verdrei-, vervier- oder
> verfuenffache? Wo ist der Unterschied, ob ich Lesezugriffe ueber
> zwei, drei, vier oder fuenf Devices balance?

Das ist dann aber kein klassischer Spiegel (RAID1) mehr.
Der besteht aus zwei Hälften.

> > Ist mir neu. Aber Software-RAID scheint da ohnehin
> > eigene Gesetze zu haben.
>
> Nun, ich vermute eher, Du lebst in der sehr beschraenkten Welt
> irgendwelcher Billig-Pseudo-Hardware-RAID-Controller.

Mir kommt es eher so vor als hättest du noch nie einen richtigen 
Hardwareraidcontroller in der Hand gehabt (ich rede hier von 
SCSI-Kontrollern). Dann würdest Du die Einstellmöglichkeiten von ICP-Vortex, 
LSI (Mylex) oder Adaptdreck kennen.
Da kannst Du genau die Raidkonfiguratonen einstellen, die es per Definition 
gibt. (RAID 1, 5, 10. (0 zähle ich nicht, weil es kein RAID ist))

> >> Der Befehl heißt mount. Du kannst eine beliebige Platte aus einem
> >> Software Raid1 Verbund überall einfach so mounten. Ansonsten wäre die
> >> Backuplösung reichlich sinnlos.
> >
> > Du hast da oben keine einzelne Platte eines RAID-Systems gemountet oder
> > umountet, sondern eine Platte, die ehemals in einem RAID-System war.
>
> Genau.
>
> > Wie du selbst geschrieben hast, hast du zuerst das RAID-System umountet
> > und das RAID aufgelöst. Dass man dann mit den Platten anstellen kann,
> > was man will, ist klar. Aber dann gibt es ab diesem Zeitpunkt kein RAID
> > mehr.
> > Tolle Lösung. Und sooo einfach. ;-)
>
> Es kann in der Tat so einfach sein.
> Das Linux Software-RAID organisiert seine Metadaten bei RAID1 so, dass
> ein Mirror spaeter auch wieder als eigenstaendiges Device genutzt werden
> kann (Man sollte es lediglich nicht mal so und mal so verwenden, weil
> dann die Metadaten nicht updated werden und das RAID daher hinterher
> nicht mehr erkennen kann, dass es die Mirrors resynchen muss).

Wie praktisch wenn mal eben wegen einem Fehler die Software gewechselt hat
(s.o.)

> Das hat mehrere Vorteile: 1. Ich kann aus einem einfachen Device mit
> einem Filesystem mit ein wenig Hirnschmalz und Spucke umgehend einen
> Mirror machen, ohne Daten umkopieren zu muessen. 2. Ich kann einen
> Mirror jederzeit wieder als einfaches Device mit Filesystem verwenden.
> Z.B. wenn die Platte auf einmal in einem System steckt, das gar kein
> Software-RAID kennt.
> Drum funktioniert z.B. booten mit GRUB auch von RAID1, obwohl GRUB mit
> Software-RAID genau garnichts anfangen kann - kennt es schlicht und
> ergreifend nicht, muss es auch nicht.
>
> > Hast du da nicht was von dem Vorteil geschrieben, dass du permanenten
> > Zugriff auf die Daten hast? Wo hast du den denn?
>
> Genau da.
>
> > Nö. Da muss ich die Platte ja noch wieder extra mounten. Ich muss also
> > sowohl die Platte im RAID bekannt machen als auch noch zusätzlich als
> > externe Platte außerhalb des RAID.
>
> Nein, entweder oder. Wenn Du restoren willst, machst Du selbstredend
> letzteres. Zum synchronisieren (sprich: backupen) ebenso selbstredend
> ersteres.
>
> > Tolle Lösung. Und sooo unkompliziert. ;-)
>
> Genau.
>
> > Den RAID-Controller. Oder die zusätzliche Prozessorleistung.
> > Auf einem Server mit häufigen Zugriffen auf das Software-RAID brauchst
> > du die - und sonst brauchst du kein RAID 1. RAID 1 ist einzig zu
> > Erhöhung der Verfügbarkeit gedacht, un das wohl macht nur Sinn bei
> > Daten, die viel und sicher gebraucht werden.
>
> RAID1 ist so ziemlich das performanteste denkbare RAID - zumindest
> unter denen mit Redundanz.

Möglicher weise bei Softwareraid und dann auch nur beim lesen und nur dann, 
wenn nicht im RoubdRobin Verfahren gelesen wird. Dann ist die 
Lesegeschwindigkeit gleich der Plattengeschwindigkeit.
Ansonsten RAID10 oder 5.

> Lese-Geschwindigkeit ver-N-facht sich (klar - kann ja ueber N Mirrors
> gestreut werden) und Schreibgeschwindigkeit bleibt unter der
> Voraussetzung gleich, dass Du auf getrennten Kommunikationskanaelen
> schreibst - also z.B. auf zwei verschiedenen IDE channels . 
> Das einzige was sich ver-N-facht ist halt der Kommunikationsaufwand.
> Das ist nur beim Kopieren der buffer CPU, sonst halt DMA und Gedoens.
>
> Ich hab hier noch ein paar Bonnies von einem Dual-P3-1000 1GB:
> hda:

[...]

> Falls ich richtig vermute und Du das warst, der was von performantem
> RAID5 geschrieben hat - grober Unfug. Da brauchst Du zusaetzlich noch

Das ist kein Unfug. Es kommt nur drauf an, welche Hardware ich betreibe.
Bei einem schnellen Prozessor könne alle Kanäle mit Daten versorgt werden.

> richtig viel CPU, um die Parity-Daten zu berechnen - das musst Du vor
> allem auch jedes Mal wieder neu machen, wenn Du auch nur ein einziges
> Bit in dem Block geaendert hast - und viel schlimmer ist, dass Du im
> Zweifel auch noch zusaetzliche Lese-Operationen bei Schreibzugriffen
> hast (Auch hier ist das Stichwort Update der Parity-Daten) und Krempel.

Bei einem Hardwareraid ist der zuständige Prozessor auch entsprechend 
ausgelegt bzw. sollte es zumindest sein. 

-- 

mfg

Peter Küchler 



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